Praxis
Sadowsky verfolgen mit ihrer Elektronik zweifelsohne ein spezielles Konzept, denn es wird hier komplett auf einen Mittenregler verzichtet – und damit auch auf die Möglichkeit der direkten Beeinflussung dieses enorm wichtigen Frequenzbereiches eines E-Basses! (Für Will Lee, einen der populärsten Sadowsky-Spieler, machte Roger Sadowsky allerdings dann doch eine Ausnahme und integrierte in die “Will Lee Signature”-Bässe einen Mid-Boost-Switch.)
Eine weitere Besonderheit des Sadowsky-Preamps ist die Auslegung als “boost only”-EQ – die Frequenzen können also nicht abgesenkt, sondern nur angehoben werden. Jedem wird klar sein, dass der Sadowsky-Preamp damit nicht so flexibel sein kann wie ein Bass-Preamp mit Mittenband und Cut/Boost-Funktionalität.
Doch darum geht es Roger Sadowsky auch gar nicht: Vielmehr soll die Elektronik den Bässen einen unverwechselbaren “klanglichen Stempel” aufdrücken – und das ist Roger Sadowsky mit seinem Konzept zweifellos gelungen!
Passive Bässe im Fender-Stil profitieren meiner Meinung nach am stärksten von der “Behandlung” durch den Sadowsky-Preamp. Bereits moderate Anhebungen der beiden Bänder sorgen dafür, dass der Sound insgesamt geschliffener und edler wirkt und letztendlich auch besser im Bandmix zur Geltung kommt.
Der untere Bereich erscheint bei kräftigen Bassanhebungen größer und weicher. Der obere Bereich hingegen klingt auf eine organische Art klar und seidig, sobald man den Höhenregler zum Einsatz bringt. Erstaunlicherweise wird der Sound jedoch zu keiner Zeit undifferenziert oder harsch – egal, wie heftig man den EQ auch einsetzt. Das ist schon wirklich beachtlich!
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Hörbeispiele sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Ich habe daher wie bei jedem Test Aufnahmen mit dem Testkandidaten gemacht. Zum Einsatz kam mein passiver Fodera J-Classic, der durch den Preamp vollkommen neue Facetten bekommt und abermals deutlich aufgeräumter klingt. Viel Spaß damit!