In diesem Video-Special zeigt euch Gitarrenbauer Thomas, wie man mit ein paar Handgriffen erheblich mehr aus seiner Westerngitarre heraus holen kann!
Gerade bei Instrumenten im Einsteigersegment ist die Bespielbarkeit nicht immer optimal: In den unteren Bünden mag es noch gehen – Spielt man dann aber Barré-Griffe in den oberen, so erfordert es oft eher Schraubzwingen als Finger und die Töne kommen nicht sauber. Das muss aber nicht sein! Wenn ihr die folgenden Tipps anwendet, wird das Spielgefühl deutlich besser sein:
1. Prüfen der Saitenlage: Thomas hat einen einfachen Trick, um einen guten Abstand zu ermitteln. Steckt einfach eine Euro-Münze und legt es auf den 11. und 12. Bund. Wenn das Stück genau dazwischen passt, ist sie ganz gut – ist da viel Platz, müsst ihr die Saitenlage niedriger machen.
2. Einstellen der Saitenlage: Ihr schleift die Unterseite des Stegs vorsichtig ab, dazu benötigt ihr Schleifpapier mit einer Körnung von 100 – 120. Seht euch Thomas’ Tipps im Video an, bevor ihr loslegt!
3. Bünde entgraten: Alle Infos dazu findet Ihr im Special “Gitarren-Setup” HIER. Ihr braucht dazu Schleifpapier, Schleifblock und Kreppband.
4. Bünde polieren und Griffbrettöl: Auch diese Details gibt’s im Special Gitarren-Setup!
5. Hals einstellen: Mit dem Halsstab könnt ihr noch – falls nötig – die Neigung des Halses einstellen. Damit nichts schnarrt, und die Saitenlage wirklich gut ist. Dabei solltet ihr behutsam vorgehen, und nicht zu viel auf einmal drehen: Auch hier der Hinweis, bitte erst das Video anzusehen, bevor ihr los schraubt!
Fertig! Mit diesen relativ einfachen Arbeiten wird das Instrument sich deutlich besser spielen lassen. Und Thomas Standardtipp soll auch nicht verschwiegen werden: Egal ob ihr ein neues oder altes Instrument habt, achtet darauf, dass die Saiten fit sind! Das macht einen Riesenunterschied. Selbst bei vielen neu gekauften Instrumenten lohnt sich ein Saitenwechsel, da die Gitarre schon eine Weile im Lager oder Versand zugebracht haben kann.
Spielt ihr selten und möchtet nicht oft die Saiten wechseln, solltet ihr mal beschichtete Saiten anchecken: Wir haben z.B. mal mit den Elixir Saiten einen Langzeittest gemacht. Das kann sich definitiv lohnen!
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Michael sagt:
#1 - 05.12.2014 um 12:15 Uhr
Danke für diesen Workshop! Es ist immer sehr interessant zu sehen, was man (als Laie ohne professionelles Arbeitsgerät) aus einem Instrument herausholen kann.Eine Frage hätte ich jedoch: Gelten diese Tipps für die Western Gitarre auch bei einer Konzertgitarre? Oder muss man hier andere Dinge beachten?
Tom Beck sagt:
#2 - 19.12.2014 um 04:15 Uhr
Hallo Michael,bei einer Konzertgitarre gibts (zu 99%) keinen Halseinstellstab, diese Einstellmöglichkeit fällt also weg.Im Prinzip gilt für das Runterschleifen des Stegs das gleiche, hier sollte allerdings der Abstand zwischen 12. Bund und dicker E-Saite ca. 4mm betragenWichtiger für die gute Bespielbarkeit von Western- und Konzertgitarren find' ich die Saitenhöhe am Sattel - schliesslich spielt man (vor allem als Anfänger) sehr oft in der 1. Lage. Da ist allerdings das Selbermachen nicht so einfach. Also im Zweifel zum Gitarrenbauer des Vertrauens gehen (oder schon beim Kauf danach fragen).
Fretfinger sagt:
#3 - 14.02.2017 um 10:36 Uhr
Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass sich diese Problematik nicht nur auf "Einsteigergitarren" beschränkt - da muss man auch in der Preisklasse ab 1000 Euro oft genug noch mal Hand anlegen ...