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Sample Magic – The Secrets Of House Music Production Test

Praxis:

Für diesen Testbericht habe ich einige der Walkthroughs und Tutorials des Buches einmal ausprobiert. In diesen kurzen Step-by-Step-Anleitungen demonstrieren die Autoren übliche Techniken und Tricks der Dance-Produktion anhand weit verbreiteter Software. Diese Tutorials können und wollen natürlich kein Patentrezept liefern, allerdings eignen sie sich hervorragend als Ausgangspunkt. So kann man etwa den Kompressor zunächst wie im Buch beschrieben einstellen, um ihn im weiteren Verlauf der Produktion an die spezifischen Bedürfnisse des eigenen Tracks anzupassen.

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Audio Samples
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Snare und Clap – Step 2 Snare und Clap – Step 4 Snare und Clap – Step 5 Snare und Clap – Step 8

Im ersten Walkthrough, den ich ausprobiert habe, geht es um die weit verbreitete Praxis, mehrere Elemente zu einer wirkungsvollen Kombination aus Snare und Clap zu verbinden. Auch die nicht nur im Dance-Bereich beliebte Technik, eine rückwärts abgespielte Hallfahne vor die Snare zu setzen, wird hier beschrieben. In den Soundbeispielen könnt ihr den Fortschritt Schritt für Schritt nachvollziehen. Übrigens kommen in den Soundbeispielen fast ausschließlich Samples von den drei Sample-DVDs „Progressive House“, „Deep Tech House“ und „Minimal Techno“ von Sample Magic zum Einsatz, die mir freundlicherweise mitsamt dem Buch zur Verfügung gestellt wurden.

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In einem weiteren Walkthrough widmen sich die Autoren dem Sidechain-Kompressor. Dieser wird von House- und Dance-Produzenten gerne eingesetzt, um etwas Bewegung in den Bass zu bekommen. In der klassischen Anwendung entsteht dabei der Eindruck, dass der Bass bei jedem Bassdrum-Schlag etwas „in die Knie geht“. Im Ergebnis führt das zu einem aufgeräumteren Bassbereich und einem energiereicheren Fundament, weil die Bassdrum nicht gestört wird und der Bass quasi in die verbleibenden Freiräume hinein drückt. 

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Audio Samples
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Comp 1 – OFF Comp 1 – ON Comp 2 – OFF Comp 2 – ON

Das Tutorial empfiehlt zudem, den Kompressor von einer „stillen“ Kickdrum triggern zu lassen – also von einer, die gar nicht selbst Bestandteil des Mixes ist. Dadurch kann der Pump-Effekt auch dann weitergeführt werden, wenn die eigentliche Kickdrum aussetzt. Ich habe das mit zwei verschiedenen Bass-Parts ausprobiert. Zunächst mit einfachen, langen Noten von einem Synth, wobei die Wirkung des Kompressors besonders deutlich wird. Dass der Effekt aber auch bei „bewegteren“ Basslines gut kommt, zeigen die letzten beiden Beispiele, wo ich einen Bassloop durch den gleichen Kompressor schicke. In beiden Fällen habe ich den Effekt etwas übertrieben, um ihn besonders deutlich zu machen. Ihr hört zunächst jeweils die unbearbeitete Version, und dann das Ergebnis mit Sidechain-Kompressor.

Besonders gut gefallen hat mir ein Walkthrough im ohnehin sehr lesenswerten Vocal-Kapitel. Hier entwickelt der oft unterschätzte Drumsampler „Ultrabeat“, der Bestandteil von Apple Logic ist, ungeahnte Fähigkeiten als kreatives Tool für Vocal-Samples. Natürlich muss es nicht unbedingt Logics Ultrabeat sein, denn die Informationen im Buch lassen sich immer hervorragend generalisieren. Wie so oft wird das gesamte nutzbare Spektrum eines Werkzeugs erst dann deutlich, wenn man es zweckentfremdet. Ein einfaches Sprachsample wird mittels des Step-Sequencers von Ultrabeat arrangiert und verfremdet. Dabei kommt man durch die intuitive Step-Arbeitsweise sehr schnell zu kreativen und interessanten Ergebnissen.

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Hört euch zunächst das unbearbeitete Sample, das man so wohl kaum für benutzenswert befunden hätte (Original). Wird das Sample nun in den Ultrabeat geladen und auf jeder Sechzehntel-Note getriggert, hört sich das auch noch nicht nach viel an (Step3).

Audio Samples
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Original Step 3 Step 5 Step 7

Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, den Startpunkt des Samples über die Velocity des Steps zu verschieben. Wenn man dann mit den Velocities und den Gate-Zeiten der Steps spielt, ergeben sich schnell Patterns wie im Beispiel Step 5.

Zum Schluss kann man noch für jeden Step weitere Parameter (beispielsweise Filtereinstellungen) variieren. In Verbindung mit etwas Delay, das ich extern hinzugefügt habe, klingt das Ergebnis dann wie Beispiel Step 7!

So lassen sich mit einem Drumsampler, der auch in der Logic-User-Gemeinde nie wirklich die ihm gebührende Anerkennung erfahren hat, in Minutenschnelle kreative Vocal-Parts erzeugen, auf die man sonst wohl kaum gekommen wäre. Und weil das soviel Spaß macht, habe ich noch ein kleines Video erstellt. Darin seht ihr, wie schnell und intuitiv das Ganze vonstatten geht!

Die Workshops und Tutorials beleuchten wirklich alle wichtigen Aspekte der Produktion und Mischung von House-Musik. Man lernt darin auf eine anschauliche Art und Weise die gängigen Techniken kennen, um einen profimäßigen Sound kreieren zu können. Außerdem sind die Walkthroughs aber auch ein Fundus für neue Ideen. Das Konzept der Kombination von Theoriewissen mit Hands-on-Tutorials geht voll auf und sorgt dafür, dass das Buch hochgradig lesenswert und inspirierend ist.

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