Samples der Woche: Aus der Flut von Sample-Packs und -Instrumenten picken wir euch jede Woche drei Empfehlungen heraus und packen wenigstens eine kostenlose Attraktion dazu. So auch diesmal. Postcard Piano ein im Jahr 1896 gebautes Klavier und bearbeitet die Aufnahmen mit Pitch-Shifter und Time-Stretch-Algorithmen. Native Voice Maya ist die Neuauflage eines Kontakt-Instruments, das aus den Vocal-Aufnahmen einer libanesischen Sängerin fremdartige Gesänge zaubert. Gorilla Bass nimmt einen der bekanntesten Bässe der Clubmusik und baut daraus einen einfachen Rompler, den es auch als kostenlose Version gibt. Den Abschluss machen drei Tipps für kostenlose Sample-Packs.
In diesem Sammelartikel findet ihr weitere Empfehlungen!
Teletone Audio – Postcard Piano
Aus einem Piano lassen sich unendlich viele Klänge und Stimmungen herausholen, deshalb ist es auch unmöglich, das „eine“ Piano-Sample-Instrument zu erstellen. Neben dem Typ und Modell spielen die Mikrofonierung, die Art des Spiels, die eingefangene Raumakustik und viele weitere Faktoren eine Rolle, die den Sound immer wieder einzigartig machen. Bei Postcard Piano ist die nachträgliche Bearbeitung der Samples ein wichtiger Faktor. Die wurden nämlich nicht nur mit einem Pitch-Shifter um drei Halbtöne nach unten transponiert, sondern auch noch mit Time-Stretching bearbeitet. Dadurch bekommen die Samples nochmal einen dezenten Granular-Charakter. Mit Parametern wie Age (lässt den Sound eiern), Noise und Tube schraubt ihr weiter an den Klängen. Room verändert die Positionen der Mikrofone, verschiedene Reverbs gibt es ebenfalls.
Das Interface ist übersichtlich gehalten. Für den Gebrauch benötigt ihr die Vollversion von Kontakt 5.8 (oder später). Mit 300 MB beansprucht Postcard Piano nicht allzu viel Platz auf der Festplatte. Eine Anleitung findet ihr als PDF auf der Website des Herstellers. Bis zum 1. Dezember 2020 bezahlt ihr 49 US-Dollar (statt 69 US-Dollar).
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Das Produkt bei Teletone Audio
Bela D Media – Native Voice Maya
Wer Vocals in der Musik möchte, muss entweder selbst singen oder einsingen lassen. Das kann durchaus aufwendig werden. Da helfen Samples in einigen Fällen sehr gut weiter. Und damit lässt sich manchmal auch kreativ einiges anstellen. Die einfachen Lösungen sind Pakte mit vorgefertigten Aufnahmen und Phrasen, es gibt aber auch komplexere Geschichten für das Erstellen von eigenen Phrasen oder ganzen Gesängen. Da bietet sich Kontakt mal wieder als sehr potente Engine an.
Native Voice Maya nimmt die Stimme einer aus dem Libanon stammenden Sängerin und packt diese in ein Kontakt-Instrument. Die 98 Phrasen liegen in verschiednen Tonlagen vor und bilden keine konkreten Sätze. Vielmehr habt ihr es mit einer Art Fantasiesprache zu tun. Die einzelnen Elemente ordnet ihr dann so an, dass sich daraus vielleicht verständliche Inhalte ergeben. Oder eben auch nicht. Das Mod-Wheel steuert den Offset, Pitch-Bend manipuliert das Tempo davon. Für jedes Element könnt ihr Attack und Release einstellen. Außerdem stehen Effekte wie EQ oder Reverb (basierend auf Impulsantworten einer Kirche) bereit.
Native Voice Maya läuft mit der Vollversion von Kontakt 4 und 5, in Version 6 läuft es ebenfalls – der Hersteller nennt es offiziell aber nicht kompatibel. Der Preis wurde dauerhaft auf 59,99 US-Dollar gesenkt (von vormals 119,99 US-Dollar).
SampleScience – Gorilla Bass
Wer Drum ’n‘ Bass oder 90er Techno liebt, hat den berühmten „Reese-Bass“ mit Sicherheit schon mal gehört. Der Legende nach geht dieser unverkennbare Bass-Sound auf den Detroit Techno Producer Kevin „Reese“ Saunderson zurück und wurde in dem Track „Just Another Chance“ im Jahr 1988 zum ersten Mal verwendet. Ein Casio CZ-5000 soll angeblich für den Sound verantwortlich sein (hier die ganze Story).
Nun, warum erzähle ich euch das? Ganz einfach – SampleScience präsentiert euch mit Gorilla Bass genau diesen Sound in einem Rompler. Das ist ein Plug-in, das auf Samples basiert und euch die Möglichkeit gibt, noch ein bisschen an dem Sound herumzuschrauben. Dafür gibt’s einen Multi-LFO, Hoch-/Tiefpassfilter, ADSR-Hüllkurve, Preamp und Glide. Außerdem könnt ein Room-Reverb auf den Bass legen.
Es gibt zwei Versionen: Die kostenlose Free Version bietet 15 Sounds und benötigt 135 MB Speicher, die Pro Version für 20 US-Dollar verfügt über 34 Sounds, die 338 MB beanspruchen. Beide laufen als VST, VST3 oder AU auf Windows und macOS (High Sierra sowie Mojave). Falls ihr über einen Kauf nachdenkt, testet die Kompatibilität vorher am besten mit der kostenlosen Version.
Kostenlose Angebote
Slate Digital hat ein Bundle aus sechs Sample-Packs für euch zusammengeschnürt. Ursprünglich waren die mal Teil des All Access Pass – jetzt könnt ihr diese 1,5 GB umfassende Sammlung gratis herunterladen. Ihr müsst allerdings eure E-Mail angeben. Im Gegenzug gibt es das Hip-Hop- und EDM-Sample-Pack, sowie die 808 Collection und Vintage Drums Vol. 1 bis 3. Neben den Samples sind auch ein paar MIDI-Files enthalten. Solltet ihr euch nicht entgehen lassen! Das Sample 6-Pack bekommt ihr bei Slate Digital.
Der Bedroom Producers Blog macht immer wieder eigene kostenlose Angebote. Aktuell hat dieser sich mit Highlife Samples zusammengetan und eine 120 MB große Sammlung an EDM- und Trance-Loops zusammengestellt. Einige MIDI-Dateien und Synth-Presets gehören dazu. Weitere Infos und Download-Link findet ihr auf Bedroom Producers Blog.
Falls euch das nicht reichen solltet, müsst ihr mal bei BandLab Sounds stöbern. In unserem Artikel findet ihr darüber weitere Infos.
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