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Ich will nicht den Eindruck erwecken, ich ließe das Samson 8Kit für eine gute Pointe über die Klinge springen, denn die Lämpchen an den Kondensator-Mikrofonen des Sets haben tatsächlich auch einen Zweck: Sie zeigen an, ob das C01 mit Phantomspeisung betrieben wird oder nicht. Das C01 ist in diesem Setup auch sonst der auffälligste – weil größte – Kandidat, verpackt werden muss nämlich eine Großmembran-Kapsel. Diese steckt in einem Body aus grauem, gehärtetem Kunststoff mit einem scharzen Metallkorb. Eine Klammer wird nicht benötigt, da diese bereits fest montiert ist. Deutlich zu erkennen ist die Aufschrift „Studio Condenser“, welche erahnen lässt, zu was das C01 fähig ist.
Ein weiterer Unterschied zu üblichen großmembranigen Kondensatoren ist, dass diese besonders leicht sind und sich somit gut über dem Set halten, ohne altersschwache Stativgelenke zu sehr zu belasten. Die XLR-Stecker aller Mikrofone sind übrigens vergoldet. Viele Mikrofone, die direkt an den Rims eines Sets angebracht werden, leiten Körperschall weiter, was sich natürlich sehr nachteilig auf den Klang auswirken kann. Das Haltesystem von Samsons Tom- und Snare-Mikrofonen Q-Snare und Q-Tom bietet etliche Einstellungsmöglichkeiten, die helfen sollen, das Schallbrücken-Phänomen zu vermeiden. Zudem sind die Mikrofone vollzählig, denn sogar ein drittes Tom-Mikrofon ist dabei – nicht selbstverständlich bei Sets dieser Preisklasse.
Die drei Mics für die Toms und das für die Snare sehen identisch aus. Auch in das abgerundete Bild des 8Kit passt das Q-Kick, ein nicht überdimensioniertes Bassdrum-Mikrofon. Wenn man es aufschraubt, fällt auch hier auf, dass das Gehäuse aus Plastik ist, der Korb aus schwarzem Metall.
Ein kleiner Stativ-Aufsatz ist vormontiert und mit einer Flügelschraube aus Plastik ausgestattet, mittels derer man per Hand den Winkel des Q-Kick verändern kann. Zu guter Letzt befindet sich in diesem Bundle tatsächlich ein Hi-Hat-Mikrofon. Wow! In unserem Vergleichstest ist das Samson 8-Kit eines der günstigsten Sets und gleichzeitig das mit der umfangreichsten Ausstattung – das ist bereits ein guter Kaufgrund, denn zusätzliche Mikrofone sind meist nur teuer zu erstehen.
Das C02H lässt sich aber nicht nur zur Abnahme der Hihat benutzen, sondern natürlich auch für die Wiedergabe eines Ride-Beckens, dabei erfüllt es die Anforderungen an ein klassisches Overhead und ist außerdem vergleichsweise klein – verglichen mit den in diesem Bundle als Overheads abgestellten C02-Mics. Auch in Sachen Stil tanzt der fingergroße Mini-Stab aus der Reihe und hat sein warmes Plätzchen im Koffer genau in der Mitte. Ach ja, der Koffer: Auch bei Samson darf man die kleinen Lauscher wie rohe Eier in einem Hardcase transportieren. Dieses erinnert ausnahmsweise mal nicht unbedingt an einen Transportkoffer für Profi-Killer-Zubehör, sondern eher an einen für eine Bosch-Bohrmaschine. Das lässt mich wieder an die beiden Moderatoren denken und ich male mir aus, wie sie in einem VW-Kombi an der Ampel direkt neben Harald Schmidt stehen, dessen Jaguar S-Type verdunkelte Fenster hat, aber eben auch viermal soviel schluckt wie der praktische VW. Verpackung ist nicht alles.