Samson Expedition Express im bonedo.de-Test: Das Modell Expedition Express der New Yorker Firma Samson ergänzt eine neue Baureihe batteriebetriebener Aktivboxen. Der Zweiwege-Aktivlautsprecher empfiehlt sich als Begleiter bei einer Strand- oder Gartenparty, für den „reisenden Handelsvertreter“, den Straßenmusiker und all diejenigen, die ein System mit geringem Gewicht und langer Akkulaufzeit suchen. Das Gerät vereinigt drei „klassische“ Eingänge nebst einem eingebauten Bluetooth-Empfänger, der Musik aus einem Smartphone, Tablet-PC oder Laptop empfängt und wiedergibt sowie eine Zweiband-Klangregelung. Laut Herstellerangeben hält die integrierte Batterie satte acht Stunden ohne Stromverbindung durch – genug für eine Party, einen Gig oder einen „Arbeitstag“. In diesem Sinne scheinen 199 Euro (UVP) doch durchaus angemessen, oder nicht?
Details
Die Audioindustrie entdeckt mit den batteriebetriebenen, aktiven PA-Boxen, die ihrem zukünftigen Besitzer in Aussicht stellen, fast überall vom Stromnetz unabhängige Beschallungsaufgaben zu übernehmen, einen noch relativ neuen Markt. Dennoch ist mein heutiger Testkandidat Expedition Express bereits die sechste akkugepowerte Box aus dem Hause Samson. Mit einer Größe von lediglich 222 x 210 x 323 Millimetern bei 4,6 Kilogramm ist das „Fliegengewicht“ wie geschaffen für die Piste. Ein 6-Zoll-Basslautsprecher und ein 1-Zoll-HF Hochtöner sind in einem stabilen Kunststoffgehäuse aus Polypropylen untergebracht und produzieren eine Leistung von 30 Watt RMS respektive 60 Watt in der Spitze. Ein vorderseitig angebrachtes Lochgitter aus Metall schützt die Lautsprecher unterwegs vor äußerer Schadeinwirkung. Vier integrierte Kunststofffüße sorgen für einen sicheren Stand der kleinen Box. Im Boden ist außerdem ein 35-Millimeter-Flansch für den Betrieb mit handelsüblichen Lautsprecherstativen eingebaut, und oben auf der Box finde ich einen praktischen Transport-Griff. Die äußere Form verjüngt sich etwas von vorne nach hinten, wobei die rechte rückwertige Kante um einen Winkel von 45° abgeschrägt ist und somit eine Verwendung des Brüllwürfels als Bühnenmonitor erlaubt. Vier kleine Füße auf der schrägen Seite verhindern weitgehend eine mechanische Kopplung mit dem Bühnenboden.
Alle Anschlüsse und Bedienelemente finden sich auf der Rückseite ein. Zum Schutz der Regler beim Transport ist das Panel etwas vertieft eingebaut. Insgesamt stehen drei unterschiedliche Eingänge zur Verfügung. Links blicke ich auf eine XLR/Klinke-Kombibuchse ohne Verriegelung für den Mikrofonbetrieb. Darüber liegt der Lautstärkedrehregler für diesen Weg, der das Eingangssignal direkt auf die Endstufe führt. Eine Phantomspeisung für den Betrieb eines Kondensatormikrofons steht nicht zur Verfügung.
In der Mitte des Anschlussfeldes sehe ich eine 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse für Instrumente und Line-Signale, deren Lautstärkeregler praktischerweise direkt über dem Anschluss platziert ist. Ganz rechts befindet sich eine Miniklinkenbuchse mit der unmissverständlichen Bezeichnung MP3, über die sich direkt aus einem MP3-Player ein Stereosignal einspeisen lässt. Auch hier ist ein separater Lautstärkeregler vorhanden, der gleichzeitig für den eingebauten Bluetooth-Empfänger zuständig ist. Der kleine Taster daneben ermöglicht das „Pairing“ mit einer beliebigen Bluetooth-Quelle. Solange noch keine Verbindung steht, blinkt eine blaue LED links vom Taster auf. Sie leuchtet permanent, sobald die Connection hergestellt ist. Der gleiche Taster dient auch zur Unterbrechung der Blauzahn-Verbindung. Der Bluetooth-Weg und die Miniklinke funktionieren parallel, jedoch gibt es nur einen Summenregler, sodass unterschiedliche Lautstärken an den jeweiligen Quellen festzulegen sind.
In der nächsten Horizontalen, direkt unter den Anschlüssen, ist links ein 6,3-Millimeter-Klinkenausgang zur Speisung eines weiteren aktiven Systems verbaut. Hier wird das Summensignal der vier möglichen Quellen herausgeführt. Daneben sorgt eine Zweiband-Klangregelung (Hi/Low) fürs frequenzielle Finetuning – sie arbeitet als Kuhschwanzfilter, die Bässe lassen sich bei 125 Hz und die Höhen bei circa 4 kHz um ± 15 dB beeinflussen. In der Mittelstellung rasten die Equalizer ein.
In der unteren Reihe des Panels residiert links der Anschluss für das mitgelieferte 19V/3A-Schaltnetzteil (100/ 240 Volt), das einerseits die Spannungsversorgung und andererseits den Batterieladevorgang gewährleistet. In der Mitte dieser Reihe sitzen zwei grüne LEDs, von denen die eine als Einschaltkontrollleuchte dient und die andere Auskunft über den momentanen Ladezustand der Batterie gibt. Entleert sich die Batterie auf einen „kritischen Wert“, ändert das Lämpchen die Farbe zunächst auf Gelb und nach etwa einer weiteren Stunde auf Rot, dann heißt es: „Boxenstopp. Aufladen!“ Und schließlich wäre da noch der Kippschalter rechts außen zu nennen, der die Aktivbox über eine Relaisfunktion ein- und ausschaltet.
Eine deutschsprachige, gedruckte Bedienungsanleitung erklärt alle Funktionen der Samson Expedition Express und zeigt auch einige Anwendungsbeispiele. Ein kurzer Part über die Entstehung von Feedbacks und ihre Vermeidung beim Einsatz des Samson Expedition Express Systems ist ebenfalls in der Anleitung aufgeführt. Es scheint allerdings, als wären die Sicherheitshinweise von einem Computerprogramm übersetzt worden, denn sie enthalten einige Fehler, und manche Hinweise stammen aus den FCC-Richtlinien für Funkstrecken.