Praxis
Ganz meiner üblichen Praxis folgend, habe ich die Speaker in meinem Studio auf die Stative gehievt und im Stereo-Dreieck mit einer Kantenlänge von 1m leicht eingedreht ausgerichtet. Selbstverständlich habe ich das Poti zur HF-Anpassung in der Neutral-Position belassen, sprich auf die „0 dB“-Marke gestellt. Strom rein, XLR rein, Volume auf Maximum und los!
Die Speaker klingen auf Anhieb präzise und ausgewogen, vor allem was die Mitten und Höhen anbelangt. Hier hört man schon sehr schön alle vorhandenen Details heraus – so soll das sein! Die Stereoauflösung ist ebenfalls gut, die Fähigkeit, räumlich zu hören, ist hier durchaus vorhanden. In die Breite kann man dabei bedeutend besser hineinhören als in die Tiefe. Ein typisches und gutes Ergebnis für diesen Preisbereich.
Der Bassbereich hingegen ist leider nicht ganz so präzise aufgelöst. Vor allem bei sehr tiefen Bassnoten hat man Probleme, diese tonal zu differenzieren. Bassimpulse dröhnen ebenfalls etwas nach. Auch das ist nicht untypisch für Speaker in dieser Preisklasse und demnach kein Ausschlusskriterium. Immerhin ist der Bassbereich grundsätzlich nicht überhöht. Und das ist auch gut so, da es eben auch keine Filter zur Kompensation des Bassbereichs gibt. Allzu Wand-nahe Aufstellungen bzw. Eck-Platzierungen sind hier demnach besser zu unterlassen.
Weiterhin sollte erwähnt werden, dass es einen „passenden“ Rubicon Subwoofer namens R10S im Samson Portfolio gibt. Dieser ist mit nur 150 Watt Gesamtleistung und 10-Zoll Größe für meinen Geschmack allerdings für die 8-Zoll Speaker „unter-motorisiert“, weshalb ich von dessen Verwendung abraten würde, zumal Subwoofer erfahrungsgemäß immer bedeutend „zickiger“ bei der Platzierung agieren. Im schlimmsten Fall hat man dann mit Subwoofer weniger Bass als ohne, denn die vom Subwoofer wiedergegebenen Frequenzen werden ja enstprechend von den Speakern „getrennt“. Das heißt, am Ende ist für die „ganz tiefen“ Frequenzen nur noch ein 10 Zoll Woofer anstatt zwei 8 Zoll Woofer zuständig. Dreht man dann den Subwoofer dann zu laut, um zu kompensieren, nimmt man den Subwoofer leider als eigenständiges, separiertes Klangereignis war. Und das wollen wir doch nicht, oder? Sollte man die kleineren Versionen der Rubicons mit den 6,5 Tieftontreiber verwenden, kann die Sache aber schon wieder anders aussehen.
Beim weiteren Hören fällt mir außerdem auf, dass es mindestens ein kleines „Loch“ in den unteren Höhen bzw. oberen Mitten um die Trennfrequenz herum gibt (ca. 2- 3 kHz). Das ist nicht sonderlich kritisch, allerdings klingen dadurch z.B. Stimmen tendenziell etwas zu nasal bzw. hohl. Dieser Eindruck wird außerdem durch die Tatsache verstärkt, dass die Speaker um die 7 bis 8 kHz überhöhen, wodurch die Speaker am Ende zusätzlich etwas „distanziert“ und fern klingen.
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Leider lässt sich auch mit dem eingebauten HF-Poti daran nicht wirklich etwas ändern, weil dieses effektiv erst zu weit oben in den Frequenzgang eingreift, wodurch bei einer Anhebung die oberen Höhen unnötigerweise noch mehr überzeichnet werden. Ich empfand es deshalb als am angenehmsten, das HF-Poti auf „-2 dB“ zu setzen, wodurch es zwar leicht dumpfer klingt, der Gesamteindruck aufgrund der folglich geringeren Welligkeit im Frequenzgang aber homogener wird. Das ist allerdings auch Geschmackssache.
Insgesamt lässt sich mit diesen Monitoren dennoch ehrlich „abhören“, zumal man den günstigen Anschaffungspreis nicht aus den Augen verlieren sollte. Eine ebenfalls günstige und gleichfalls gefällige – aber dennoch etwas teurere – Alternative kann die M-Audio BX8 D2 sein, welche wir ebenfalls schon auf bonedo.de getestet haben. Für einen noch kleineren Preis fallen mir persönlich keine besseren Lautsprecher in dieser Größe ein.