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Schallwandler Podcast: Butch

„Ich passe da musikalisch nicht hin“, dachte Butch, als er das erste Mal auf Ibiza war. Inzwischen hatte der DJ und Producer aus Mainz mehrfach den „Track of the season“ und 2019 hat er den Ibiza Award in der Kategorie „Best  Deep Tech“ gewonnen. Kein Zufall, sondern die Fähigkeit zur Reflexion und viel Arbeit.

(photo credit: Peter Hähnel)
(photo credit: Peter Hähnel)


Manchmal kann eine so einfache Begebenheit wie eine Sendung im Fernsehen ein Leben verändern. Im Fall von Bülent Gürler, der als Butch (zur Butch Website) seit einigen Jahren die Dancefloors in allen wichtigen Clubs und auf sämtlichen Festivals rockt, war es so.

1991

… saß er auf der Couch und schaute Alfred Biolek. Zu Gast in dieser Sendung war ein junger Mann aus Hamburg, der sein Können demonstrierte. Die Rede ist von DJ David, dem ersten deutschen und zweifachen DMC World Champion, der mit seinem spektakulärem Set inklusive Headspin auf dem Turntable für Begeisterung sorgte. Auch Bülent fiel die noch jugendliche Kinnlade runter. Vom eigenen Ehrgeiz angestachelt fasste er einen Entschluss: „Ich werde DJ!“ Er legte sich mächtig ins Zeug und übte täglich mehrere Stunden an seinen technischen Skills, die er so perfektionierte. Allerdings musste er bald feststellen, dass technische Perfektion für eine Residency in einem Club noch lange nicht ausreicht.
„Mach erst mal einen Hit“, hieß es, also schaltete Bülent seine Geräte ein und machte von nun an auch selber Musik, bis ihm 2008 mit „Mushroom Man“, einem von „Super Mario“ inspiriertem Dancetrack, ein erster Hit mit über 20.000 verkauften Platten gelang.

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Gefolgt noch im selben Jahr von seinem ersten Artist Album „Papillon“, das sich durch knackige Rhythmen und eingängige Melodien auszeichnete. Einer Nominierung bei den Beatport Awards 2008 in der Kategorie „Best Techno“ ging es für den gebürtigen Mainzer, der sich inzwischen Butch nannte, von nun an bergauf.
Für viele seiner Veröffentlichungen gab es von nun an mediale Anerkennung. Butch wurde u. a. vom Groove Magazine als Newcomer des Jahres, für den Track des Jahres und als bester Produzent ausgezeichnet und auch Mixmag nominierte ihn für das beste Album und den besten Track des Jahres.
2013 begann Butch seine Zusammenarbeit mit Ricardo Villalobos. Unter dem Pseudonym ButRic haben sie zwei psychedelische Minimal-EPs produziert. Die erste erschien auf Villalobos eigenem Label Sei Es Drum, die zweite auf seinem eigenen Label Otherside und eine neue Platte ist in Arbeit.
Im Laufe der Jahre baute sich der engagierte DJ und Producer Residenzen in weltbekannten Clubs wie dem Robert Johnson, Pacha, Watergate und dem DC10 auf. Vor allem im DC 10 auf Ibiza bekam Butch viel Support und Unterstützung für seine weitere Karriere. Inzwischen spielt er bei sämtlichen großen Festivals einschließlich Love Family Park, Creamfields, Loveland, Tomorrowland usw. Obwohl er viel Zeit im Ausland und auf Tour verbringt, bleibt Butch seinen Wurzeln treu und ist immer wieder regelmäßig in Deutschland zu hören. Mehrmals im Jahr veranstaltet er die Party „Electric Friday“ in Frankfurt.
 2019 begann Butch mit seiner Summer Residence in der Grießmühle und kassierte auf Ibiza einen Award. Er gewann in der Kategorie „Best Deep Tech“!

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Ende letzten Jahres erschien auf Freerange Records eine neue EP mit Butch & C. Vogt. Das Jahr 2020 beginnt für Butch mit einem Track-Release auf der neuen Innervision Compilation. Wenn Butch nicht gerade im Studio oder auf Tour ist, könnt ihr ihn auf YouTube bewundern. Butch TV ist eine Art Fenster in sein Leben und eines seiner jüngsten Projekte. Darin gibt der Producer und DJ u. a. Einblicke in seine bescheidene Herangehensweise das Auflegen. Die Serie dokumentiert einige seiner täglichen Unternehmungen und Überlegungen, stets zusammen mit einem Freund und einer Menge Humor. 

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Schallwandler

Nachdem der Termin für das Gespräch fixiert war, habe ich mir noch mal alle Folgen von Butch TV reingezogen, um ein Bild zu bekommen, auf wen ich da wohl treffen würde. Die Videos verunsicherten mich jedoch und erweckten eher den Eindruck, dass wir vermutlich nicht so richtig auf einer Welle sind. Doch schon bevor Bülent in Mainz Richtung Berlin aufgebrochen war, hatte er mir vom Flughafen eine nette Nachricht geschickt. Somit waren meine Zweifel, ob ich das Interview von meinem Studio in den eher cooleren Raum eines befreundeten Architekten nach nebenan verlegen sollte, gleich wieder ausgeräumt. Stattdessen überlegte ich, wie ich Butch empfangen wollte, damit er sich gut fühlt. Da er ja türkische Wurzeln hat, entschied ich mich für originalen türkischen Mokka mit Kardamon und Lokum mit Rosen und Pistazien. Das ist eine türkische Süßigkeit, die bei uns auch als Turkish Delight bekannt ist, was übersetzt so viel bedeutet wie türkisches Vergnügen. Das klang doch schon mal vielversprechend.
Ein Vergnügen sollte es schließlich werden. Butch hatte sich überraschenderweise Verstärkung in Form eines Kumpels mitgebracht, der auch gut als sein Bodyguard durchgegangen wäre. Und so lud ich nun beide Herren auf meinen selbstgekochten türkischen Kaffee ein. Butch wollte lieber Espresso, doch sein Freund versuchte den Mokka, nachdem er gegoogelt hatte, um welche Art von Getränk es sich denn dabei handelt. Doch schon den ersten Schluck bereute er bitter mit einem Mund voll Kaffeepulver. Ich hatte es wohl zu gut gemeint und die Mengenverhältnisse etwas unterschätzt. Daher war ich heilfroh, dass Butch Espresso trank.
Worüber wir geplaudert haben, das hört ihr am besten selbst in dieser Folge vom Schallwandler! 

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(photo credit: Peter Hähnel)

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