Robert Henke war schon und ist so vieles: Punk, Produzent, Programmierer, Performer, Technologe, Toningenieur, Studiotechniker, Dozent, Innovator, Musiker und Künstler, Labelboss. Und obwohl er mit Monolake zu den wichtigsten Ikonen der neuen elektronischen Club-Musikkultur zählt, die nach dem Fall der Mauer in Berlin entstanden ist und obwohl er mit seinen Programmierkenntnissen und Ideen die elektronische Musik mit Ableton Live in das 21. Jahrhundert geführt hat, ist er alles andere als hochnäsig und von sich selbst eingenommen. Im Gegenteil!
Mit jungenhaftem Charme und einer eher bescheidenen Haltung, was seine Leistungen betrifft, erzählt er ganz offen von einigen wichtigen Stationen in seinem Leben, den Fröschen in seinem Badezimmer sowie seinen Hoffnungen und Befürchtungen. Außerdem verrät Robert in diesem Podcast ganz viel von seinem Projekt “From Within”…
Was Robert Henke ausmacht ist vor allem sein DIY-Geist und seine Neugierde, sowie Ernsthaftigkeit gepaart mit einer guten Portion sprudelnder Impulsivität und einem ganz speziellen Sinn für Ästhetik und Schönheit, wie man unschwer an seinen zahlreichen Installationen der letzten Jahre sehen kann. Hier ein Beispiel vom letzten Herbst, aus dem Today Art Museum in Beijing in China.
Ich selbst war großer Monolake Fan in den 90ern und so war es mir ein besonderes Vergnügen, dass ich Robert Henke, ein Idol meiner Jugend, in seinem Kreuzberger Loft besuchen und sogar sein Studio besichtigen durfte. Ich war natürlich total neugierig, wie er wohnt und auch, wie er mir begegnen würde. Ich hatte auch ein wenig Angst, dass wir im Gespräch wohlmöglich bei “der guten alten Zeit” hängen bleiben würden, aber das war dann zum Glück überhaupt nicht der Fall. Robert ist nämlich alles andere als nostalgisch.
Sein Blick ist nach vorn gerichtet, auch wenn manche Leidenschaften oder Vorlieben ihren Ursprung in seiner Vergangenheit haben, wie zum Beispiel seine Faszination für Laser! Diese begann bereits in seiner Kindheit in den 70er-Jahren. Mehr als 30 Jahre später begann Henke für eine Installation an einer speziellen Laser-Control-Software zu arbeiten, die dann erstmalig 2012 bei Fragile Territories zum Einsatz kam und die er seitdem konsequent weiterentwickelt hat.
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Laser habe ich jedoch in seiner Wohnung auf Anhieb keine entdeckt. Dafür Pflanzen, wohin das Auge schauen kann, fast wie in einem kleinen Dschungel. Davon gibt es Unmengen, vor allem Sukkulenten. Und es ist ganz hell, denn wir sind oben unterm Dach. Von einer Terrasse her fällt viel Licht in den Raum.
Robert begrüßt mich lässig in schwarzem Sakko und mit T- Shirt, hinter ihm im Raum ein riesiges Regal voller Bücher. Hier wird gelebt und gearbeitet. Im Office sitzt Sarah, die ich von ganz woanders her kenne und hier gar nicht erwartet habe. Schöne Überraschung! Sarah hält die Stellung und Robert lädt mich in sein Studio ein, wo wir in Ruhe und ohne Unterbrechungen plaudern können. Ein kleiner Raum voll mit alten und neueren Synthesizern und natürlich einem Computerarbeitsplatz.
Die Geräte rauschen und schnurren leise vor sich hin und erzeugen eine behagliche Atmosphäre. Robert improvisiert noch kurzerhand ein Tischchen für mein Mikro und dann geht es auch schon los. Eigentlich wollte ich ihn zuerst nach den Parfum Flaschen im Bad befragen, aber das fand ich dann doch etwas zu intim. Worüber wir stattdessen sprachen? Nun, hört selbst. Viel Vergnügen beim Schallwandler.