Die Schecter C-7 FR S Silver Mountain stellt sich als echtes Metal-Brett vor, mit allen Ingredienzien, die dem modernen Metal-Gitarristen ein Lächeln ins Gesicht zaubern sollen. Dass die Zahl 7 im Namen auf die Anzahl an Saiten hinweist, versteht sich von selbst.
Und dass das Kürzel FR für ein Tremolo von Floyd Rose steht, ist für Kenner der Materie ebenfalls kein Geheimnis. Aber das sind nicht alle Schmankerl, die Schecter der in Südkorea hergestellten Gitarre mit auf den Weg gibt. Welche das sind und wie sich unsere Testkandidaten in der Praxis schlägt, das ist Thema des folgenden Tests.
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Korpus:
Die Gitarre besitzt einen Mahagonikorpus, der im Farbton “Silver Mountain” lackiert ist – eine schwarz/silberne Farbgebung, die auffällt und dem Instrument schon optisch eine ganz eigene Note verleiht. Der Korpus ist vollständig und tadellos von Lack überzogen, sodass es nicht möglich ist, herauszufinden, aus wie vielen Teilen er besteht. Jedenfalls ist er auf der Oberseite gewölbt (Arched Top) und besitzt zwei tief ausgeschnittene Cutaways, die das komfortable Bespielen der höchsten Lagen ermöglichen.
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Ein Schecter USA Sonic Seducer Humbucker am Steg- und ein Sustainiac am Hals wurden direkt in den Korpus versenkt und lassen sich mithilfe zweier Schrauben in der Höhe justieren. Beim Steghumbucker haben wir es mit einem eher traditionellen Doppelspuler mit Keramikmagneten zu tun, der einen für Humbucker fast schon moderaten Output von 12,6 k liefert. Der Sustainiac am Hals ist mit seiner durchgehenden Klinge und dem Schriftzug leicht zu erkennen und wird mithilfe zweier Kippschalter geregelt. Der erste aktiviert das System, der zweite wählt zwischen den drei Betriebsmodi Fundamental, Mix und Harmonic. Der Mix-Modus ist übrigens keine Mischung aus Fundamental (also der gespielten Note) und Harmonic (Oberton), sondern ähnelt eher einem Feedback, das bei der Interaktion zwischen Gitarren-Pickup und einem lauten Verstärker entsteht.
Die Idee hinter diesem System ist es, Töne quasi unendlich lang stehenlassen zu können. Den Effekt kennen die meisten sicherlich von einem Ebow oder dem Fernandez Sustainer. Dabei wird ein Magnetfeld erzeugt, das die Saiten zum Schwingen bringt, wofür Strom in Form einer Batterie benötigt wird. Wie sich das Ganze anhört, werde ich später im Praxisteil anhand einiger Beispiele aufzeigen.
Zum Anwählen der beiden Pickups steht ein Dreiwegschalter bereit, dazu kommen drei Regler, die ein Einstellen von Volume, Tone und Intensity ermöglichen, wobei letzterer das Sustain des Sustainiac-Systems bestimmt.
Als Tremolo kommt ein unterfrästes Floyd Rose aus der 1500er Serie zum Einsatz, die benötigten Schlüssel zum Einstellen sind, wie bereits erwähnt, Teil des Lieferumfangs. Das gilt auch für den Tremoloarm, der gesteckt und mithilfe einer kleinen Madenschraube in seiner Gängigkeit eingestellt wird. Die Klinkenbuchse befindet sich in der unteren Zarge und kommt, wie die restliche Hardware, ganz in Schwarz.
Ein Blick auf die Rückseite des Korpus zeigt den Schnellverschluss des 9-Volt-Blocks, der sich am unteren Ende der Gitarre befindet, sowie die Federkammer des Tremolos und das Elektronikfach. Die Abdeckungen sind versenkt eingelassen und mit dem Korpus verschraubt, was natürlich nicht für das Batteriefach gilt, denn das lässt sich ganz ohne Hilfsmittel öffnen.
Hals:
Um die obersten Lagen optimal bespielen zu können, wurde der Übergang des im Set-Neck-Verfahren eingeleimten dreiteiligen Mahagonihalses großzügig ausgefräst. Schecter nennt dies Ultra Access und die Namensgebung ist auch Programm. Für zusätzliche Stabilität sorgen Kohlefaser-Einlagen, die auch Sinn machen, denn aufgrund der sieben Saiten besteht der Hals aus mehr Holz, das gezähmt werden muss. Die insgesamt 24 X-Jumbo Edelstahlbünde wurden tadellos in das Ebenholzgriffbrett eingelassen und an den Kanten abgerundet und poliert. Eingelassene Linien im Griffbrett dienen der Orientierung, in der Halskante sind Glow In the Dark Luminlays zu finden, die auch auf der dunkelsten Bühne oder im Übungskeller den Weg auf dem Fretboard weisen, solange sie zuvor mit genügend Licht aufgeladen wurden. Die Rückseite des Halses ist farblich passend zum Korpus lackiert und besitzt ein modernes “Thin C”-Profil. Die Mensur der tadellos gefertigten C-7 FR-S Silver Mountain beträgt 673 mm (26,5″), sodass der linke Arm etwas längere Strecken bewältigen muss, um an die tiefsten Lagen heranzukommen.
Ab Werk ist ein Ernie Ball 7-String Satz aufgezogen (.009/.011/.016/.026/.036/.046/.062), der auf seinem Weg zu den sieben Grover Rotomatic-Mechaniken den 47,6 mm (1.874″) breiten Sattel überquert, der gleichzeitig auch die Klemmvorrichtungen des Floyd Rose-Systems beherbergt. Die Kopfplatte kommt ebenfalls im Silver Mountain-Finish und ist angewinkelt, was den Druck auf den Sattel erhöht. Der Zugang zum Halsspannstab befindet sich direkt hinter dem Sattel und ist mit einem verschraubten Kunststoffdeckel in Carbon-Optik verschlossen.
Fehlt eigentlich nur noch das Gewicht: Ganze 3675 Gramm bringt die Gitarre auf meine Waage.