Praxis
Das Heavy-Monster weist eine leichte Kopflastigkeit beim Spielen im Sitzen auf (Gitarre auf dem rechten Oberschenkel). Hat man sich das Gerät aber umgehängt oder auf dem linken Oberschenkel geparkt, merkt man davon nichts mehr. Die Gitarre erreicht mit einer Mensur von 26,5“ (673 mm) schon fast die einer Baritongitarre, was die B-Saite auch recht stramm werden lässt – und gut bearbeitbar.
Trocken angespielt klingt die Damien Elite-7 etwas voluminöser und bassiger als die Mitbewerber und das kommt auch beim Sound am Amp entsprechend rüber. Die Pickups geben ordentlich Gas, die Vorstufe kann recht früh in die Verzerrung gefahren werden. Daher musste ich auch den Input Volume-Regler an meinem Sovtek etwas zurücknehmen, um für die erste Testdisziplin, dem Cleansound, auch einen unverzerrten Ton zu erhalten. Beim Anspielen der drei Pickups fällt zunächst einmal der Sound mit leichtem Schub in den unteren Frequenzen beim Halspickup auf. Der Steg-Tonabnehmer kommt daher verhältnismäßig dünn aus den Speakern, hier ist schon ein klarer Pegelabfall beim Cleansound zu hören.
Beim cleanen Strumming über die Kombination beider Pickups wird die Gitarre etwas undefiniert und „wummerig“.
Als nächstes ist die Überprüfung der Klangübertragung und dynamischen Ansprache an der Reihe, hierzu wird der Marshall Plexi aufgewärmt und auf mittlere Gainstufe eingestellt. Mit dem angewählten Stegpickup habe ich zuerst leicht mit den Fingern angeschlagen und dann allmählich hart mit dem Pick. Im Optimalfall sollte der Ton mit dem Fingeranschlag etwas weicher klingen und der Sound fast clean sein. Das klappt aber mit den heißen EMG-Pickups nicht so gut, die dynamische Bandbreite ist einigermaßen begrenzt. Beim Fingeranschlag zerrt es bereits, dafür hat der Steg-Pickup aber eine sehr definierte Bassübertragung.
Mit dem Halspickup bekommt man einen sehr guten singenden Leadsound, der in Verbindung mit einem Distortion-Pedal oder High Gain Amp einen angenehm weichen Klang für Solopassagen erhält. Man merkt, dass die wahren Stärken unseres Testmodells im Bereich der höheren Zerrgrade beheimatet sind.
Für dich ausgesucht
Wir kommen zur Zielgeraden, die von der Damien Elite 7 mit hoher Geschwindigkeit angefahren wird. Bei High Gain Sounds mit dem Steg-Pickup liefert sie einen fetten Klang, die B-Saite lässt sich gut abdämpfen, es kommt ein sehr knackiger Ton aus den Lautsprechern. Durch den stark komprimierten Sound bei High Gain Settings am Amp fällt der vorher beanstandete Pegelunterschied nicht mehr so stark ins Gewicht. Die EMG-Pickups sind in dieser Kategorie klarer Favorit für die Pole-Position.
Auch bei Single Note Riffs auf tiefen Saiten kommt unser Testmodell sehr mächtig rüber. Fetter Bass, aber noch aufgeräumt und definiert. Für den zweiten Gitarristen könnte es allerdings etwas schwierig im Bassbereich werden.
Lucius sagt:
#1 - 18.01.2015 um 19:16 Uhr
Vier Kilogramm sind in der Tat ordentlich, allerdings würde ich das wegen des Floyd Rose nicht werten. Mit einer Hardtail ist die Schecter sicher deutlich leichter.
Die Anschlagdynamik ist halt den aktiven EMG 81-7/85-7 geschuldet. Die komprimieren halt, was manche Gitarristen ja auch grade wünschen um auch bei leisem Spiel maximalen Output zu haben.
Im Ganzen würde ich diese Punkte also jetzt nicht zwingend als Minuspunkte bewerten, sondern eher unter Besonderheiten verbuchen.
Wer Floyd Rose und EMG 81 kauft, muss halt wissen was er bekommt.