Beim Blick auf den Namen und das Design des Schecter Hellraiser Extreme 5 muss man nicht lange rätseln, welche Zielgruppe die US-amerikanische Company mit diesem Modell im Auge hat. Na klar, der Fünfsaiter soll vor allem die Heavy- und Shredder-Szene begeistern. Geboten wird ein erstklassig ausgestatteter Bass mit durchgehendem Hals, hochwertigen Humbuckern aus dem Hause EMG und eine aktive EMG-Elektronik mit 3-Band-EQ, die für Flexibilität sorgen soll. Optisch beeindruckt der Extra-Longscale-Fünfsaiter mit einer gewölbten und aufwändig eingefassten Decke aus schick gemasertem Ahorn, einer Lackierung in transparentem Schwarz und kreuzförmigen Griffbretteinlagen im Gothic-Stil. Ob der coole Schecter Hellraiser Extreme 5 wirklich nur in Heavy-Genres zu Hause ist oder auch in anderen Musikrichtungen eine gute Figur macht, könnt ihr in diesem Test erfahren.
Schecter Hellraiser Extreme 5 – das Wichtigste in Kürze
- Mensur: 889 mm (35“)
- gewölbter Mahagoni-Korpus mit geflammter Ahorndecke, See-Thru Black Satin Finish
- durchgehender Hals, Ahorn/Walnuss
- Ebenholzgriffbrett mit Gothic Cross Griffbretteinlagen
- zwei EMG 40TW Humbucker
- aktive EMG 3-Band-Elektronik
Erster Eindruck
Der Schecter Hellraiser Extreme 5 rangiert preislich in der Mittelklasse und wirkt insgesamt ziemlich hochwertig. Ausgeliefert wird er dennoch in einem schnöden Karton, sodass für eine ordentliche Gigbag oder eine stabilen Koffer abermals einige Euros fällig sind. Als Zubehör gibt es lediglich ein paar Inbusschlüssel, mit denen Einstellarbeiten am Bass erledigt werden können.
In meinen Augen wirkt der Schecter Hellraiser Extreme 5 auf den ersten Blick sehr elegant, auch wenn er einige Design-Elemente besitzt, die man typischerweise bei Rock-Äxten findet. Sofort ins Augen fallen natürlich die extravaganten Gothic-Cross-Inlays im Griffbrett und die aufwändige Perlmutt-Einfassung um den Korpus, welche dem Fünfsaiter in Verbindung mit dem matten Finish in transparentem Schwarz eine leicht gefährlich-düstere Note verschaffen, die Metalfans sicherlich ansprechen wird.
Hölzer
Die Korpusflügel des Schecter Hellraiser Extreme 5 bestehen aus Mahagoni. Als Decke kommt geflammtes Ahorn zum Einsatz, dessen wunderschöne Maserung durch die transparente Lackierung hervorblitzt. Die Ahorndecke ist zudem leicht gewölbt und sorgt beim Hellraiser ohne Frage für einen dezenten Boutique-Bass-Touch.
Der durchgehende Hals wurde ebenfalls mit einem transparenten mattschwarzen Finish lackiert und besteht aus insgesamt fünf Teilen: Drei breite Ahornstreifen sind mit zwei schmalen Streifen aus Walnuss verleimt – die Konstruktion sollte also überaus stabil und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse sein.
Für das Griffbrett kommt Ebenholz zum Einsatz, welches in der Regel für einen klaren Attack und brillante Höhen sorgt. Das schwarze Griffbrett wurde mit 24 Bünden und den bereits erwähnten Gothic-Cross-Inlays aus Perlmutt bestückt.
Hardware
Selbstverständlich passt auch die Hardware optisch zur eher dunklen Erscheinung des Schecter Hellraiser Extreme 5: Sämtliche Komponenten sind in edel wirkendem „Black Chrom“ gehalten.
Hinter dem edlen Finish stecken durchaus hochwertige Komponenten, die ihren Dienst zuverlässig verrichten und solide wirken. Auf der leicht nach hinten abgewinkelten und mit einem schicken Ahorn-Aufleimer versehenen Kopfplatte sitzen fünf gekapselte Mechaniken von Grover. Hier finden wir zudem, direkt vor dem Sattel, den Zugang zum Halsspannstab, der mit einer Metallplatte im „Black-Chrom-Finish“ abgedeckt ist – ein kleines, aber schönes Design-Element, wie ich finde!
Am Korpus werden sie Saiten von einer soliden Brücke aus dem Hause Schecter aufgenommen. Die Konstruktion hält eine “String-Trough-Body”-Option sowie Einstellmöglichkeiten für die Intonation und die Saitenlage bereit.
Nicht justierbar sind allerdings die engen Saitenabstände von 16,5 mm – damit wird Schecter sicherlich nicht jedermanns Vorlieben treffen, denn für einige Spieltechniken, wie beispielsweise Slapping, sind breitere Abstände in der Regel etwas angenehmer.
Pickups/Elektronik
In Sachen Tonabnehmer und Elektronik setzt Schecter beim Hellraiser Extreme 5 komplett auf die Expertise des renommierten Herstellers EMG. Zum Einsatz kommen zwei EMG TW40 Pickups, die splitbar sind und dementsprechend sowohl typische Singlecoil- als auch fette Humbucker-Sounds bieten.
Für Klanganpassungen gibt es eine EMG-Elektronik mit Dreiband-Equalizer, die den Schecter Hellraiser Extreme 5 mit insgesamt fünf Potis ausstattet. Drei kleine Regler sind für Bässe, Mitten und Höhen des Equalizers zuständig, und für die Laustärke der Pickups gibt es jeweils einen größeren Regler. Mit diesen werden auch die Modi der Pickups bestimmt – zieht man an einem der beiden Regler (Push/Pull-Funktion), schaltet man den betreffende Pickup vom Humbucker- in den Singlecoil-Modus. Die Pickups können also unabhängig voneinander geschaltet werden, sodass hier bereits einige Klangvariationen abrufbar sind.
Für den Betrieb des Tonabnehmer/Preamp-Gespanns von EMG werden zwei 9V-Batterien benötigt, die übereinander gestapelt in einem kleinen Fach auf der Rückseite untergebracht sind. Zum Wechsel der „Stromlieferanten“ muss leider erst ein Deckel mit zwei Schrauben entfernt werden. Lobenswerterweise laufen die beiden Schräubchen aber in Metallgewinde, sodass hier über die Jahre nichts ausleiern kann.