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Schecter Keith Merrow KM-6 Mk-III Hybrid Test

Praxis

Trocken angespielt fällt sofort die tolle Werkseinstellung auf, die hinsichtlich Saitenlage, Halsneigung und Oktavreinheit keine Wüsche offenlässt. Man fühlt sich auf der Gitarre sofort heimisch und hat den Eindruck, dass alles an diesem Instrument zugunsten der Praktikabilität und eines hohen Spielkomforts durchdacht ist, beginnend mit der Korpusform über den matt lackierten Hals bis hin zur Wahl der Bünde. Für die Soundfiles spiele ich zunächst direkt in ein 73er Fender Bassman Topteil und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks.
Die Fishman-Pickups zeigen hier bereits ihren recht hohen Output, denn mein Amp beginnt trotz seines Volume-Settings von gerade einmal 3 (Volume-Regler am Amp) bereits leicht in den Break-Up zu fahren. Die Akkordpickings klingen dennoch sehr ausgewogen, balanciert und zeigen eine gute Saitentrennung. Der Sound der Pickups wirkt eher „HiFi-ig” und fein, wobei der Stegpickup sehr prägnante Mitten aufweist und der Halspickup angenehm warm klingt. Da kein Coilsplitting vorgesehen ist, aktiviert die Mittelstellung ganz Les-Paul-typisch alle Spulen.

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Clean Picking all Pickups

Kennt man den Sound von Keith Merrow, weiß man natürlich, dass wir uns hier eher in härteren Gefilden bewegen, trotzdem möchte ich ein paar klassische Clean-Szenarien durchtesten und sehen, wie breit die KM-6 stilistisch aufgestellt ist.
Richtig knackig oder “funky” wird die Gitarre auch in der Mittelstellung nie, da die Pickups dafür zu mächtig klingen und daher keine wirklich glasigen Sounds erlauben. Schade, dass man gerade in dieser Schalterposition auf die Option des Coilsplittings verzichtet hat, was die Gitarre sicherlich vielseitiger gemacht hätte, zumal doch auch Metaller gerne mal glasige Clean-Pickings spielen möchten.
Dunklere, jazzigere Töne funktionieren mit dem Hals-Humbucker dafür umso besser, der durch die weniger stark ausgeprägten Mitten sehr rund und warm klingt.

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Funky – Middleposition Jazzy – Neckposition

Nun schalte ich einen Boss OD-3 als Overdrive vor den Bassman. Wie der Cleansound bereits vermuten lässt, klingt der Stegpickup sehr aggressiv und beißt sich aufgrund seiner Höhen und Mitten regelrecht durch das Frequenzbild, was ihn für Metalsounds natürlich stärker qualifiziert als für klassische Mid- bis Low-Gain-Riffs. In diesem Szenario punkten Mittel- und Halsstellung jedoch umso mehr und generieren sehr schöne Classic-Rocksounds.
Die Dynamik der Fluence-Pickups ist vorbildlich, und wer behauptet, dass aktive PUs eine eingeschränkte Lebendigkeit besitzen, sollte sich diese einmal zu Gemüte führen. Die Keith Merrow Signature-Pickups machen keine Ausnahme, denn Spielnuancen werden sehr gut herausgestellt und das Volume-Poti erlaubt sehr feine Eingriffe.

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Crunch – all PUs – Boss OD-3 Dynapick Low Crunch Neck
Keith Merrow hat natürlich seinen Trademarksound, weshalb man in der Gitarre auch kein Allround-Workhorse sehen darf.
Keith Merrow hat natürlich seinen Trademarksound, weshalb man in der Gitarre auch kein Allround-Workhorse sehen darf.

Nun wechsele ich zur Kerndisziplin der Keith Merrow und stöpsele in den Leadkanal eines Peavey 5150. Hier zeigt der Halspickup nun, wo seine Stärken liegen, denn Rockriffs werden mit einer ordentlichen Wucht und Durchsetzungskraft umgesetzt, was das folgende Praxisbeispiel bestätigt. Der Sound bleibt dabei immer definiert, klar in den Bässen, und gepickte Akkorde wie im ersten Beispiel weisen immer noch eine hohe Transparenz auf.

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High Gain Riff – 5150 – Bridge PU Drop High Gain Riff – 5150 – Bridge PU

Solopassagen spielen sich auf der KM-6 fast wie von alleine, denn das Werks-Setting, das Halsprofil und der Grip, der durch die Mattlackierung der Halsrückseite entsteht, tragen zu einem hohen Spielkomfort bei. Hinzu kommt, dass die hohen Bünde dafür sorgen, dass kaum Reibung zwischen Fingerkuppe und Griffbrett entsteht und man quasi über dem Hals schwebt. Die hohe Ausgangsleistung der Tonabnehmer entlocken dem Amp zusätzlich Gain, sodass singende Leadsounds mit viel Sustain ein Klacks sind.

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Lead – 5150 – Bridge & Neck

Zum Abschluss hört ihr eine Praxisbeispiel mit gedoppelten und hart links-rechts gepannten Gitarren, gespielt mit einem Peavey 5150.

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Praxisbeispiel
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