PRAXIS
Ich habe in der Vergangenheit ab und an mit Fußmaschinen am Cajon experimentiert, bin dabei aber nie zu zufriedenstellenden Ergebnissen gekommen. Deswegen bin ich ziemlich gespannt, wie sich das Cajon-Pedal in der Praxis bewährt. Nachdem das Pedal an die Bodenplatte geklemmt ist, teste ich es als zunächst mit einem Schlagwerk Cajon. Nach kurzer Zeit ist eine bequeme Spielposition gefunden und es fällt direkt auf, dass Schlagwerk bei der Wahl des Beaters hervorragende Arbeit geleistet hat. Hier könnt ihr einen Groove mit dem Cajonpedal, ein paar Besen und einem Schlagwerk Krix hören:
Das CAP100 funktioniert einfach perfekt, der Sound kommt nah an den mit der Hand gespielten Bass und das Spielgefühl stimmt auch. Der Winkel des Beaters kann in drei Stufen eingestellt werden. In der Ausgangsposition gibt es für meinen Geschmack – Pedaleinstellungen sind etwas sehr Individuelles – zu wenig Spielraum, aber nach Anpassung auf die mittlere Position stimmt das Spielgefühl.
Bei der Positionierung des Beaters an der Bodenplatte und damit am Instrument gibt es einen gewissen seitlichen Spielraum, allerdings führt eine Veränderung der Pedalposition nicht zu nennenswerten Unterschieden im Sound. Bedingt durch das Konzept des Pedals ergeben sich einige Unterschiede zum „normalen“ Bassdrum-Einsatz und zum gewohnten Cajon-Spiel: Durch den Kabelzug ist im Vergleich mit anderen Bassdrum-Pedalen eine gewisse Reibung vorhanden. Da ich selbst nicht viel Schlagzeug spiele, habe ich mich schnell dran gewöhnt, aber für Schlagzeuger mag dies ein störender Faktor sein. Da ein Cajon keine Bassdrum ist und eigentlich für das Spiel mit den Händen vorgesehen, ist eine gewisse Sensibilität beim Spiel angebracht. Durch den weichen Gummiball ist die Gefahr einer Beschädigung der Spielfläche nicht besonders groß, trotzdem sollte man nicht mit der Einstellung eines Metal-Drummers ans Werk gehen.
Mit der Bodenplatte unter dem Cajon sitzt man etwas höher als sonst. Nach kurzer Zeit habe ich mich an den Unterschied gewöhnt und empfinde die Höhenluft nicht als störend. Für große Menschen kann diese Veränderung sogar ein Vorteil sein.
Wenn man sich mit diesen Besonderheiten im Spiel arrangieren kann, tut sich für den Cajonisten eine große Bandbreite an neuen Spielmöglichkeiten auf. Grooves vom Schlagzeug können direkter auf das Cajon übertragen werden und da der Fuß die Basschläge übernimmt, hat man plötzlich eine Hand frei, die für Shaker, Hi-Hat, Congas oder andere Sounds benutzt werden kann.Ich habe verschiedene Cajons unterschiedlicher Hersteller und Größen mit dem Cajon-Pedal getestet. Alle stehen sicher auf der Bodenplatte. Sogar kippeln kann man beim Spielen, trotzdem kann das Pedal ohne Einschränkung weiterbenutzt werden. Ich finde diesen Punkt sehr wichtig, denn mich nervt Zubehör, das nur mit den Instrumenten eines bestimmten Herstellers funktioniert. In den folgenden Beispielen hört man den Sound des Pedals an unterschiedlichen Cajon-Modellen:
Für dich ausgesucht
Das Cajon-Pedal ist gut verarbeitet und bei ordnungsgemäßer Benutzung und Transport sollte man lange Freude daran haben. Ein kleiner Kritikpunkt sind die Gummiplättchen auf der Klemme. Diese haben sich bei mir nach ein paar Auf- und Abbauten gelöst. Sie lassen sich zwar relativ unkompliziert wieder zusammenfriemeln, aber dieses Detail passt eigentlich nicht zum sonst so durchdachten Produkt.
Preislich liegt das Cajon-Pedal im Bereich einer guten Fußmaschine, angesichts der innovativen Technologie durchaus angemessen.Und noch eine kleine Anmerkung zum Transport. Das Pedal sollte nicht am Bowdenzug getragen werden, da dies zu einer Lockerung des Kabels am Pedal führen kann.