Schlagwerk CP404 2 in-One Snare Cajon Large Test

PRAXIS
Nachdem ich die CP404 2inOne Snare Cajon Large aus ihrer Verpackung geschält und aufgestellt habe, stelle ich erfreut fest, dass nichts zusammengeschraubt oder aufgebaut werden muss: Einfach hinstellen, draufsetzen und los geht‘s!

Selbst beim Spielen mit Snarefunktion gilt ganz grundsätzlich, dass es nicht so stark „rappelt“, wie man es allgemein von Cajons gewöhnt ist. Ihr Sound ist trockener und erdiger. Das liegt zum einen an der Snaretraverse, aber auch an dem speziellen Snareteppich, der aus 40 Spiralen besteht. Die beiden anderen Modelle CP430 2inOne Deluxe Wenge und CP432 2inOne Deluxe Makassar haben 84 Spiralen, was den Snare-Effekt verstärken dürfte. Die Spiralen, die durch das Andrücken nach oben gebogen sind, liegen auch im oberen Drittel der Schlagfläche an. Der Basston wird dadurch weit weniger beeinflusst und klingt sauberer und „snarefreier“. Dennoch ist er logischerweise nicht komplett vom Snaresound getrennt, da das Holz der Schlagfläche trotz der getrennten Oberflächen durchschwingt. Aber das soll auch durchaus so sein, denn bei einem Drumset schnarrt schließlich die Snare auch beim Spielen der Bassdrum immer etwas mit.

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6/8 Grooves

Will man einen komplett snarefreien Basston, muss man wirklich ganz unten auf der Schlagfläche spielen, was auch durchaus möglich ist. Alle anderen Sounds wie Ton, Slap und Tipp, die im oberen Bereich an der Kante gespielt werden, sind helle und direkte Töne. Um diese zum Klingen zu bringen, benötigt man keine außergewöhnliche Spielfertigkeit. Sie sprechen leicht an. Das ist gut für alle Einsteiger, aber auch Profis wissen ein stressfreies Spielgefühl zu schätzen. Der Snaresound beim Ton oder beim Slap kommt dem einer echten Snare verdammt nahe, und das war sicherlich auch das erklärte Klassenziel beim Entwickeln dieses Modells.

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Rock Groove

Für das Spielen der Snare Cajon ohne Snarefunktion ist es erforderlich, die Snaretraverse auszubauen und umzudrehen. Dazu greift man in die Öffnung auf der Rückseite, löst ein Gummiband und nimmt die Snaretraverse aus ihrer Halterung. Dann wird diese in der Cajon umgedreht, sodass die Spiralen des Snareteppichs in den Korpus der Cajon ragen, wieder in die Halterung hineingesteckt und mit dem Gummiband auf der gegenüberliegenden Seite befestigt.

Die Prozedur sollte man schon einige Male üben, denn sie gestaltet sich am Anfang ein wenig kompliziert. Den Sound der Snare Cajon während eines Gigs zu ändern ist nicht einfach, vor allem, wenn sie mit Mikrofonen abgenommen wird, die direkt vor dem Loch positioniert sind, durch das man an die Traverse gelangen möchte. Es ist also sicher besser, sich vor einem Set zu überlegen, ob man mit oder ohne Snarefunktion spielen möchte.

Unsere Cajon kreiert jedenfalls ohne die Snarefunktion einen sehr schönen, kernigen Sound. Die Resonanz des gesamten Klangkörpers ist von hoher Qualität und es macht Spaß, ihn zum Klingen zu bringen. Will man wirklich sichergehen, keinerlei Snare-Einflüsse in seinem Sound zu haben, empfiehlt es sich, die Snaretraverse nicht nur umzudrehen, sondern ganz auszubauen. Die umgedrehte Snaretraverse nämlich lässt die Spiralen in den hohlen Korpus ragen, wo sie ungehindert mit dem Schall vibrieren. Das ist zwar kaum hörbar, während man spielt, aber bei einem Break oder am Ende klingen sie leise nach. Sehr viel Klangvolumen hat der Basston. Dadurch lassen sich auf der gesamten vorderen Schlagfläche sehr geile Glissando-Effekte mit der Ferse spielen! Das klingt dann fast schon elektronisch.

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Jungle Beat

Der Slap klingt fast, als würde er auf einer Conga gespielt und deshalb kommt auch ein Tumbao sehr authentisch

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Tumbao

Aber auch Ton und Tipp sind klanglich hervorragend. Man kann die Cajon ohne Snarefunktion wirklich als tollen Conga-Ersatz für einen Latin-Song verwenden.

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