Wieder einmal – pünktlich zum Weihnachtsgeschäft – haben sich Thomann und Schlagwerk zusammengetan, um ein limitiertes Cajon-Sondermodell auf den Markt zu bringen. Das Cajon stammt aus der preisgünstigen X-One Serie und wurde mit einer ansprechenden Fraké-Schlagfläche ausgestattet. Durchaus ansprechend ist auch der Preis von knapp 140 Euro.
Vom Äußeren erinnert das exklusiv bei Thomann erhältliche Cajon durch den Facelift an die deutlich teureren Schlagwerk LaPeru Cajones, doch im Inneren werkelt das ebenso einfache wie funktionale Schnarrsystem der X-One Serie mit zwei fest montierten Snareteppich-Hälften. Ob sich das Sondermodell nun als aufgepepptes Anfängercajon einstufen lässt oder doch mehr auf dem Kasten hat, haben wir natürlich genauestens untersucht.
Details & Praxis
Wer sich, wie der Autor dieses Tests, im Internet nach der Holzart Fraké erkundigt, wird unter dem Namen Limba fündig. Limba ist ein westafrikanischer Baum, der an der Elfenbeinküste auch Fraké genannt wird. Für die Schlagfläche des Fraké-Sondermodells kommt die dunkle Variante (die als „Limba dunkel“ gehandelt wird) zum Einsatz – jedenfalls als oberste Furnierlage. Die Basis der insgesamt drei Millimeter dicken Tapa bildet dreilagiges Birkenschichtholz, auf welches das Fraké-Furnier sowie ein Gegenfurnier geleimt sind. Auch der Korpus ist aus Birkenschichtholz gefertigt und bringt es an den Wänden und Deckeln mit acht Lagen auf etwa zehn Millimeter Stärke. Die Rückwand ist knapp fünf Millimeter dick und besteht aus fünf Lagen. Wie bei Schlagwerk Cajones üblich, sind Korpus und Schlagfläche mit einem seidenmatten Klarlack behandelt, wobei der Deckel eine raue, sandlackbeschichtete Oberfläche aufweist, die für rutschfesten Sitz sorgt. Schlicht, aber in der Praxis bewährt, ist der Schnarrmechanismus gehalten: An der inneren Oberkante der Schlagfläche sind zwei halbe Snareteppiche mit je 20 Spiralen angebracht, die sich weder abnehmen noch justieren lassen. Mit seinen Abmessungen von 30 mal 30 mal 50 Zentimetern entspricht das X-One Fraké Cajon den Standardmaßen.
Unter dem Cajon geht es wie auf der Oberfläche rutschfest zu: Die vier Filzfüße sind gummiert, sodass das Cajon auch auf glatten Oberflächen seine Position beibehält. Als Extra wird das Cajon mit einer Moosgummi-Sitzfläche ausgeliefert. In Sachen Qualität – und auch das ist Schlagwerk-typisch – gibt es nix zu meckern.
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Die matt lackierte Oberfläche und die sorgfältig geschliffenen Kanten des Fraké Special Edition Cajons fühlen sich beim Spielen sehr angenehm an, was ein nicht zu unterschätzender Punkt für ein Instrument ist, auf dem hoffentlich ausgiebig und mit Freude musiziert wird. Haptisch steht dem Spielvergnügen jedenfalls schon mal nichts im Weg. Und auch klanglich wird beim Fraké Cajon recht schnell klar, wohin die Reise geht. Sofort fällt auf, dass das Cajon viel Druck hat. Der Bass ist trocken, satt und ausreichend von den Snareschlägen getrennt. Diese wiederum sind ebenfalls äußerst druckvoll und durchsetzungsfähig. Auch wenn ich geneigt wäre, dem Snaresystem ein paar Punkte abzuziehen, da es auf leichte Taps mit den Fingern noch nicht reagiert, muss ich doch feststellen, dass diese Eigenschaft zusammen mit dem punchigen Klangcharakter des Cajons insgesamt eine runde Sache ergibt. Für filigranes Spiel gibt es wesentlich besser geeignete Kisten, doch für kräftige Rock- und Popgrooves ist das Fraké Special Edition Cajon hervorragend geeignet.
Dank der nicht spiegelglatten Oberfläche kommen auch gewischte Besensounds auf der Schlagfläche gut zu Gehör, und in Cajon-Setups, wo das Cajon mit einem entsprechenden Pedal zur Bassdrum wird, funktioniert der druckvolle Bass-Sound des Fraké-Cajons ebenfalls sehr gut.
Hört es euch mal an:
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