Das NeoTrad Bodhran ist die Neuinterpretation des traditionsreichen Instruments der Firma Schlagwerk. Neben einem flexiblen Stimmmechanismus, der mittels Schrauben an der Unterseite des Bodhrans arbeitet, besteht die Möglichkeit, das Fell leicht auszuwechseln. Was sich hinter diesem neuen Tool aus dem Hause Schlagwerk verbirgt und welche Sounds sich dem NeoTrad Bodhran entlocken lassen, erfahrt ihr in unserem bonedo Test.
Nachdem man das Bodhran vor allem mit Ziegenfell kennt, sorgt hier das Plastikfell mit schwarzem Rand für einen modernen Look. Der Blick auf die Unterseite offenbart auch gleich den neuartigen Stimmmechanismus, den Schlagwerk eigens für die NeoTrad-Serie entwickelt hat. Ob hier der Name Programm und das Bodhran tatsächlich ein futuristisches Makeover des traditionellen Vorgängers ist und was die Neuerungen so alles mit sich bringen, haben wir für euch genauer untersucht.
Details & Praxis
Das Bodhran ist ein traditionelles irisches Instrument, war ursprünglich Teil der Irish Folk Bands und wird immer häufiger auch in modernem Kontext genutzt. Vor allem Drumset-Grooves und Weltmusik-Rhythmen dienen hier häufig als Grundlage. Zum Bespannen der Bodhrans wird traditionell eigentlich Ziegenfell verwendet, das an den Holzrahmen genagelt wird. Ein nachträgliches Stimmen ist somit nicht oder nur schwer möglich und die Fellspannung ist extrem witterungsabhängig. Das modifizierte Fiberskyn3-Plastikfell aus dem Hause Remo ermöglicht beim Testmodell eine wetterunabhängige und stabile Tonhöhe.
Regelmäßig sieht man bei Bodhrans der ersten Stunde auch das typische Holzkreuz auf der Instrumentenunterseite. Dieses dient der Stabilisierung des Holzrahmens und verhindert, dass sich dieser unter der Fellspannung verformt oder sogar bricht. Der fünflagige Buchenrahmen des NeoTrad Bodhrans von Schlagwerk hat eine derartige Hilfestellung jedoch nicht nötig und erinnert in Bauweise und Stabilität eher an einen massiven Snaredrum-Kessel. Mit einem Durchmesser von 14“ und ca. 14cm Rahmenhöhe kommt das NeoTrad kompakt daher und liegt angenehm in der Hand. Sofort ins Auge sticht auch das edel anmutende Schlagwerk-Logo, das hier auf geprägtem Leder am Rand des Instrumentes befestigt ist.
Edle Optik
Der Buchenrahmen ist in schwarzem Farbton gestrichen und lässt dennoch deutlich die Holzmaserung erkennen. Gestimmt wird das NeoTrad Bodhran mit dem von Schlagwerk entwickelten Stimmsystem, das man auf der Fellunterseite entdeckt. Hier sind kreisförmig acht Schrauben angeordnet, die mit der Hand bedient werden können. Ähnlich dem Stimmen einer Snaredrum müssen diese gleichmäßig angezogen oder entspannt werden, damit das Fell die gewünschte Tonhöhe erhält.
Das Fiberskyn3 ermöglicht eine enorme Bandbreite an Tonhöhen, scheppert nicht bei sehr tiefer Stimmung und liefert auch bei fest angezogenen Stimmschrauben noch einen sonoren Klang.
Tipper in Bambusbesen-Optik im Lieferumfang enthalten
Gespielt werden Bodhrans mit einem speziellen Stick, dem sogenannten Tipper. Dieser wird in der Schlaghand gehalten, während die andere Hand auf der Fellrückseite einerseits für Stabilität sorgt und das Instrument festhält, andererseits aber auch durch leichten Druck die Tonhöhe verändern kann. Tipper existieren in verschiedenen Formen, meist bestehen sie jedoch aus Vollholz und haben an beiden Enden einen runden Kopf, der auf das Fell geschlagen wird. Moderne Anwendungsgebiete habe auch hier Neuentwicklungen auf den Plan gerufen, und so werden auch Tipper angeboten, die, ähnlich einem Bambusbesen, aus zusammengebundenen dünnen Holzstäben bestehen. Mit einem solchen Tipper wird das NeoTrad Bodhran aus dem Hause Schlagwerk geliefert. Der durchaus interessante Sound, der vergleichbar mit dem eines Bambusbesens auf der Snaredrum ist, bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, für einen volleren Sound und die traditionelle Spielart wäre jedoch auch ein klassischer Holz-Tipper wünschenswert.
Peter Pelz sagt:
#1 - 07.08.2021 um 14:22 Uhr
Warum testet hier jemand eine Bodhran, der offensichtlich keine Ahnung von diesem Instrument hat? Die kratzenden Nebengeräusche vom Tipper, die auf den Aufnahmen zu hören sind, sind ein typischer Anfängerfehler, die Rhythmen sind absolut untypisch für irische Musik und der Ton entspricht überhaupt nicht dem einer Bodhran. Dazu wird im Text auch noch bemängelt, dass das Instrument zu dumpf klingen würde. Nur zur Information: das Wort Bodhran bedeutet „dumpf machen“, der Klang mit möglichst wenig Obertönen ist also gewollt. - Ärgerlich!