Schlagzeug-Zubehör: Das sind die 6 wichtigsten Utensilien

Bei dir steht ein Gig in einem Club an, in dem ein Schlagzeug vorhanden ist, oder du probst zum ersten Mal mit einer Kapelle, die auf der Suche nach einem neuen Schlagzeuger ist. Dabei fällt gerne vorab der folgende Satz: „Du brauchst nichts mitzubringen, es ist ein komplettes Schlagzeug vorhanden.“

Bild: Christoph Behm
Bild: Christoph Behm
Inhalte
  1. Essentielles Zubehör: Dein Stimmschlüssel
  2. Die Grundlagen: Becken und Trommelstöcke
  3. Solide Basis: Die Fußmaschine
  4. Wichtigster Sound: Die Snare Drum
  5. Bequem und auf der richtigen Höhe: Der Drumhocker
  6. Weitere Ideen, die dir das Leben erleichtern


Okay, das klingt natürlich erst einmal super. Wer schleppt schon gerne das ganze Zeug durch die Weltgeschichte, umso besser also, wenn man sich das wenigstens einmal sparen kann. Doch aufgepasst! Von ein paar wirklich positiven Beispielen abgesehen, zeigt meine Erfahrung und die vieler Leidensgenossen, dass die Auffassungen von Kollegen oder Veranstaltern, was den Zustand einer Proberaum- oder Gig-Schießbude betrifft, arg von der tatsächlichen Erwartungshaltung eines Schlagzeugers abweichen können. An Ort und Stelle tritt dann schlagartig Ernüchterung ein, denn was da steht, entspricht im schlimmsten Fall eher dem Begriff „Schrotthaufen“, mit fehlenden Teilen, defekter Hardware und völlig runtergespielten Fellen. 
Musik soll Spaß machen und inspirieren. Ein defektes oder stark kompromissbehaftetes Instrument hindert dich und deinen Groove, folglich kannst du nicht das gewohnte Potential entfalten, vom bescheidenen Sound ganz zu schweigen. Vertrautes Material gibt Sicherheit, und gerade in Audition-Situationen, von fremden Musikern umgeben, kann das ungemein hilfreich sein. Fest steht aber auch, dass für den Aufbau deines eigenen Sets an Ort und Stelle meist keine Zeit und oft auch kein Platz vorhanden ist. Das heißt, du musst wohl oder übel improvisieren und mit dem klarkommen, was vor Ort vorhanden ist. Am einfachsten ist es, sich auf das Wesentliche zu beschränken und das Beste aus der Situation zu machen. Hier kommen meine Tipps für ein kleines Survival Kit an Instrumenten und Utensilien, das ich nach Möglichkeit immer dabei habe. 

1. Essentielles Zubehör: Dein Stimmschlüssel

Klar, der Stimmschlüssel ist dein Freund, er hilft dir nicht nur dabei die Trommelfelle des Sets auf die gewünschte Spannung zu bringen, sondern ist auch von Nutzen, wenn du Einstellungen an der Hardware vornehmen willst. Je nachdem, wie erfahren du im Stimmen bist, können ein paar Umdrehungen wahre Wunder im Feintuning bewirken, und du ersparst dir Klebeband-Orgien, um wimmernde Obertöne unter Kontrolle zu bringen. Mehr Infos zum Thema Schlagzeug Stimmen bekommst du in unserem Video-Workshop:

2. Die Grundlagen: Becken und Trommelstöcke

Was ich immer dabei habe, ist das passendes Arsenal an Trommelstöcken, Besen oder Mallets. Auch habe ich immer ein paar gute Becken im Gepäck, denn daran wird, sofern überhaupt vorhanden, bei Proberaum-Sets eigentlich immer gespart. Klar, wer lässt schon gerne fremde Trommler auf seine besten Becken los? Und mit deinen eigenen Becken macht das Spielen garantiert mehr Spaß. Packst du die Stöcke gleich mit in die Beckentasche, hast du mindestens noch eine Hand frei. 

3. Solide Basis: Die Fußmaschine

Viele Trommler gehen nicht ohne ihr vertrautes Pedal aus dem Haus. Dazu gehören nicht nur Metal Drummer, die bekanntlich noch mehr als alle anderen vom Laufverhalten ihrer Fußmaschine abhängig sind. Generell sorgen schlecht laufende und quietschende Pedale, die einen bei Ankunft erst einmal vor umfangreiche Wartungsarbeiten stellen, für erhebliche Spaßminderung. Denn man will ja schließlich trommeln und nicht basteln. Falls du dein Pedal aus Platzgründen partout nicht unter bekommst, nimm wenigstens einen dir vertrauten Beater mit. 

4. Wichtigster Sound: Die Snare Drum

Für mich fast genauso wichtig wie die Becken und die Fußmaschine, ist die eigene Snare dabei zu haben. Am liebsten packe ich hier auch einen flexiblen Allrounder mit wenig Eigengewicht ein, wie zum Beispiel eine Ludwig Acrolite Snare. Eine vertrauensvoll laufende Abhebung, frisch klingende Felle, crisp ansprechende Snare-Saiten und leichtgängige Stimmschrauben stehen bei gestelltem Proberaum-Snares meistens nicht auf der Agenda. Da die Snare bekanntlich die wichtigste Trommel im Schlagzeug ist, möchte man hier aus den Vollen schöpfen.

5. Bequem und auf der richtigen Höhe: Der Drumhocker

An einem Schlagzeug-Untensil wird fast immer gespart. Ob in Musikschulen, auf Kneipenbühnen oder in Proberäumen: richtig bequeme und gut gepolsterte Drummersitze sucht man vergebens. Das Sitzvergnügen eines Drummers geht den Kollegen sprichwörtlich am A…. vorbei. Wenn du nicht auf einem harten Schemel, einem viel zu tiefen Klappstuhl oder einem fragilen „Der war beim günstigen Set dabei“ – Sitz hocken möchtest, pack deinen Hocker mit ein! Fester Sitz in der richtigen Höhe macht beim Spielen unheimlich viel aus, auch dein Rücken wird sich bedanken. Falls nicht, warte einfach noch ein paar Jahre ab. 🙂

6. Weitere Ideen, die dir das Leben erleichtern

Deine Becken sollen sich nicht an den Stativgewinden aufreiben? Für fehlende Beckenständer-Hülsen kann man sich mit ein paar Ersatzhülsen oder mit etwas Klebeband im Gepäck behelfen. Kommt öfter vor als man denkt, es ist kein Schlagzeugteppich vor Ort. Mit Autofußmatten kann man in so einer Situation Bass Drum und Hi-Hat Pedal erden. Und nach wie vor ist eine Rolle Gaffa Tape als Fixier- und Dämpfungsmaterial nicht aus der Mode. Hier findest du noch weitere Ideen:

FAZIT

Nicht immer kann man alle der eben genannten Dinge mitnehmen, zum Beispiel wenn es mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Spielort geht. Da gilt es abzuwägen, was dir am wichtigsten ist. Vielleicht kannst du dir vorab auch ein paar Handyfotos vom vorhandenen Drumset schicken lassen, um die gröbsten Klippen zu umschiffen. Mein Tipp: Improvisation gehört zum Drummerleben einfach dazu, also sei keine allzu große Mimose was das vorhandene Equipment betrifft. Sorge lieber mit den nötigen Utensilien vor, und halte somit die negativen Überraschungen in Grenzen und den Spaßfaktor oben.
Was sind deine essentiellen Zubehörteile und Instrumente, die du einfach immer dabeihaben musst? Schreib es in die Kommentare.

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Bild: Christoph Behm

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