Schluss mit Gleichlaufschwankungen

Celemony Software stellt auf der AES in London das Musik-Restaurations-Programm Capstan vor. Capstan entfernt Gleichlaufschwankungen aus beliebigem Musikmaterial und wendet sich damit an professionelle Restaurations- und Masteringstudios. Capstan läuft stand-alone unter Windows oder Mac OS, verarbeitet alle gängigen Zweispurformate und wird ab Mitte Juni 2011 lieferbar sein.

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Seit über 100 Jahren wird Musik auf mechanischen Medien aufgenommen und seit über 100 Jahren gibt es ein Problem damit: die Gleichlaufschwankung. Wer kennt nicht das Eiern und Leiern, das Wackeln und Ziehen? Mechanische Probleme, entstanden durch defekte Maschinen oder verklebte Bänder, durch Alterung oder falsche Lagerung. Und – Gleichlaufschwankungen waren bisher meist irreparabel.
Zahllose Aufnahmen namhafter Orchester, Bigbands und Rockgruppen schlummern tief in den Archiven, doch sie sind wegen eben dieser Gleichlaufschwankungen schlicht unbrauchbar. Das Band ist wertlos, die Aufnahme für die Nachwelt verloren. Bis jetzt.
Denn mit Capstan entfernt erstmals ein Programm Gleichlaufschwankungen aus Musikaufnahmen. Egal, ob von Band oder CompactCassette, Wachs, Schellack oder Vinyl. Capstan erkennt die Gleichlaufschwankungen aus dem Musikmaterial selbst, das Medium spielt dabei keine Rolle. Damit ist Capstan Lösungen wie dem Auslesen der Vormagnetisierung (Bias) klar überlegen, denn Capstan funktioniert auch, wenn ein Band schon mehrfach umkopiert oder nur mit niedriger Auflösung digitalisiert wurde. 
Der Capstan-Algorithmus erkennt dank musikalischer Intelligenz sowohl feinste Gleichlaufschwankungen als auch kontinuierliche Geschwindigkeitsänderungen innerhalb des Musikmaterials und ermöglicht eine detaillierte Bearbeitung bis hin zum manuellen Einzeichnen. Er basiert auf der patentierten DNA-Direct-Note-Access-Erkennung, bekannt von dem Programm Melodyne, das weltweit in allen großen Studios zur Bearbeitung von Tonhöhe und Timing eingesetzt wird. 
Während das exakte Erkennen der Schwankungen die eigentliche technische Revolution darstellt, ist das tatsächliche Reparieren der Aufnahme leicht: Das Musikmaterial wird einfach mit entgegengesetzter Geschwindigkeitskurve ausgelesen. Schlichter Varispeed, garantiert ohne Artefakte.
“In der Capstan-Testphase haben wir schon einen ersten musikalischen Schatz gehoben”, erzählt Capstan-Produktspezialist Mathis Nitschke. “Wilhelm Furtwängler dirigierte im Jahr 1954 Beethovens 9. Sinfonie. Die Interpretation gilt auch heute noch als perfekt, das Band ist es aber leider nicht mehr: Schlimme Gleichlaufschwankungen bis hin zu einem kurzen Bandstopp störten bisher den Genuss. Dank Capstan wird nun die restaurierte Version im Jahre 2012 auf den Markt kommen.”
Capstan arbeitet hardwareunabhängig, läuft stand-alone unter handelsüblichen 64-Bit-Betriebssystemen (Windows oder Mac OS) und verarbeitet alle gängigen Zweispurformate. Capstan wird ab Mitte Juni 2011 lieferbar sein, gleichzeitig steht ab dann auch eine Demoversion auf der Celemony-Webseite bereit.
Weitere Informationen und ein Film mit Anwendungsbeispielen unter: capstan.celemony.com 
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