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sE Electronics GuitaRF Test

Praxis

Leider nur geringe Wirkung

Machen wir es nicht zu spannend: Im Praxis-Test hatte der GuitaRF leider Probleme damit, überzeugende Ergebnisse zu liefern, da sich seine klangliche Wirkung stark in Grenzen hielt. Ob das mit der geringen Größe des Akustikelements oder einer generell mäßigen Absorptionswirkung des Materials zusammenhängt, ist schwer zu beantworten, die folgenden Audio-Beispiele sprechen aber für sich.

Audio Samples
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Westerngitarre ohne RF (Voodoo VR1 Ribbon)
 Westerngitarre mit RF (Voodoo VR1 Ribbon)
 Westerngitarre ohne RF (Brauner Valvet X)
 Westerngitarre mit RF (Brauner Valvet X)

Starten wir mit einer Westerngitarre! Zur Aufnahme wurden das Voodoo VR1 Bändchenmikrofon (ebenfalls von sE Electronics) und das Brauner Valvet X Röhren-Kondensatormikrofon verwendet. Beim Aufnahmeraum handelt es sich um einen etwa 40 qm großen Studioraum mit Steinwänden, der natürlich akustisch nicht unbehandelt ist, aber keinesfalls besonders trocken klingt. Im Falle von Gitarrenaufnahmen werden in der Regel zusätzliche Gobos aufgestellt, auf die in diesem Fall verzichtet wurde. 

Fotostrecke: 2 Bilder So sah das Setup bei den Aufnahmen mit dem Voodoo VR1 Bändchenmikrofon aus.


Die Mikrofone wurden in etwa 30 cm Abstand zum Steg positioniert, und der Klang ist in den Versionen mit dem GuitaRF zwar in der Tat ein wenig trockener, wandelt sich für meine Ohren aber nicht nur zum Guten. Vielmehr wird er seiner Dimension beraubt, wirkt etwas platter und lässt eine leichte Betonung der Mitten erkennen, was vermutlich mit den bereits erwähnten Kammfilter-Effekten zu tun hat. Sehen wir einmal, was passiert, wenn man versucht, Übersprecher von einem anderen Instrument abzusenken.

Audio Samples
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E-Gitarre & Drums ohne RF (Voodoo VR1 Ribbon)
 E-Gitarre & Drums mit RF (Voodoo VR1 Ribbon)
 E-Gitarre ohne RF (Voodoo VR1 Ribbon)
 E-Gitarre mit RF (Voodoo VR1 Ribbon)

Der Gitarrenverstärker (Vox AC15) war in diesem Fall recht weit aufgedreht, und das Mikrofon stand zudem sehr nahe an der Box. Gerade wenn man sich die Richtcharakteristik Acht des Bändchenmikrofons vor Augen hält und bedenkt, dass das Mikrofon mit seiner Rückseite direkt in Richtung Schlagzeug gelauscht hat, sind die Übersprecher schon von Vornherein relativ gering. Da könnte man fast erwarten, dass sie durch den GuitaRF schon fast in die Unhörbarkeit abgleiten. Aber leider Fehlanzeige. Die klanglichen Veränderungen sind äußerst gering und von einer effektiven Abschirmung gegen Übersprecher kann eigentlich nicht die Rede sein. Wenn man die Drums dagegen aus den Augen lässt, verhält sich der GuitaRF zusammen mit der E-Gitarre ähnlich wie mit der Westerngitarre. Der Klang wirkt ein wenig direkter, aber nicht unbedingt schöner.

Audio Samples
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Sprache 10 cm ohne RF (Voodoo VR1 Ribbon)
 Sprache 10 cm mit RF (Voodoo VR1 Ribbon)
 Sprache 30 cm ohne RF (Voodoo VR1 Ribbon)
 Sprache 30 cm mit RF (Voodoo VR1 Ribbon)

„Fehlende Gobos hin oder her – das sind ja trotzdem alles Studiosituationen“, mag jetzt der ein oder andere Leser denken, und das ist natürlich auch richtig. Deshalb habe ich mich für weitere Tests in einen komplett unbehandelten und beinahe leeren Kellerraum begeben, dessen Steinwände für eine Tonne natürliches Reverb sorgen. Im Fall der Sprachaufnahme, die im Abstand von 10 cm gemacht wurde, kann man nun letztendlich doch von einer klanglichen Aufwertung sprechen, die zwar gering, aber vorhanden ist. Beim Abstand von 30 cm relativiert sich all das aber schon wieder. Es ist ein wenig so, als würde man seine Wäsche aus dem Trockner holen und feststellen, dass sie immer noch nass ist.

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