Praxis
Sehr detalliert, offen und klar
Dass auch die Omni-Versionen des sE Electronics sE8 überzeugen können, zeigt sich schon an der ersten Teststation, der Dreadnought Gitarre, gespielt von meinem bonedo-Kollegen Michael Krummheuer. Während Mikro Nummer Eins auf einen Punkt unterhalb des Schalllochs der recht basslastigen Baton Rouge zeigt, zielt das zweite Exemplar grob auf den zwölfen Bund. Sowohl beim Strumming als auch beim Picking überzeugt ein straffer, detaillierter Klang mit einem angenehmen räumlichen Schimmer. Speziell in den Mitten geht es plastisch und fokussiert zu, was auch daran liegt, dass Bässe und Höhen weder über- noch unterrepräsentiert werden. Das Vergleichspaar, zwei Oktava MK012 mit Kugelkapseln, geht hier erwartungsgemäß etwas gröber und auch leicht nöhliger zu Werke, was im passenden Kontext natürlich auch Vorteile hat. Den edleren, natürlicheren Gesamtklang erzeuegen jedoch die sE-Mikros.
Klare Ergebnisse auch an Hi-Hats und am Ride-Becken
Mit den Erkenntnsisse aus der Gitarrenaufnehme wende ich mich nun meinem Schlagzeug zu und positioniere das sE8 über meiner 15er Avedis Hi-Hat. Sowohl alleine als auch im Mix gefällt die klare, obenrum angenehme Abbildung, Nahbesprechungseffekte glänzen durch Abwesenheit. Gut gefällt mir auch der Umstand, dass Übersprechungen zwar natürlich vorhanden sind, jedoch sehr realistisch klingen und nicht das gefürchtete Dosenscheppern aufweisen. So gelingt eine saubere Integration in den Gesamt-Sound. Mehr Aggressivität und eine gröbere Auflösung zeigen wiederum die Oktavas. Das zeigt sich gerade beim Ridebecken verstärkt, hier würde meine Wahl ganz klar auf die sE 8er fallen. Noch eher würde hier jedoch zu den Nierenversionen tendieren, das ist jedoch sicherlich eine Geschmacks- und Anwendungsfrage.
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Sehr satt auch als Overheads
Das klare klangliche Profil der sEs macht sich auch über dem Drumset, meinem großen alten Yamaha 9000, bezahlt. Hier klingen sie deutlich deutlich sauberer und trennschärfer als die MK012s, besitzen aber in den oberen Mitten gleichzeitig mehr Körper und „zerfasern“ nicht so. In einem Raum mit eher niedrigen decken – wie meinem – ist das ein klarer Vorteil, denn die Reflexionen klingen einfach besser.