So klingt das sE Electronics T1 als Overhead-Paar am Drumset
Perkussive Klangquellen eignen sich bekannterweise hervorragend, um die Transientenwiedergabe eines Mikrofons zu beurteilen, also landen die beiden T1 zunächst in ORTF-Anordnung über meinem Drumset, einem Oriollo Phantom mit Alukesseln. Als Snaredrum kommt eine Sakae 14“ x 4“ Brass zum Einsatz. Praktischerweise hat mir der sE Vertrieb zeitgleich ein Paar sE 4100 zur Verfügung gestellt, welche den Testkandidaten – abgesehen von der Gold-beschichteten Membran – recht ähnlich sind. Als weiteres Vergleichspaar bot sich mein eigenes AKG C214 Stereoset an.
Der Soundcheck zeigt, dass die T1 weniger “technisch” klingen als sie aussehen, im Gegenteil. Ihre räumliche Abbildung wirkt natürlich, ihren Gesamtklang würde ich als ausgewogen beschreiben. Dass die Titan-beschichtete Membran jedoch Wunder bei der Transientenabbildung vollbringt, würde ich weder im Vergleich mit den 4100 noch meinen C214 behaupten. Letztere klingen tatsächlich kompakter und fokussierter, was mir persönlich in nicht optimalen Räumen besser gefällt. Dies ist aber natürlich Geschmackssache.
So klingen die sE Electronics T1 an den Toms
An Toms liefern Großmembran-Mikrofone einen guten Mix aus Transparenz und Körper. Da sE die T1 explizit dafür empfiehlt, landen sie für ihre nächste Station genau dort. Und siehe da, sie machen Spaß. Dreidimensional und offen kommen das 12“ Rack- und das 16“ Floortom rüber, gleichzeitig klingen Übersprechungen vom restlichen Set homogen und natürlich, was den Mix deutlich erleichtert. Auch hier standen die beiden 4100 als Vergleichsmikros parat, anders als in der Overhead-Position zeigen sich die Unterschiede etwas deutlicher. Die T1 wirken minimal präsenter, auf das Gesamtergebnis hat dies jedoch kaum Einfluss. Der Vollständigkeit halber habe ich zwei meiner dynamischen Tom-Mikros, ein Electro-Voice N/D 468 am Rack- und ein N/D 868 am Floortom, ebenfalls aufgenommen.
So klingt das sE Electronics T1 als Front-of-Kit
An der letzten Teststation muss sich ein einzelnes T1 als Front-of-Kit-Mikrofon beweisen. Dafür platziere ich es etwa einen halben Meter schräg vor der Bassdrum, sodass die Bassdrum, die Snare sowie die Hi-Hat in einer geraden Linie zur Einsprechachse stehen. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Das T1 klingt offen und groß, es nimmt die Bassdrum und die Toms in den Fokus, ohne das Gesamtbild zu verzerren. Die Becken und die Hi-Hat schimmern angenehm, interessanterweise würde ich aber auch hier nicht die Transienten als die größte Stärke bezeichnen, das Klangbild kommt mir eher breit vor. Das verdeutlicht auch mein Favorit für diese Position, das Mojave MA-201FET, welches bei den Anschlägen insgesamt konkreter wirkt. Wie das Ganze mit ordentlich Kompression (Waves API 2500) auf der FOK-Spur klingt, habe ich euch ebenfalls aufgenommen.
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Alternativen zum sE Electronics T1 Stereoset
Sowohl preislich als auch hinsichtlich der Ausstattung kommen verschiedene Alternativen zum sE Electronics T1 in Betracht. Eine davon ist das in diesem Test ebenfalls verwendete AKG C214, welches sich durch ein vielseitiges Einsatzspektrum und einen etwas nüchterneren Sound auszeichnet.