Praxis
Zuerst wird der Rahmen des Cajons verleimt…
Der erste Arbeitsschritt ist das Verleimen des Rahmens. Dafür werden die angeschrägten Seiten der Holzplatten mit Leim bestrichen, zusammengesetzt und dann mit den beiliegenden Spanngurten eingespannt … und das ist gar nicht so einfach, wenn man nicht zu zweit ist. Im Gegensatz zum Schnellbausatz ist hier einiges mehr an handwerklichem Geschick gefragt und durchaus Raum für Fehler. Die Holzplatten haben nämlich die Neigung, zu verrutschen, und am Ende soll schließlich sowohl der Winkel stimmen als auch Vorder- und Hinterseite für die Montage der entsprechenden Flächen ebenmäßig sein.
Glücklicherweise liegt dem Paket eine zweite Tube Leim bei, so dass einem, auch nach eventuellen Korrekturen, nicht der Klebstoff ausgeht. Nachdem dieser Arbeitsschritt erfolgreich vollbracht ist, muss der Rahmen einige Stunden trocknen. Diese Trockenzeit kann man gut nutzen, um sich schon mal anderen Arbeiten zu widmen.
… dann wird geschliffen.
Nun müssen Vorder- und Rückplatte geschliffen und die Ecken und Kanten abgerundet werden. Dafür liegen dem Paket Schleifpapier und ein Schleifschwamm bei.
Die Schleifarbeit geht recht schnell und unkompliziert von der Hand, und auch der nächste Schritt, das Verschrauben der Schienen für den Snare-Mechanismus innen im Korpus, ist kein Problem. Als Hilfsmittel liegt dem Paket ein kleiner Abstandhalter bei, mit dem die Schienen im richtigen Abstand zur Vorderseite innen im Rahmen verschraubt werden. Bevor ich weitermachen kann, muss ich noch abwarten, bis der Leim getrocknet ist. In der Anleitung werden dafür drei Stunden angesetzt. Ich schlage neugierig ein paar Mal auf‘s Instrument – klingt schon nach Cajon – und mache mir dann erst mal einen Kaffee.
Nach meiner Mittagspause kann ich die Rückwand und die Schlagfläche mit den beiliegenden Schrauben am Cajon-Rahmen verschrauben und die Kunststofffüße unten am Instrument befestigen. Danach nehme ich die Spanngurte ab. Das Ganze hat gut geklappt, und das Instrument erscheint mir schon recht stabil.
Das Schleifpapier wird knapp…
Die Vorder- und Rückplatten des Cajons sind so dimensioniert, dass sie an den Seiten ein paar Millimeter überstehen. Diese Überstände sollen nun abgeschliffen werden. Insgesamt ist das schon eine ganze Menge Schleifarbeit, und leider reißt nach kurzer Zeit schon das Schleifpapier. Hier hätte ich mir ein paar zusätzliche Blätter gewünscht, beim Leim ist ja schließlich auch nicht gespart worden. So lässt sich die Arbeit, mit dem zum Schluss ziemlich zerfetztem Hilfsmittel, so gerade eben zu Ende bringen.
Die Schlagfläche hat Selas „Clap Corners“ Feature, und über die Spannung der Schrauben lässt sich der Klang beeinflussen. Zum Schluss wird der Snare-Mechanismus eingeklemmt, und fertig ist das Instrument. Um das Cajon optisch weiter zu veredeln, kann man auf ein optional erhältliches Lack-, Öl-, oder Wachsfinish aus dem Hause Sela zurückgreifen oder sich mit handelsüblichen Utensilien aus dem Baumarkt behelfen. Ich gehe jetzt allerdings direkt in den Spieltest.
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Ab in den Soundcheck mit dem Cajon-Bausatz
Ich bin schon sehr gespannt, wie das Ganze klingt, also schnell ein paar Mikros aufgestellt, drauf gesetzt und losgespielt. Das erste Eindruck ist erfreulich. Nichts rappelt oder klappert, der Sound ist angenehm kompakt. Der Spielkomfort des kürzlich getesteten Schnellbausatzes aus eigenem Hause wird aufgrund der nicht abgerundeten Kanten zwar nicht ganz erreicht, aber dafür ist das Snare Cajon Kit ja auch um einiges günstiger. Alles in allem fühlt sich das Instrument an wie ein gutes, solides Einsteiger-Cajon und klingt dabei durchaus überzeugend. Sehr gut gefällt mir der Snare-Mechanismus. Der klingt wirklich toll, ist unkompliziert und gewährleistet eine gute Kontrolle über den Klang. Das gefällt mir sogar noch etwas besser als bei den Bausätzen, die ich von anderen Herstellern getestet habe.