„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“. Diese Assoziationen weckt der Name unseres heutigen Rudiments, genannt Flammed Mill. Wenn der Müller damals gewusst hätte, dass man sein Funktionsgebäude auch als Drumset missbrauchen kann, würden wir wahrscheinlich heute noch unter zweifelhafter Brotqualität leiden – denn wer will schon Mehl mahlen, wenn man gleichzeitig Drums spielen kann?
Damit es aber gleichmäßig klappert, lernt ihr in diesem Workshop zunächst, wie man die Schlagabfolgen sauber spielt, um sie dann auf das gesamte Set zu verteilen.
Der Flammed Mill ist im Kern eine Umkehrung des Paradiddles, wobei hier zuerst der Doppelschlag (Double Stroke), gefolgt von den beiden Einzelschlägen (Single Strokes) und anschließend das Ganze umgekehrt gespielt wird. Um Unterschied zum Paradiddle wird bei Flammed Mill der jeweils erste von vier Schlägen als Flam, also mit einem leisen Vorschlag, gespielt. Aufgrund des nach vier Schlägen wechselnden Handsatzes eignet sich dieses Rudiment hervorragend zum Üben am Pad.
Flammed Mill auf der Snare
Bevor ihr mit dem Flammed Mill loslegt, solltet ihr Double Strokes und Flams spielen können, da dieses Rudiment in genau dieser Reihenfolge, aus Flam, Double- und Single Strokes besteht. Beim Flam spielt ihr kurz vor dem Hauptschlag einen leiseren Vorschlag.
Spieltipp: Beim Vorschlag weniger ausholen als beim Hauptschlag, trotzdem mit beiden Sticks gleichzeitig starten, dann entsteht ein zeitlicher Versatz. Nach dem Double Stroke spielt ihr zwei Single Strokes.
Ohne den Flam sieht das Ganze wie ein „umgedrehter“ Paradiddle aus. Man spricht hier von einem „Reversed Paradiddle“. Schaut und hört selbst:
Flammed Mill mit Toms
Im folgenden zweitaktigen Pattern spielt ihr zuerst einen Groove. Im zweiten Takt wird dann das Rudiment so verteilt, dass die linke Hand auf das Racktom und die rechte Hand nur auf das Floortom schlägt.
Flammed Mill in Grooves
Mit Hilfe unserer „Mühle“ lassen sich neben Fills auch Grooves bauen. In der ersten Takthälfte spielt ihr einen Rhythmus mit geöffneter Hi-Hat auf den Zählzeiten „1“ und „1+“. In der zweiten Takthälfte verteilt ihr das Rudiment. Die rechte Hand bleibt dabei auf der Hi-Hat und die linke auf der Snare. Denkt bitte daran, beim Flam den Vorschlag leiser als den Hauptschlag zu spielen, dann klingt es noch besser.
Für dich ausgesucht
Der nächste Groove besteht ausschließlich aus einer Aneinanderreihung von Flammed Mills. Das Rudiment wird zwischen Ride und Snare aufgeteilt. Mit der Bassdrum spielt ihr ein Tumbao-Pattern. Dies ist eine Bassfigur, die oft in afro-kubanischer Musik vorkommt.
FAZIT
Ihr werdet sehen: Der Flammed Mill wird euer Schlagzeugspiel bereichern. Mit ihm lassen sich Fills und Grooves bauen, die ihr sehr vielseitig einsetzen könnt. Lasst euch weitere Verteilungen auf dem Schlagzeug einfallen. Mit etwas Mühe klappert die Mühle ordentlich, mit eurer Kreativität wird aus einem Rudiment eine Menge Musik. Viel Spaß damit!
Zum Schluss hört ihr den Single Paradiddle noch einmal im Band-Kontext:
Weitere interessante Inhalte:
Der Traditional Grip – ein Auslaufmodell? – Vor- und Nachteile der traditionellen Stockhaltung
Warm-Up am Schlagzeug – Tipps zum Thema “Aufwärmen vor dem Gig”
Schlagzeugtechnik im Video-Tutorial – Die richtigen Hand- und Fußtechniken