Praxis
Man kann der Meinung sein: Verpackung bedeutet nichts. Was in jedem Fall stimmt: Zwar ist sie bisweilen schön anzusehen oder sogar praktisch, doch sind die Leistungen wesentlich wichtiger, die das darin enthaltene Produkt zu vollbringen vermag. Und so eine einfache Verpackung ist schnell aufgerissen, die Kopfhörer somit schnell in das Ohr gesteckt. Dadurch, dass die IE 4 sehr leicht sind und außerhalb des Gehörgangs nirgendwo anstoßen können, hat man nur wenig zu beachten, wenn man sie installiert. Das Kabel sollte natürlich in Richtung Ohrläppchen zeigen. Ihre baulichen Eigenschaften machen die Kopfhörer weniger anfällig für Bewegungen des Kiefers (beim Singen oder Sprechen) und des ganzen Kopfes. Diesbezüglich sind die Eignungen der IE 4 als Monitore also nicht schlecht (…zudem ist die Kabellänge ideal für die Verwendung mit Bodypacks). Welche der Ohrpassstücke für welche genaue Position am geeignetsten ist, muss natürlich jeder selbst herausfinden. Personen, die zu starkem Schwitzen neigen, sollten wie immer ihre persönlichen Erfahrungen mit Silikoneinsätzen machen: Diese können nämlich rutschen. Schade ist aber, dass sich Bewegungen der Anschlusskabel deutlich übertragen.
Sitzen die Hörer fest, wird man von einem fetten Bass begrüßt. Was sich zunächst natürlich toll anhört, kann oft zu viel sein. Zwar wird man sich als Bassist oder Drummer über das ordentliche Fundament freuen, doch wirklich ausgewogen und dadurch beurteilbar ist ein Signal dadurch nicht. Nun wird man die IE 4 nicht zum Mischen verwenden, wodurch sich auch verschmerzen lässt, dass der absolute Tiefbass, also jener von unter 50 Hz, wiederum sehr unterrepräsentiert ist. In den Sennheiser-Hörern kommt ein Breitband-Treiber zum Einsatz, was sicher auch für die etwas schwächere Darstellung am anderen Ende des Spektrums verantwortlich ist. Aber auch hier gilt: Das Air-Band ist nicht zwingend notwendig für einen Bühnenmonitor, würde dem Signal aber eine gewisse Leichtigkeit mitgeben. Doch auch schon im einstelligen Kilohertz-Bereich dürfte es gerne mehr Transparenz sein, hier “kleben” die IE 4 etwas – mehr ein Problem der Dynamik denn der Bandbreite oder Linearität. Generell ist die Auflösung ok, aber nicht umwerfend.
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Ein geringfügig prägnanter Grundcharakter hätte den In-Ears ebenfalls sehr gut getan. Man darf allerdings nicht vergessen, dass man es hier mit wirklich preiswerten Ohrhörern zu tun hat. Für deutlich unter 100 Euro wird man kaum etwas besseres auftun können. Insofern haben Sennheiser genau das ermöglicht, was machbar ist.
