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Sennheiser MD 441 Test

Diese Information vorweg: Das Sennheiser MD 441 ist teuer, vor allem für ein dynamisches Mikrofon. Tausend Euro für ein Tauschspulenmikro! Dennoch findet es sich in jedem Shop, der etwas auf sich hält, wird in sehr vielen Studios eingesetzt und ist als Reportermikrofon beliebt und verbreitet. Dieser Lulatsch hat also offensichtlich etwas, was andere nicht haben.

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In Reportagesituationen versteckt sich das 441 oftmals unter einem Schaumstoff-Hut, der gerne mit einer Senderkennung bedruckt wird. Kennt ihr unsere Video-Reportagen von der Musikmesse Frankfurt? Bingo: Hauptsächlich verwenden wir dort das MD 441! Feuchtbiotop-Expertin Charlotte Roche hat zu ihrer Zeit bei Viva Zwei ebenfalls sehr gerne mit dem “Vierviereinser” im Fernsehbild herumgestochert. Der Anwendungsbereich des Mikrofons umfasst aber weit mehr als nur die menschliche Stimme: Hi-Hat, Overheads, Snare Top, Snare Bottom, Toms, Bassdrum, Overheads, Percussion, Gitarren- und Bassamps, Holzbläser… Wer will, kann diese Liste fast beliebig weiterführen.  

Details

Sennheiser MD 441: Es muss nicht immer rund sein

Optik ist ja Geschmackssache, aber dass diese Rute mit dem Viereck-Querschnitt und dem mit Plastik-Lederimitat beplankten Griff langweilig wäre, kann wohl niemand behaupten. Ohne Windschutz ist das 441 auf jeden Fall ein gestalterisches Statement. Aber ich finde ja auch nicht, dass sich Technik ständig unterordnen muss. Als Ende der 90er diese todlangweiligen Lounge-CD-Sampler auf den Markt kamen, hatten einige schlicht und einfach ein solches Mikrofon auf dem Cover, wenn es nicht gerade der Grundig-Kugellautsprecher oder der Schneewittchensarg von Braun war.

Das viereckige Ganzmetallgehäuse ist mit schwarzem Kunstleder bezogen, der Einsprachekorb wurde verchromt.
Das viereckige Ganzmetallgehäuse ist mit schwarzem Kunstleder bezogen, der Einsprachekorb wurde verchromt.

Dynamisches Mikrofon mit den akustischen Eigenschaften eines Kondensatormikrofons

Die Druckgradientenempfänger-Kapsel im Sennheiser MD 441 verfügt über eine verhältnismäßig starke Richtwirkung, genaugenommen handelt es sich um eine Superniere. Deren Off-Axis liegt laut Diagramm bei 120°, in den technischen Daten wird von 130° gesprochen. Identisch sind hingegen die schriftlichen und grafischen Angaben des Frequenzgangs, denn dieser wird mit 30 Hz bis 20 kHz angegeben. Der grafische Frequenzgang bescheinigt dies und gibt sogar den Toleranzbereich mit an. Neben recht gleichmäßigem Verlauf von weit unter 80 Hz bis über 2 kHz erkennt man darüber leichte Dellen und Überhöhungen, die stärkste davon bei 7 kHz. Oberhalb von 10 kHz geht es zwar auch nach “unten”, allerdings recht sanft, sodass man von einem generell recht präsenten Mikrofon sprechen kann. Noch mehr Brillanz erhält man durch das Betätigen des gleichnamigen Schalters auf der Unterseite des Mikrofonfußes. Dadurch wird ab einem Kilohertz linear etwas angehoben (ca. 2 dB), unterhalb dieser Frequenz um etwa den gleichen Betrag abgesenkt. Mit dem Sennheiser MD 421 teilt das MD 441 nicht nur vier Fünftel des Produktkürzels, sondern auch den fünfstufigen M-S-Schalter, der als Drehring um die XLR- (im Falle meines älteren 441der Kleintuchel-) Buchse herumgebaut ist. Die wesentliche Aufgabe dieses Bass-Roll-Offs ist es, zu basslastige Signale, wie sie bei der Verwendung der meisten Druckgradientenempfänger im Nahbereich der Schallquelle auftreten, etwas auszudünnen.

Ausgeglichene Klangeigenschaften, Impulstreue und verzerrungsfreie Übertragung sind auch bei höchsten Schalldrücken gewährleistet
Ausgeglichene Klangeigenschaften, Impulstreue und verzerrungsfreie Übertragung sind auch bei höchsten Schalldrücken gewährleistet

Eine “Brummkompensationsspule” lässt Störgeräusche außen vor

Die weiteren Eckpunkte des MD 441 sind schnell genannt: Sein Feldleerlauf-Übertragungsfaktor beträgt 1,8 mV/Pa für 1 kHz, es kann dank eines Gewichts von weniger als einem halben Kilogramm auch von Reporterinnen und schmächtigen Reportern lange ermüdungsfrei in der Hand gehalten werden. Die Nennimpedanz beträgt übrigens 200 Ohm. Vielleicht ebenfalls erwähnenswert ist, dass ein Humbucker (also eine “Brummkompensationsspule”) genau so eingebaut ist wie ein interner Poppschutz. Dass diese beiden Vorrichtungen hervorragend funktionieren, kann ich schon mal verraten, bevor es an die genaue Ausleuchtung des 441 im Praxisteil geht.

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Profilbild von Rike

Rike sagt:

#1 - 13.02.2012 um 14:53 Uhr

0

Hallo,
ich habe aufgrund dieser netten Seite hier ein Sennheiser MD441 N für 250 € bei Ebay (fast ungebraucht) ersteigert. Leider haben meine Probeaufnahmen nicht so geklappt, wie ich es haben wollte. Die Aufnahme war sehr leise und es war auch ein leichtes Pfeifen zu hören. Nun muss ich aber dazu sagen, dass ich mich mit Aufnahmetechnik (Hardware und Software) noch nicht auskenne. Ich habe das Mikrofon an mein neues Mischpult Yamaha MW10c angeschlossen und dieses wiederum an meinen LapTop. Mit audacity habe ich die Probeaufnahme gemacht, die nur leise zu hören war. Dann habe ich das beim Mischpult mitgelieferte Programm Cubase AI4 installiert und darüber versucht Aufnahmen zu machen. Aber auch da waren sie nur leise zu hören. Was kann ich also tun, damit ich mit dem Mikrofon gut aufnehmen kann? Liegt es an dem Mischpult? Vorher hab ich immer ein T-Bone SC450USB benutzt und brauchte daher keine weitere Hardware. Oder brauche ich vllt. eine andere Soundkarte als in meinem LapTop mitgegeben? Ich habe wirklich noch wenig Ahnung, daher wäre ich über ein paar Tipps sehr dankbar!! Liebe Grüße Rike

Profilbild von Kevin

Kevin sagt:

#2 - 05.02.2013 um 06:54 Uhr

0

Ja, ohne weitere hardware sieht es schlecht für dich aus.das 441 passt definitiv nicht in die kette deines equipments. selbst für ein dynamisches mikrofon spuckt es nur sehr wenig pegel aus -> ein guter preamp ist hier gefragt..
solche probleme hast du natürlich mit einem kondensator mikrofon, wie du es hast, nicht. das hat von natur aus schon viel pegel und bringtt auch bei weniger gescheitem equipment, schon annehmbare und rauschfreie aufnahme zustande.

Profilbild von Thomas

Thomas sagt:

#3 - 19.06.2014 um 20:59 Uhr

0

Das Sennheiser md 441 u ist das beste Mikrofon überhaupt. 1974 wurden diese Mikrofone in den deutschen Studios von Radio Luxemburg installiert, sie wurden auch als Mikrofone für Außenreportagen und Livesendungen genutzt. Die Tonqualität dieser hochwertigen Richtmikrofone ist nicht zu übertreffen. Ich selbst nutze NUR das md 441 u und ich weiß als ehemaliger Radiomoderator von was ich spreche. Privat würde ich niemals ein anderes Mikrofon nutzen. Wer ein wirklich gutes Mikrofon sucht, der sollte sich nur für das Sennheiser md 441 u entscheiden. Alles andere ist minderwertiger Schrott!

Profilbild von Mathais

Mathais sagt:

#4 - 30.07.2014 um 17:53 Uhr

1

Kleiner Hinweis: Das Mik auf dem ersten Bild ist ein MD421, kein MD441!

Profilbild von Andreas Deichmann

Andreas Deichmann sagt:

#5 - 01.01.2018 um 15:10 Uhr

0

Meines Erachtens zu kurz gekommen ist die absolut einmalige Verwendung als Gebläse-Mikro. Durch die Richtcharakteristig und allen weiteren Vorzügen dieses Mikros liegt der Hauptverwendungszweck bei Bläsern in einer Live-Umgebung. Wenn man davon auch noch einen guten Mitschnitt realisieren will, zeigt sich erst, wie gut diese Dinger dort funktionieren.

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #5.1 - 01.01.2018 um 18:39 Uhr

    0

    Hallo Andreas,ja, es stimmt: Ich habe das damals nicht zu Papier gebracht, obwohl das 441 ein hervorragendes Mikro dafür ist – besonders für Blech. Wenn sich das Blech doch zu viel bewegt, sind unter den Klassikern ja vor allem das 421 und das RE20 zu nennen, wie ich finde.Beste Grüße und Danke für Deinen Beitrag
    Nick Mavridis (Redaktion Recording)

    Antwort auf #5 von Andreas Deichmann

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RSaxX sagt:

#6 - 26.08.2023 um 00:36 Uhr

0

Falls sich nochjemand daran erinnert -:) Wurden die Picking-Klangbeispiele (für das MD-441 und das MD-421) am Instrument oder an einem Amp abgenommen? Mit welchem Instrument und (ggf.) welchem Amp, mit welchem Abstand/Ausrichtung?

Profilbild von Tommy v. S.

Tommy v. S. sagt:

#7 - 31.07.2024 um 18:42 Uhr

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Also, jedes Tonstudio hat mindestens drei 441 und 421 im Schrank - und dies aus gutem Grund: Beide Mikrofone sind relativ linear, bilden die Schallquelle sehr gut aufgelöst ab und sind leicht handhabbar. Als dynamische Mikrofone brauchen sie keine Phantomspeisung und sind sehr robust..Ein 441 oder 421 verzeiht schon mal einen Crash aus 1,50 m Höhe (weshalb die meisten ja auch diese schön verbäulten Körbe haben). Ein Neumann U87 o.ä. überlebt sowasw nicht... Die größten Nachteile sowohl beim 421 als auch beim 441 sind die Halterungen..Am schlimmsten ist dies beim 421- die Plastikschiene der Halterung bricht sehr schnell, Ersatz ist teuer und dann gehts los mit Gaffa- Tape-ich weiss nicht, wieviel Meter Tape ich schon verbraucht habe, um ein 421 irgendwie an den Boom zu kleben....sieht scheisse aus und ist für den Toningenieur immer super-nervig. Die Halterung des 441 ist etwas besser, aber auch schlecht..bricht auch schnell und ist immer etwas wackelig.. Ich habe schon STUNDEN verbracht, mich darüber zu ärgern, aber Sennheiser hat es seit 50 Jahren nicht geschafft, hier etwas zu verbessern..ansonsten sind dies Super-Mikros für fast jede Gelegenheit...

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