Fazit
Will man die Vorteile von dynamischen Mikrofonen mit den Eigenschaften von Kondensatormikrofonen zusammenbringen, hat man auf dem Markt keine wirklich große Auswahl. Das Sennheiser MD 441 gehört jedoch sicher in diese Kategorie und ist für viele die Alternative zum Kleinmembraner. Den hohen Preis rechtfertigten eine sehr gute und praktikable Ausstattung, ein robuster Aufbau und die erwiesenermaßen hohe Haltbarkeit und Wertstabilität (wenn man die Halterung dabei ausblendet). Zudem erhält man einen absoluten Allrounder, der Live und im Studio an eigentlich allen Schallquellen genutzt werden kann und darüber hinaus entsprechend seiner Originaldestination als Reportage- und Sprechermikrofon wirklich hervorragend arbeitet. Natürlich kann man bei entsprechendem Mikrofonpark auch ohne ein 441 den Alltag bestreiten, aber das gilt für eigentlich jedes Mikrofon. Dann ist der lange Lulatsch eben kein “must have”, sondern ein “should have” oder eher ein “should definitely consider to have”.
Für dich ausgesucht
- hervorragend aufgelöster Sound, sehr kondensatornah
- Flexibilität durch Roll-Off und Brillianzschaltung
- hohe Unempfindlichkeit gegen Handgeräusche und Trittschall
- sehr hoher Preis
- Halterung
Technische Spezifikationen
- Empfängerprinzip: Druckgradientenempfänger (mit Laufzeitglied)
- Richtcharakteristik: Superniere
- Wandlerprinzip: dynamisch (Tauchspule)
- Frequenzgang: 30 Hz (ca. -10 dB) – 20 kHz (ca. -10 dB)
- Übertragungsfaktor: 1,8 mV/Pa
- Filter: schaltbare Tiefenabsenkung (4 Positionen + Aus), schaltbare Brillianz
- Ausgang bei aktueller Version MD 441 U: XLR male
- Preis MD 441 U: Euro 950,81 (UVP)
Rike sagt:
#1 - 13.02.2012 um 14:53 Uhr
Hallo,
ich habe aufgrund dieser netten Seite hier ein Sennheiser MD441 N für 250 € bei Ebay (fast ungebraucht) ersteigert. Leider haben meine Probeaufnahmen nicht so geklappt, wie ich es haben wollte. Die Aufnahme war sehr leise und es war auch ein leichtes Pfeifen zu hören. Nun muss ich aber dazu sagen, dass ich mich mit Aufnahmetechnik (Hardware und Software) noch nicht auskenne. Ich habe das Mikrofon an mein neues Mischpult Yamaha MW10c angeschlossen und dieses wiederum an meinen LapTop. Mit audacity habe ich die Probeaufnahme gemacht, die nur leise zu hören war. Dann habe ich das beim Mischpult mitgelieferte Programm Cubase AI4 installiert und darüber versucht Aufnahmen zu machen. Aber auch da waren sie nur leise zu hören. Was kann ich also tun, damit ich mit dem Mikrofon gut aufnehmen kann? Liegt es an dem Mischpult? Vorher hab ich immer ein T-Bone SC450USB benutzt und brauchte daher keine weitere Hardware. Oder brauche ich vllt. eine andere Soundkarte als in meinem LapTop mitgegeben? Ich habe wirklich noch wenig Ahnung, daher wäre ich über ein paar Tipps sehr dankbar!! Liebe Grüße Rike
Kevin sagt:
#2 - 05.02.2013 um 06:54 Uhr
Ja, ohne weitere hardware sieht es schlecht für dich aus.das 441 passt definitiv nicht in die kette deines equipments. selbst für ein dynamisches mikrofon spuckt es nur sehr wenig pegel aus -> ein guter preamp ist hier gefragt..
solche probleme hast du natürlich mit einem kondensator mikrofon, wie du es hast, nicht. das hat von natur aus schon viel pegel und bringtt auch bei weniger gescheitem equipment, schon annehmbare und rauschfreie aufnahme zustande.
Thomas sagt:
#3 - 19.06.2014 um 20:59 Uhr
Das Sennheiser md 441 u ist das beste Mikrofon überhaupt. 1974 wurden diese Mikrofone in den deutschen Studios von Radio Luxemburg installiert, sie wurden auch als Mikrofone für Außenreportagen und Livesendungen genutzt. Die Tonqualität dieser hochwertigen Richtmikrofone ist nicht zu übertreffen. Ich selbst nutze NUR das md 441 u und ich weiß als ehemaliger Radiomoderator von was ich spreche. Privat würde ich niemals ein anderes Mikrofon nutzen. Wer ein wirklich gutes Mikrofon sucht, der sollte sich nur für das Sennheiser md 441 u entscheiden. Alles andere ist minderwertiger Schrott!
Mathais sagt:
#4 - 30.07.2014 um 17:53 Uhr
Kleiner Hinweis: Das Mik auf dem ersten Bild ist ein MD421, kein MD441!
Andreas Deichmann sagt:
#5 - 01.01.2018 um 15:10 Uhr
Meines Erachtens zu kurz gekommen ist die absolut einmalige Verwendung als Gebläse-Mikro. Durch die Richtcharakteristig und allen weiteren Vorzügen dieses Mikros liegt der Hauptverwendungszweck bei Bläsern in einer Live-Umgebung. Wenn man davon auch noch einen guten Mitschnitt realisieren will, zeigt sich erst, wie gut diese Dinger dort funktionieren.
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#5.1 - 01.01.2018 um 18:39 Uhr
Hallo Andreas,ja, es stimmt: Ich habe das damals nicht zu Papier gebracht, obwohl das 441 ein hervorragendes Mikro dafür ist – besonders für Blech. Wenn sich das Blech doch zu viel bewegt, sind unter den Klassikern ja vor allem das 421 und das RE20 zu nennen, wie ich finde.Beste Grüße und Danke für Deinen Beitrag
Nick Mavridis (Redaktion Recording)
Antwort auf #5 von Andreas Deichmann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRSaxX sagt:
#6 - 26.08.2023 um 00:36 Uhr
Falls sich nochjemand daran erinnert -:) Wurden die Picking-Klangbeispiele (für das MD-441 und das MD-421) am Instrument oder an einem Amp abgenommen? Mit welchem Instrument und (ggf.) welchem Amp, mit welchem Abstand/Ausrichtung?
Tommy v. S. sagt:
#7 - 31.07.2024 um 18:42 Uhr
Also, jedes Tonstudio hat mindestens drei 441 und 421 im Schrank - und dies aus gutem Grund: Beide Mikrofone sind relativ linear, bilden die Schallquelle sehr gut aufgelöst ab und sind leicht handhabbar. Als dynamische Mikrofone brauchen sie keine Phantomspeisung und sind sehr robust..Ein 441 oder 421 verzeiht schon mal einen Crash aus 1,50 m Höhe (weshalb die meisten ja auch diese schön verbäulten Körbe haben). Ein Neumann U87 o.ä. überlebt sowasw nicht... Die größten Nachteile sowohl beim 421 als auch beim 441 sind die Halterungen..Am schlimmsten ist dies beim 421- die Plastikschiene der Halterung bricht sehr schnell, Ersatz ist teuer und dann gehts los mit Gaffa- Tape-ich weiss nicht, wieviel Meter Tape ich schon verbraucht habe, um ein 421 irgendwie an den Boom zu kleben....sieht scheisse aus und ist für den Toningenieur immer super-nervig. Die Halterung des 441 ist etwas besser, aber auch schlecht..bricht auch schnell und ist immer etwas wackelig.. Ich habe schon STUNDEN verbracht, mich darüber zu ärgern, aber Sennheiser hat es seit 50 Jahren nicht geschafft, hier etwas zu verbessern..ansonsten sind dies Super-Mikros für fast jede Gelegenheit...