Sennheisers neue Funkstrecken-Serie XS-Wireless-1 operiert in der anmelde- und kostenfreien Mittenlücke zwischen 823 und 832 MHz. Wer hohe Ansprüche in Sachen Betriebssicherheit hat, kann die Geräte auch für alle anderen lizenz- und kostenpflichtigen UHF-Bänder erstehen. Wie üblich bietet Sennheiser für jede mögliche Anwendung das passende Set: Handsender für Gesang und Moderation, Taschensender, die mit Headsets, Lavaliers oder Bläser-Clips genutzt werden können. Zum Test stehen mir das Wireless Vocal Set mit Sendemikrofon und dynamischer 835-Kapsel sowie as Wireless Instrumental Set mit Taschensender und Klinkenkabel für elektrische Gitarren und Bässe zur Verfügung.
Details
Empfänger
Das Gehäuse des EM-XSW 1 besteht aus robustem ABS-Kunststoff. Aus der planen Frontseite ragen der Ein/Aus-Taster, der Sync-Knopf sowie ein fünfkontaktiger runder Multitaster (ähnlich einer TV-Fernbedienung) nur unwesentlich heraus. Zwei weiße Sieben-Segment-Anzeigen informieren über Bank und Kanal, ein Antennensymbol leuchtet grün, wenn Verbindung besteht und der Sender auf passender Frequenz ein Signal überträgt. Ferner gibt es eine einfache Pegelanzeige in Form einer Zweifarben-LED. Droht der senderseitige Audiopegel die Funkstrecke zu übersteuern, verändert sich deren Farbe von Grün nach Gelb.
Rückseitig verfügt der Empfänger über einen symmetrischen XLR-Ausgang. Wer möchte, kann das Audiosignal aber auch via unsymmetrischem Klinkenkabel direkt in den Kanaleingang eines Mischpultes leiten. In diesem Fall ist es angebracht, den Pegelumschalter in Line-Stellung zu bringen. Wird alternativ „Mic“ angewählt, senkt dies den Audiopegel um 20 Dezibel. Ebenfalls händisch-analog einzustellen ist der Squelch-Regler. Diese wie ein Noise-Gate funktionierende Rauschsperre unterbricht bei abgeschaltetem Funksignal den Audiopfad und verhindert, dass Störungen wie lautes Aufrauschen über die PA hörbar werden. Zuguterletzt noch die Buchse für die Stromzufuhr vom externen Steckernetzteil: Damit sich hier der Stecker nicht unbeabsichtigt lösen kann, hat Sennheiser am Gehäuse einen Zugentlastungsbügel für das Stromkabel vorgesehen.
Möchte man den Empfänger der Sicherheit wegen in einem roadtauglichen Case transportieren, muss man ihn vorher in eine handelsübliche 19-Zoll-Wanne mit Rackohren schrauben. Diesem Zweck dienen zwei unterseitige, mit M3-Gewinden versehene Bohrungen. 200 Millimeter misst der EM-XSW 1 in der Breite, da passen sogar zwei Empfangseinheiten bequem nebeneinander auf eine Höheneinheit. Die beiden Diversity-Antennen sitzen intern und sind nicht zugänglich.
Durch Schwenken den Empfang zu verbessern oder gar abgesetzte Richtantennen anzuschließen, funktioniert demnach nicht. Auf der anderen Seite sind die Antennen so perfekt vor Beschädigungen geschützt. Wenig Angriffsfläche ist zudem ein großer Vorteil, wenn der EM-XSW 1 direkt auf ein Pedalboard für elektrische Gitarre oder Bass gesetzt werden soll.
Sendermikro
Ebenfalls in Kunststoff-Leichtbauweise ist der SKM XSW 1-835-Handsender realisiert. 835 bezieht sich auf die dynamische Mikrofonkapsel, welche aus der Sennheiser evolution-Serie stammt und für Einsteigerverhältnisse einen guten Bühnenstandard repräsentiert. Auch der qualitativ hochwertige, stabile Korb ist ein alter Bekannter – abschraubbar zur Reinigung des Drahtgeflechts und des Schaumstoff-Inlays. Unter einer Hülse im hinteren Schaft sitzt das Batteriefach für zwei Mignonzellen vom Typ AA . Sie lassen sich dank einer leicht zu lösenden Klammer mit wenigen Handgriffen schnell und sicher wechseln.
Ebenfalls verdeckt untergebracht ist ein vierstufiger Schiebeschalter zur Justage der Eingangsempfindlichkeit (0 bis –30 dB). Ein- und ausgeschaltet wird der Handsender mithilfe eines kleinen beleuchteten Tasters oberhalb des Antennenstummels. Diesen muss man stets einen Moment länger gedrückt halten, bevor die Funktion ausgeführt wird. Dies und die Tatsache, dass der Taster versenkt angeordnet ist, verhindert unbeabsichtigte Fehlbedienungen. Gleiches gilt für den Mute-Schiebeschalter, welcher das Audiosignal unterbricht, den Sender aber eingeschaltet lässt. Ein kleines LC-Display zeigt den Ladezustand der Batterien als dreiteiliges Balkendiagramms, ferner die Frequenzbank und den Kanal. Schön, dass die Übertragungsfrequenz zusätzlich numerisch erscheint. Das erspart das Nachschauen in den Unterlagen, wenn mehrere Funkstrecken zu koordinieren sind.
Für dich ausgesucht
Taschensender
Mit Maßen von 96 x 71 x 28 Millimetern passt der Taschensender bequem in jedes Jackett und trägt auch nicht zu sehr auf, wenn er am Gürtel oder Hosenbund eingehakt ist. Diesem Zweck dient eine kräftig zupackende Metallklammer an der Rückseite. Der Power-Taster zum Einschalten sitzt zusammen mit dem Sync-Knopf und der vierstufigen Empfindlichkeits-Umschaltung im Batteriefach, dessen Deckel nur durch gleichzeitiges Entriegeln zweier seitlicher Schieber zu öffnen ist. So sind auch hier Fehlschaltungen auszuschließen, wenn der Sender dicht am Körper getragen wird.
Zum Anschluss eines Headsets, Lavaliermikrofons oder des dem Instrumental Wireless Set beiliegenden Klinkenkabels CL1 für elektrische Instrumente gibt es oberseitig eine 3,5-Millimeter-Miniklinkenbuchse mit Schraubgewinde zur Sicherung gegen unbeabsichtigtes Herausziehen des Steckers. Das funktioniert aber nur, wenn der Stecker über eine entsprechende Überwurfhülse mit passendem Gewinde verfügt.