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Serato Remote Test

Praxis

Pad- und Sampler-Mode

Der Pad-Mode hält acht Speicherplätze zum Anlegen und Löschen von Hotcues bereit, deren Namen so vorhanden, am iPad angezeigt werden und es gibt sogar einen Quantize-Button, damit meine Aktionen am Beat landen. Sehr schön. Dazu gesellt sich ein Autoloop-Button mit Divider-Pfeilen zum Halbieren oder Verdoppeln der Lauflänge. Über einen Schieberegler erreiche ich statt der Autoloops Rolls in der Länge von 1/32 bis zwei Beats. Maximiere ich das Fenster, halten eine manuelle Loop-Sektion und sechs Sample Pads Einzug in die obere Hälfte, diese allerdings ohne Stopp-Taste. Die Farben der Pads sind identisch mit denen in Serato DJ und die virtuellen Taster auf dem iPad haben „treffsichere“ Größen und springen sehr direkt an. Der Abstand der einzelnen Cuepoints und Sample-Bänke ist passend gewählt. Um es mit den Worten meines Bonedo DJ-Kollegen Rick Ski zu sagen: Thumbs up!
Der Sampler-Tab eröffnet mir in der normalen Ansicht einen einfach gehaltenen Funktionsumfang für den Zugriff auf sechs Sample-Slots nebst globaler Lautstärkeregelung und Bank-Switch (A-D). Je nachdem, welcher Abspielmodus gerade gewählt ist, ist die Stop-Taste ganz nützlich (Trigger, One-Shot, Loop). Die Sample Pads mit ihren 35 mal 50 Millimetern zu verfehlen ist selbst zu fortgeschrittener Stunde quasi schon ein Kunststück. Zudem bauen sich in dieser Ansicht drei Hotcue-Plätze neben den Decks auf. Diese verschwinden, wenn ich das Layout über die Pfeiltaste erweitere, zugunsten von sechs Fadern für individuelle Sample-Lautstärken. Dazu kommen an jedem Platz eine Loop- und Sync-Taste sowie die Möglichkeit zur Festlegung des Abspielmodus. Auch hier kann ich getrost von einer gelungenen Benutzeroberfläche sprechen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Pad-Ansicht in Standardausführung mit Hotcues und Autoloops.

Slicer und FX

Der Slicer ist gut ausgestattet und erlaubt das Triggern von je acht Slices, deren Domain-Länge ihr im Loop oder im fortlaufenden Modus direkt am iPad festlegen könnt. Die MIDI-Übertragung erfolgt dabei ziemlich tight. Das macht Spaß. Schließlich bleibt noch das FX-Menü.
Der FX-Tab wendet sich an Seratos Effekte, die bekanntermaßen aus der Feder von iZotope stammen. Dirigieren dürft ihr lediglich einen Effekt und nicht drei, auch wenn die Software auf Multimode steht. Sollte in Serato DJ der Gruppenmodus aktiviert sein, dann bedient ihr den ersten Effekt in der Kette. Das mag mancher vielleicht etwas schade finden, doch offensichtlich steht hier die (hervorragende) Bedienbarkeit und nicht die Feature-Dichte im Vordergrund. Jeder Unit auf dem Tablet steht ein FX-Popup zur Verfügung, das 11 Plätze für die favorisierten Effekte bietet. Befüllt werden diese über die Taste „Edit Fav FX“ und schon könnt ihr euch euer passendes Set aus dem Fundus der kostenlosen und so ihr diese im Serato Online-Store gekauft habt, kostenpflichtigen Effekte zusammenstellen. Das geht kinderleicht von der Hand.
Für die FX gibt es zwei Betriebsarten und zwar den Latch-Modus mit virtuellem Einschaltknopf und Dry-Wet-Fadern, die fast zwei Finger breit und daumenhoch sind, was einem wirklich das Gefühl gibt, filigran agieren zu können. Im Temp-Mode ist der Fader gar doppelt so breit und der Effekt ist nur aktiv, solange der Finger auf dem Tablet ruht. In beiden Fällen stehen für die rechte und linke Effektsektion zwei etwas klein geratene Beat-Buttons zur Verfügung, die das Timing des Effektes im Darüberwischen ändern. Dieses reicht von 1/16 T bis 32D. In der Fullscreen-Ansicht verwandelt sich das nun schon größer als ein Smartphone anmutende FX-Feld bei Betätigung der Roll-Taste in ein fünfsegmentiges Kombo-Grid, das den Effekt mit der Loop-Roll-Funktion verbindet. Sehr cool. Wie elegant sich ein Filter-Tweak, ein Partikel-Delay oder ein Flanger-Roll spielen lassen, könnt ihr den nachfolgenden Audiodateien entnehmen.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Effekte im Latch Mode …
Audio Samples
0:00
Flanger-Roll Particel-Delay HighPassFilter LowPassFilter

Wenn man mit dem Programm erst einmal einige Stunden gearbeitet hat, verhärtet sich der Eindruck, dass sich die Planungsabteilung des neuseeländischen Herstellers Serato bei der Ausarbeitung dieser App einige Gedanken zu den Themen „Workflow“ und „Effizienz“ gemacht hat. Das Programm ist selbst für den Laien schnell zu erlernen, der Funktionsumfang ist gediegen, aber er geht nicht in jedes Detail der Software, sondern stellt einen gelungenen Kompromiss auf dem iPad dar und auch das visuelle Feedback und die für den Club kontraststarke Optik gefällt mir gut. Das Umschalten zwischen den einzelnen Pages geht schnell in Fleisch und Blut über. Auch dass man sich für ein latenzarmes kabelgebundenes Zusammenspiel entscheiden kann, trägt positiv zum professionellen Eindruck bei, den die App hinterlässt. Sicherlich ließe sich an einigen Stellen noch etwas herauskitzeln, aber warten wir es mal „App“, was im Laufe der zeit noch Einzug hält und behalten einen Motivationsstern ein, der natürlich auch wegen des kargen Library-Managements und den Einschnitten bei der Effektsteuerung erst mal hierbleibt.

Kommentieren
Profilbild von LeFix

LeFix sagt:

#1 - 02.06.2015 um 13:11 Uhr

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Ein hilfreiches Feature wäre noch eine Mittelrastung (per double tap) für die Filtersektion. Insbesondere beim HP/LP-Filter. Im Eifer des Gefechts die Mittelstellung zu treffen, ist leider oftmals nur Glücksache.

Profilbild von peter.bonedo

peter.bonedo sagt:

#2 - 03.06.2015 um 13:37 Uhr

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Gute Idee, LeFix - und genau das richtige für die Serato Remote Feature Suggestions im Forum auf Serato.com.

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