Praxis
Aufbau
Der Aufbau ist schnell erledigt, hierfür muss ich lediglich das USB-Kabel mit meinem Rechner und dem Interface verbinden und anschließend das DMX-Kabel mit dem Interface koppeln. Wie soll es auch sonst funktionieren!?
Software
Bevor ich die Software öffne, muss die USB-Verbindung hergestellt sein, ansonsten wird die Hardware nicht erkannt, soll heißen: Erst wenn der weiße Rahmen auf der Oberseite leuchtet, ist alles startklar. Der Startbildschirm eröffnet mir zwei Optionen, Edit oder Perform. Also ran ans Werk und erst einmal ein wenig editieren. An dieser Stelle möchte ich kurz erwähnen, dass ich nicht Serato, sondern VDJ8 benutze, was aber keinen großen Unterschied macht, da SoundSwitch im Perform-Mode von Hause aus mit beiden einwandfrei funktioniert. Ich werde lediglich unter den Einstellungen die VDJ8 auswählen und die Software erneut öffnen müssen, um für meine Performance entsprechend präpariert zu sein.
Editieren von Tracks und Playlisten
Für das Editieren ist es zunächst unerheblich. Bedienungsanleitung lesen ist out oder war noch nie in, anyway. Also habe ich mir vorab die informativen und kurz gehaltenen Tutorial-Videos für die Basics angeschaut. Im linken Fensterbereich oben finde ich meine Musik mit den in iTunes, VDJ8 oder eben Serato angelegten Playlists. Als DJ möchte ich zwar meine individuelle Lightshow mitbringen, aber habe auch keine Lust mich ewig mit dem Editieren meiner Tracks zu beschäftigen. Hier kommt die AutoScript-Funktion ins Spiel. Der Beatgrid aus Serato und VDJ8 wird automatisch erkannt und muss nicht separat angelegt werden. Ich kann für einzelne Tracks die Funktion nutzen und mir eine Lightshow erstellen lassen. Aber noch viel besser finde ich, dass ich mit einem Rechtsklick auch gleich eine gesamte Playlist mit dem AutoScript aufbereiten kann. Die Automation-Settings orientieren sich dabei an Kick, Snare und Tonhöhe und bestehen aus vier wesentlichen Parametern (Pulse Intensity, Bridge Intensity, Movement Speed, Color Change Speed), die in den sogenannten “Master Track” geschrieben werden. Je nach Größe der Playlist dauert es einen Moment, und das Ergebnis bietet ein ordentliches Fundament, das später auf die jeweiligen Fixtures angepasst werden kann.
Die Fixtures
Die Fixtures oder die Geräte für die LightShow müssen händisch angelegt werden, was den Lichttechniker durchaus freuen dürfte. Mit einem SoundSwitch-Interface kann ein DMX-Universum mit 512 Kanälen bedient werden, bei Bedarf kann die Software mit zwei Interfaces umgehen. Um ein Gerät anzulegen, brauche ich zunächst vom Lichttechniker folgende Informationen: Hersteller, Gerätebezeichnung, DMX-Adresse und wie viele Kanäle jedes Gerät belegt. Danach ist es ein Kinderspiel, denn die Fixture-Library umfasst mehr als 10.000 Geräte aller gängigen Hersteller. Die Bibliothek wird regelmäßig aktualisiert und der Support soll bei Anfragen für fehlende Geräte in wenigen Stunden das entsprechende Lightning-File liefern. Als Resident in einem kleinen Club mit fünf Dimmerpacks, vier Moving-Heads und einer Nebelmaschine ist das ganze innerhalb von wenigen Minuten erledigt gewesen.
Wie ich bereits oben erwähnte, hat die AutoScript-Funktion ein gutes Fundament gelegt, und der erste Testlauf hat selbst den Lichtmann entspannt lächeln lassen.
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Effects und Positions
Natürlich wird die ganze Performance noch individueller, wenn man anfängt, mit den zahlreichen Effects und Positions, die sich auf die Moving-Heads beziehen, zu hantieren. Es lassen sich sowohl der Master-Track als auch einzelne Fixtures bearbeiten, und ich habe mich irgendwann in meiner Kreativität des Ausprobierens verloren gefühlt. Deswegen nur kurz zur Bearbeitung. Wer schon mal mit einer DAW gearbeitet hat, der kennt es: Man markiert einen Bereich im Grid und zieht den gewünschten Effekt dorthin. Danach kann die Beat-Lenght festgelegt werden, die von 1/32stel bis zu einem Takt und je nach Effekt auch mehr reichen kann.
Autoloops, MIDI und Ableton Link
Autoloops öffnet sich in der unteren rechten Fensterecke über den Button “A”. Sie werden über MIDI gemapped und können über einen separaten MIDI-Controller getriggert werden. Insgesamt stehen 32 Autoloops in vier Bänke aufgeteilt zur Verfügung. Jeder Autoloop hat eine maximale Länge von 128 Takten. Ich hatte zum Beispiel einen neuen Track geladen und noch keine Lightshow angelegt und konnte so über meinen MIDI-Controller weiterhin einen acht Takte langen Loop laufen lassen bis zum nächsten Track mit einer Lightshow. Daraufhin kam mir die Idee, auch meine Ableton-Live-Performance mal mit einer Lightshow zu versehen. Über Ableton Link kann ich SoundSwitch immerhin Temposynchron mitlaufen lassen, und mit einer Looplänge von 128 Takten und 32 Loops kann ich mehr als eine Stunde zu meiner Performance eine Lightshow generieren. Der Aufwand ist nur unwesentlich größer. Dazu musste ich ein Beatgrid für den Autoloop anlegen und konnte dann im Master-Track die entsprechenden Effects und Positions hinterlegen. Die Autoscript-Funktion geht hier selbstverständlich nicht, da die entsprechenden Audiodaten fehlen. Was mir besonders gut gefallen hat? Zunächst konnte ich erst einmal acht und 16 Takte lange Autoloops anlegen und nach einem Testlauf mit Ableton Live diese bequem in einen neuen 128 Takte langen Autoloop kopieren. Die bestehenden kleineren Autoloops konnte ich immer wieder neu editieren, bis ich eine ansprechende Lightshow zu meinem Ableton-Set fertiggestellt hatte. Unter MIDI können ebenfalls für den Performance-Mode MIDI-Mappings für die Upfader und Crossfader vorgenommen werden. Der Edit-Mode bezieht sich lediglich auf den Intensitätsstufen von 10 % bis 100 % und ist eher unterpräsentiert. Static-Locks könnten noch interessant sein mit einer MIDI-Belegung, aber funktionieren lediglich mit den Fixtures. Das Einzige was hier wirklich interessant ist, sind die MIDI-Zuweisungen für die Autoloops.
Perform-Mode
Zum Perform-Mode gibt es nicht so viel zu sagen, hier kann man lediglich die vor angelegte Venue mit den Fixtures auswählen und den Rest übernimmt SoundSwitch automatisch.