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Seymour Duncan Studio Bass Compressor Test

Praxis

Als Hauptunterscheidungsmerkmal zu den wohl meisten anderen Kompressoren am Markt bietet der Studio Bass von Seymour Duncan die Möglichkeit, das per Blend-Regler beigemischte, unkomprimierte Signal mit zwei EQ-Presets zu “shapen”. Bei Basssounds mit einer leichten Kompression gefiel mir die “Mid”-Position mit Abstand am besten. Durch die Betonung des mittleren Frequenzspektrums wird der Sound wärmer und klingt insgesamt etwas organischer, setzt sich nebenbei auch besser im Mix durch. Die “Low”-Position hat den höchsten Nutzwert dagegen bei stärker komprimierten Sounds, die den tiefen Bereich meistens etwas in Mitleidenschaft ziehen und vor allem das Fundament von mächtigen B-Saiten gerne verschlucken. Mit dem Bass-Boost kann man die B-Saite wiederbeleben, indem man per Blend-Regler die richtig Dosis Low-End zum stark komprimierten Basssound hinzumischt. Wer einfach nur das trockene Signal hinzufügen möchte, belässt den Schalter auf “F” wie “Full” – die Natürlichkeit des Basssounds lässt sich so trotz Kompression effektiv erhalten. Die Blend-Funktion an sich ist schon ein tolles Feature, der kleine EQ-Switch erhöht den Nutzwert allerdings noch einmal deutlich und ist in der Praxis wirklich hilfreich.

Als junger Mann lebte und arbeitete Seymour Duncan zunächst in London, wo er bereits Tonabnehmer für Größen wie Jimi Hendrix und Jeff Beck herstellte.
Als junger Mann lebte und arbeitete Seymour Duncan zunächst in London, wo er bereits Tonabnehmer für Größen wie Jimi Hendrix und Jeff Beck herstellte.

Auch in der Hauptdisziplin, dem Komprimieren von Basssounds, hat mich das Pedal aus der amerikanischen Pickup-Schmiede überzeugt. Der Studio Bass Compressor liefert eine butterweiche Kompression und verändert die Frequenzkurve des Basssounds dabei so gut wie gar nicht, klingt also außerordentlich transparent und klar. Nur bei ultrastarken Kompressionseinstellungen wird der Sound etwas dumpfer und undifferenzierter. Mit dem Blend-Regler lässt sich dieser Verlust aber im Handumdrehen wieder ausgleichen. Nebengeräusche konnte ich ebenfalls nur bei starker Kompression feststellen, weil das Grundrauschen der gesamten Signalkette logischerweise dann extrem angehoben wird. Davon abgesehen arbeitet das Pedal nahezu nebengeräuschfrei und produziert weniger Rauschen als die meisten anderen Pedale der Mittelklasse.

Der Zugriff auf relevante Parameter ist beim Duncan-Kompressor zugunsten einer einfachen Bedienung sehr begrenzt, und man kann außer dem Grad der Kompression lediglich noch die Attack-Zeit beeinflussen. Die Wirkung dieses Potis ist sehr subtil, wobei aber alle Einstellungen in der Praxis zu brauchbaren Ergebnissen führen. Nur extrem perkussive Kompressions-Effekte sind mit dem Studio Bass-Pedal aufgrund der kurzen Attackzeiten nicht möglich. Auch die fixierte, relativ kurze Release-Zeit funktioniert für die standardmässigen Kompressioneinstellungen bestens und produziert keine unnatürlichen Pumpeffekte. Sicherlich wäre das Pedal noch gezielter einzusetzen, wenn man Zugriff auf Parameter wie Threshold oder die Release-Zeit hätte, für Kompressor-Anfänger ist der Aufbau des Pedals allerdings geradezu perfekt, denn man kommt wirklich schnell und unkompliziert zu guten Ergebnissen!

Gerade weil er nicht Zugriff auf sämtliche Parameter bietet, erlaubt der Studio Bass Compressor ein kinderleichtes Handling!
Gerade weil er nicht Zugriff auf sämtliche Parameter bietet, erlaubt der Studio Bass Compressor ein kinderleichtes Handling!

In den Audiobeispielen hört ihr im ersten Durchgang immer das pure Basssignal mit ausgeschaltetem Pedal, damit ihr den doch eher subtilen Kompressoreffekt besser vergleichen könnt.
Audios:

Audio Samples
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Clean – Leichte Kompression Slap – High Compression Punchy Rock Reggae
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