PRAXIS
Der Aufbau des Dual-Band-Wireless-Systems geht fix von der Hand. Dazu stelle ich den Empfänger auf und verbinde ihn mit dem Strom und schalte ihn ein. Nun zeigt das Display nur Gruppe und Channel an. Logisch, es gibt ja noch keinen verbundenen Gegenpart. Der Mikro-Akku muss jetzt erstmal ein paar Minuten laden, daher schiebe ich ihn in die Ladebucht am GLXD4+, wo er einrastet.
Während er auflädt, verkabele ich schon mal weiter und gehe für meine späteren Aufnahmen per XLR-Kabel aus dem Mic-Ausgang des Gerätes in einen neutral klingenden Pre-Amp meines Antelope Discrete 8 SC, mit dem ich erstmal ein paar Klangbeispiele aufnehmen möchte.
Nun kann ich die Hülle des Mikrofons aufdrehen und den nun ausreichend geladenen Akku einbauen. Dazu schiebe ich ihn einfach in die dafür vorgesehene Halterung. Jetzt ist auch der GLXD2+-Sender einsatzbereit.
Verbindung zwischen Mike und Empfänger
Dann muss ich eine Verbindung zwischen Mic und Empfänger herstellen. Dazu wähle ich per Knopfdruck auf „Group“ eine der drei Bänke aus, die der Empfänger mir bereitstellt. Drücke ich nun auf die Channel-Taste, sucht sich das Gerät eine nicht kompromittierte Frequenz aus, egal ob nun um 2,4 oder 5,8 GHz. Wenn ich möchte, kann ich mich aber auch für nur eines der Bänder entscheiden.Ist die Handkeule eigeschaltet, drücke ich bei beiden Geräten den Link-Button.
Für dich ausgesucht
Da diese nun gekoppelt sind, informiert mich das Display des 4+ nun auch über den Ladestatus des Akkus – nicht wie üblich anhand einer Batterie-Abbildung oder in Prozenten, sondern durch eine Zeitanzeige in Stunden und Minuten. Ganz nach dem Motto: „Sprich doch mal Klartext, Mann!“ Für mich ein willkommenes Feature.
Außerdem wird mir der Pegel des eingehenden Signals angezeigt, genau so wie die Gain-Stufe, die sich auch um 20 dB absenken bzw. 40 dB anheben lässt. Sinnvoll, wenn ich damit beispielsweise eine portable Box ohne eigene Pre-Gain-Regelung wie beispielsweise die S1 Pro+ von Bose bespielen möchte.
Und wie klingt das Mikrofon?
Na ja, ihr kennt ja sicher den klassischen SM58-Sound. Im Bassbereich etwas abgesenkt, dafür in den Mitten etwas angehoben. Wie genau das Mikrofon klingt, hört ihr in den Klangbeispielen. Den Aufbau für meine Sprachaufnahmen habe ich ja oben schon beschrieben. Gepegelt wurde ausschließlich am rauscharmen Pre-Amp. Ansonsten wurden die Klangb nicht komprimiert oder mit EQ berabeitet.
Zunächst habe ich den Nahbesprechungseffekt, also die Bündelung tieffrequenter Wellen, darstellen wollen. Dazu ging ich mit dem Korb auf Tuchfühlung und sprach aus nächster Nähe in das Mikrofon. Was dabei rauskommt, hört ihr selbst: Ein bassreicher, „mumpfiger“ Sound, den es in einer Live- oder Recording-Situation zu begradigen gälte.
Als nächstes spreche ich aus 10 cm Entfernung „on axis“ in das Mic. Nun klingt meine Stimme etwas ausgeglichener, dafür pegelbedingt aber auch geräumiger. Um die bei Raumlautstärke gesprochenen Worte aus 30 cm auf ein ähnliches Level zu bekommen, muss ich stärker nachpegeln, sodass nun auch das Grundrauschen des Mikrofons deutlich wird. Wer weiß, wie man mit einem dynamischen Mikrofon umgeht, wird euch in der Realität aber eher nicht in eine solche Situation bringen.
Spreche ich aus etwa 90° und 4 cm Entfernung in die Kapsel, klingt meine Stimme dank der breit ausfallenden Nierencharakteristik noch angenehm ausgeglichen.
Aus 180° sind überwiegend Raumreflektionen wahrzunehmen. Wenn kein Direktschall von hinten auf die Mikrofonmembran einstrahlt, ist auch die Feedback-Gefahr durch gegenüberliegende Klangquellen wie Monitore recht gering.
Auch wie es klingt, wenn ein Musiker das Publikum zum Klatschen durch selbiges auf den Mikrofon-Body animieren möchte, will ich euch aufzeigen. Wie ihr hören könnt, fällt der Körperschall im Verhältnis zu meiner Stimme nicht sonderlich ins Gewicht.
Shure GLXD24+/SM58 Wireless System im Mix
Um euch zu demonstrieren, wie gut sich das Mikrofon in ein musikalisches Klanggebilde einfügt, habe ich mir meine Gitarren geschnappt und fix etwas eingespielt.
Für die Stimmaufnahmen gehe ich per XLR-Ausgang direkt in unseren Avalon AD 2022 und von da aus über ein Antelope Orion 32+ in Cubase. Die resultierenden Aufnahmen habe ich durch ein LA2A-Compressor-Plug-in gejagt und leicht in den Bässen beschnitten, um etwaige P-Laute zu entschärfen. Für die Gitarren wollte ich weiterhin im Funk-Setting bleiben. Zum Glück habe ich ja immer noch das GLXD1+ Bodypack hier, das sich ebenfalls mit dem 4+ paaren lässt. Das DI-Signal der J45 ging dann auf demselbem Weg in die DAW, wie auch schon die Stimmen.
Bei der Fender Telecaster andererseits schicke ich das Signal durch den Instrumentenausgang per Klinkenkabel in den Top-Boost-Cannel meines Vox AC30. Abgenommen wurde der Blue-Bulldog-Lautsprecher mit einem Shure SM57 leicht seitlich von der Kalotte. Auch hier handelt es sich beim Pre-Amp um besagten Avalon.
Auch die Gitarren wurden mit einem Low-Cut versehen. Zu guter Letzt habe ich alle Spuren noch mit etwas Reverb versehen, um den Mix zusammenzukleben. Was dabei rauskommt, seht und hört ihr in folgendem Video.
Amos Omb sagt:
#1 - 26.08.2023 um 19:21 Uhr
Besitze dieses System ohne + nun seit 5 Jahren. Das System ist in fast täglicher Benutzung, im Studio und life Einsatz. Es hat mich bei keiner Veranstaltung jemals mit Problemen genervt und spielt immer noch mit dem 1. Akku rund 12 Stunden. Sollte das Teil mal aufgeben würde ich auf jeden Fall wieder auf dieses, nun neue Teil, zurückgreifen. Hatte bisher auch bei grösseren Veranstaltungen keine Probleme im 2.4 GHz Band. Also ich kann deine positive Bewertung gut nachvollziehen. Den Preis des Gerätes finde ich auch gut angemessen.