Der Shure MXW6X ist ein Grenzflächen-Transceiver für das Microflex Wireless neXt 2-System, das Drahtlos- und Netzwerkverbindungen für Konferenzen, Präsentationen und Videokonferenzen bereitstellen kann. Dabei macht es digitales Audio per Dante-Standard via Netzwerk verfügbar, sowohl drahtlos als auch per USB. Und selbstverständlich kann der Access Point des Systems auch analoge Audiosignale ausgeben.
Neben dem hier getesteten Grenzflächenmikrofon mit integriertem Sender sind für das System auch Sendermodelle mit Handmikrofon und als Bodypack erhältlich. In unserem Review soll es aber um die zweite Generation des Grenzflächensenders aus diesem Wireless-System gehen. Mehr Infos zu Funkstreckensystemen findet ihr dann in unserem Kaufberater.
Shure MXW6X – das Wichtigste in Kürze
- Grenzflächen-Transceiver für Microflex Wireless neXt 2-Systeme
- für Konferenzen, Präsentationen und Videokonferenzen
- wahlweise mit Richtcharakteristik Niere oder Kugel erhältlich
- flexibel positionierbar dank flacher Bauform
- mit Display, automatischem Frequenz- und Pegel-Management
Lieferumfang und Aufbau
Der Lieferumfang des Shure MXW6X besteht aus nichts anderem als dem schlicht aufgebauten Grenzflächentransceiver selbst. An seiner Unterseite befindet sich eine USB-C-Ladebuchse. Dieser Anschluss ist kompatibel mit dem Ladeschacht des Access Points Shure MXWAPXD2. Er dient deshalb nicht nur als Wireless-Empfänger, sondern auch als Dockingstation zum Aufladen des integrierten Lithium-Ionen-Akkus. Eine Besonderheit des USB-Anschlusses ist, dass er auch als Kopfhörerausgang genutzt werden kann. Hierfür gibt es optional ein Adapterkabel von USB-C auf 3,5-mm-Klinkenbuchse.
Seitlich sind neben einem eleganten Schwung des Gehäuses lediglich Luftauslässe für die Mikrofonkapsel zu finden. Auf der Oberseite zeigt bei dieser zweiten Generation des Grenzflächen-Senders ein Display Parametereinstellungen und Infos wie zum Beispiel Akkustand, Wireless-Status, Mikrofonname und Menüeinträge. Darunter befindet sich neben einer Status-LED eine Stummschalten-Taste, die beim MXW6X – anders als bei den Hand- und Bodypack-Sendern MXW1X und MXW2X nicht als Ein/Aus-Taste verwendet werden kann. Diese ist stattdessen auf der Unterseite des Senders untergebracht.
Shure MXW6X – Features
Falls ihr euch wundert, warum der MXW6X von Shure als „Transceiver“ beworben wird, ist die Antwort darauf ganz einfach. Während er Audiosignale lediglich senden kann, ist es ihm möglich, im MXW neXt 2 System via Shures hauseigenem ShowLink-Standard auch Steuerinformationen zu empfangen. Als Software kommt dabei für die Remote-Steuerung Shures Webbrowser-basiertes Programm MXW neXt Control zum Einsatz. Der hier getestete Grenzflächensender arbeitet übrigens im Funkfrequenzbereich zwischen 1880 und 1900 MHz und hat eine Reichweite von bis zu 45 m. Das dürfte für eine Vielzahl von Indoor-Anwendungen von Präsentation über Interviewrunde bis Konferenz ausreichen. Da das Drahtlossystem oberhalb des LTE-1800-Downlink-Bereichs funkt, kann es anmelde- und gebührenfrei betrieben werden.
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Weitere technische Werte des Shure MXW6X
Auch wenn der MXW6X technisch gesehen Audio im Frequenzumfang von 29 Hz bis 19 kHz verarbeiten kann, ist sein Audiospektrum durch die Funkverbindung effektiv begrenzt. Die neXt2-Funkstrecke überträgt Audio nämlich erst ab 30 Hz. Aber sei es drum. In vielen Fällen dürften Anwender ohnehin das interne Hochpassfilter aktivieren, um tiefes Rumpeln zu entfernen. Zumal Stimmsignale in diesem Frequenzbereich keine relevanten Informationen übertragen. Der Grenzflächentransceiver ist mit einer Nierencharakteristik ausgestattet. Alternativ ist eine Modellvariante mit der Richtcharakteristik Kugel erhältlich.
Der Dynamikumfang des Grenzflächensenders ist mit 112 dB(A) gut aufgestellt. Die Audioqualität der A/D-Wandlung entspricht mit 24 bit / 48 kHz heutigen Standards. Wird der MXW6X per Access Point in ein Microflex-Netzwerk eingebunden, kann dieses mit den Audionetzwerkformaten Dante und AES67 arbeiten. Außerdem wird die Wireless-Übertragung per AES-256-Verschlüsselung abhörsicher gemacht. Die Audiolatenz, die beim Einsatz des Funksystems zum Tragen kommt, ist mit 18 ms zwar nicht auf höchsten Niveau, sollte aber bei Sprachanwendungen einer ungestörten Performance nicht im Wege stehen.