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Shure PGDMK6 Test

Praxis

Dem Anwender werden also diese eher mittelmäßigen 4,5 Meter langen Kabel oktruiert, was natürlich nicht sehr schlau ist. Wenn eine Stagebox das ganze zu einem Multicore zusammenfasst, ist diese Variante natürlich absolut okay. Aber da sich alle Anwendungswünsche voneinander unterscheiden und ein Anwender eventuell längere oder hochwertigere Kabel braucht, geht der Komplettierungs-Gedanke von Shure in diesem Fall etwas zu weit, auch wenn das mit Sicherheit nett gemeint war.

Nicht nur nett gemeint sind die Mikrofon-Klemmen für die PG56-Mikros: Was bei den meisten Herstellern zum absoluten Problem mutiert, funktioniert bei Shure von Anfang an mühelos. Das simpel konstruierte Plastik-Ding lässt sich ohne großen Aufwand am Rim montieren und ist ausreichend flexibel, um nicht die Kesselschwingung auf die Kapsel zu übertragen. Dank der langen Schienenführung lässt sich das Mikrofon ideal positionieren. Ein Blick auf die Für- und Wider-Listen am Ende der Vergleichstest zeigt, dass das leider keine Selbstverständlichkeit ist. Nicht ganz so flexibel wie die Klemmen präsentieren sich die damit befestigten Mikrofone. Diese repräsentieren die hohen Frequenzen relativ schwach – besonders die Snare klingt mit diesem Mikrofon nicht besonders frisch – anders gesagt: nicht sehr brilliant. Dafür ist der Sound sehr pfundig und durchsetzungsstark. Das klingt doch nach Rock’n ‘ Roll! Ausschlaggebend hierfür ist die Mittenanhebung der Mikrofone. Damit dürfte es dem Toningenieur nicht schwer fallen, die Trommeln durch das dickste Gitarrensound-Dickicht zu lotsen. Die Toms klingen mit den PG56 fast so, als wären die Signale durch eine Bandmaschine gelaufen. Alles ist maximal präsent, keine Frequenzbereiche stören und der Sound ist einfach dick bis zum Abwinken. Den nicht ganz so spritzigen Sound können auch die PG81-Overhead-Mikrofone nicht ausgleichen, auch wenn diese – für Budget-Mikrofone – die Höhen recht gut auflösen. Das ist aber bei weitem nicht alles: Die Shure-Overheads hängen nicht einfach nur rum, die tun was für ihr schmales Geld! Das Drumset klingt durch die PG81 so natürlich und klar, dass man Lust bekommt, diese, wie von Shure empfohlen, auch mal zur Abnahme anderer Instrumente einzusetzen. Sogar die Aufnahme von Alpenhörnern im Wald wäre möglich, Speisung mit Batteriebetrieb sein Dank. Eine Trompete beim Dorffest macht’s natürlich auch und um ganz sicher zu gehen für alle Nordlichter: Ein Schifferklavier auf einer Hafenrundfahrt klingt mit einem PG81 im Prinzip so wie es klingen muss, nämlich nach Schifferklavier. Das habe ich zwar nicht getestet, sollte aber den restlichen Eindrücken des Tests nach drin sein.

Und von den klaren und feinen Overheads aus geht es jetzt bergab. Ab in den Keller. In den Dreck, den Rock’n’Roll. “Scheißegal und trotzdem geil” ist die Devise. Es geht um das Bassdrum-Mikro: Das Teil klingt nicht fein oder klar, es sitzt mittig und klingt vom Grundcharakter etwas wie die PG56, nur einfach noch kompromissloser und gut abgerundet. Dieses PG52 klingt nicht nur einfach rotzig und dreckig, sondern setzt sich auch exzellent durch. Allgemein lässt sich feststellen, dass das komplette Performance Gear in jeder erdenklichen Situation auch tatsächlich “performt”. Es ist aber in erster Linie ein Rock-Setup!

Hier gibt es nun die Audio-Files im bewährten bonedo-Player (MP3-Format). Wer sich einen detaillierteren Eindruck verschaffen möchte, kann sich auf der Übersicht-Seite alle Audios auch als unkomprimierte Wav-Files downloaden.
Noch zwei Infos zu den Aufnahmen: Die Hi-Hat wurde mit einem KM84 von Neumann mikrofoniert, die Snare-Drum wurde zusätzlich bei den „Snare Bottom“Files mit einem SM 57 von unten versehen, als Raummikros kamen zwei Royer R-121 Bändchen-Mikros zum Einsatz.

Audio Samples
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Einzelsignale Groove 1 Clean Groove 1 Snare Bottom Groove 1 Snare Bottom Raum Groove 2 Clean Groove 2 Snare Bottom Groove 3 Clean
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