Praxis
Handhabung
Durch seine Metallausführung ist der Handsender außerordentlich robust. Drahtgeflechtkorb und Lackierung des QLXD2 halten locker den rauen Anforderungen des Tourlebens stand. Das Display des QLXD2 hat eine gute Größe und ist aufgrund seiner Hintergrundbeleuchtung und des guten Kontrasts auch im Dunkeln gut ablesbar. Allerdings erfordert die Menüsteuerung per Multifunktionstaste ein wenig Fingerspitzengefühl. Die Taste kann vertikal gekippt und an ihren Enden jeweils rechts und links gedrückt werden. Parameterauswahl und -bestätigung sind für meinen Geschmack unpraktisch gelöst, weil der der Taster das Drücken weder durch einen Signalton noch durch einen Druckpunkt quittiert. Beim Ausschalten des Senders wird leider Körperschall übertragen.
Auch der Empfänger QLXD4 ist absolut tourtauglich, er wiegt immerhin 777 g. Aufgrund ihrer Schraubösen lässt sich das Netzteil sicher im Rack auf einer Trägerplatte verschrauben. So soll es sein. Das Rack-Kit ist ultrasolide und lässt sich reibungslos befestigen: Verbiegen und Verdrehen sind ausgeschlossen. Setup sowie technische Einrichtung der Funkstrecke gehen schnell und einfach von der Hand. Das liegt vor allem an der tollen Menüführung, die dank Funktionen wie dem „One Touch Scan“ auf Anhieb zu verstehen ist. Zum Verständnis: Die „One Touch“-Funktion scannt freie Frequenzen auf Tastendruck und synchronisiert Sender und Empfänger automatisch per Infrarot.
Qualitätssignale
Der Diversity-Empfang des QLXD4 ist vorbildlich, der Test verläuft ohne Intermodulationsprobleme oder andere Störungen. Per Schätzungen der Signalqualität kann die Diversity-Technik vorausberechnen, wann mit einem schwächelnden Funksignal zu rechnen ist und dann automatisch die Antenne wechseln. Das mit 24 Bit und 48 kHz digitalisierte Audiosignal liefert rauschfreie Signalqualität, so wie es Shure verspricht.
Der Frequenzgang des Beta87A-Kopfes wirkt auf mich nicht so ausgewogen, wie erwartet, wenngleich er stimmrelevante Frequenzen gut unterstützt. Der Klang wirkt dennoch für ein Kondensatormikrofon matt. Zwar hält sich der Nahbesprechungseffekt für ein Supernierenmikrofon sehr in Grenzen und dank der Abstimmung der unteren Mitten klingt das Signal warm und rund. Doch führen ein Dip im Formantbereich von 3,3 kHz sowie ein glanzloses Höhenbild zu einem eher bedeckten Sound. Vorteile dieser Charakteristik: Zischlaute treten nicht störend in Erscheinung. Die Signaldynamik ist ausgewogen, so dass Transienten vom Beta87A relativ breit und nicht allzu prägnant und druckvoll gewandelt werden. Jedoch überzeugt mich die Empfindlichkeit der Beta87A-Kapsel in der Summe nicht. Schon bei einer Mikrofondistanz von 15 cm fällt der Signalpegel erheblich ab.
Für dich ausgesucht
Zugute halten muss man dem Beta87A ein überraschend stabiles Polar-Pattern. Auch bei Besprechung im 45- beziehungsweise im 90-Grad-Winkel bleibt das Frequenzbild weitgehend erhalten. Wie in den Audiobeispielen zu hören, ist die Supernierencharakteristik überraschend breit aufgestellt.