Das Shure SM7dB ist ein dynamisches Sprecher- und Recording-Mikrofon mit integriertem Vorverstärker, das direkter Nachfahre des erfolgreichen Shure SM7B ist. Das SM7B gilt zurecht als Klassiker unter den dynamischen Studiomikrofonen für Sänger und Sprecher. Aber es ist auch berüchtigt dafür, dass es eine gehörige Portion Vorverstärkung benötigt, damit das von ihm ausgegebene Signal einen brauchbaren Arbeitspegel erreicht. Aus diesem Grund lässt sich das SM7B nicht problelos an jedem Mikrofonvorverstärker betreiben. Das gilt insbesondere für Preamps von Audio-Interfaces, die bei hohen Verstärkungsgraden ein starkes Eigenrauschen mit sich bringen können. Hier soll das Shure SM7dB Abhilfe verschaffen. Entsprechend haben Shure es im Inneren mit einem Preamp ausgestattet, der das Gros übernehmen kann. Schon das Shure SM7B gilt als besonders vielfältig. Das SM7dB erweitert die Möglichkeiten nun also um den Einsatz an schwächeren Mikrofonvorverstärkern. Ob und wie das gelingt, klären wir für euch im Praxis-Check.
Quick Facts zum Shure SM7dB
- klassisches Tauchspulenmikrofon
- bewährter Sound des Shure SM7B
- integrierter zweistufiger Vorverstärker
- geeignet für Homerecording, Podcasts, Streaming
Lieferumfang des Shure SM7dB
Das Shure SM7dB kommt mitsamt einem Windschutz für die Nahbesprechung und einer Abdeckplatte für die Schalter am Fuße des Mikrofons. Da die Features des SM7dB sich allesamt in und am Mikrofon befinden, ist die Leistung des Lieferumfangs dennoch groß. Bei unserem Testgerät lag die Abdeckplatte des Mikrofons (noch) nicht bei. Deshalb habe ich mir die Fotos des Lieferumfangs an dieser Stelle gespart.
Obwohl es mit doppelter Leibesfülle daherkommt, steht es im Schatten von SM57 und SM58. Um dieses Paradoxon zu lösen, richten wir unseren Spot auf das SM7B
Body aus Metall
Wie es sich für ein echtes SM7(d)B gehört, ist sein Body vollständig aus Metall. Das macht das Mikrofon sehr robust. Der typische Haltebügel samt Gewindestutzen zur Befestigung an einem Stativ ist ebenfalls vorhanden. Klassischerweise wird das Mikrofon dabei im Broadcast-Stil hängend an einem Deckenstativ oder hohem Galgenstativ montiert. Der kleine Anschlussstutzen bietet auch beim SM7dB eine XLR-Buchse. Die giftgrüne Farbe von Teilen der umlaufenden Beschriftung ist ein weiterer Hinweis darauf, dass wir es hier mit einem Mikrofon der neuen Shure-Generation zu tun haben.
Shure SM7B vs. Shure SM7dB
Und wer genau hinschaut oder die Möglichkeit zum Vergleich von SM7B und SM7dB hat, stellt fest, dass die Lackierung des Neulings mit einem Tiefschwarz statt anthrazitfarben umgesetzt wurde. Dadurch bekommt es einen zeitgemäßen Look. Ebenfalls nur im direkten Vergleich fällt auf, dass das SM7dB ein wenig länger als das SM7B ist, wie auch in unseren Fotos zu sehen. Deutlicher ist dagegen der beim SM7dB neu hinzugekommene, in die matte Oberfläche
Für dich ausgesucht
Wie beim Urahn, so finden sich auch beim SM7dB alle Schalter am Fuße des Mikrofons und können von einer Abdeckplatte verdeckt werden. Hier finden sich unter zwei vertikal angeordneten Schiebereglern für die Aktivierung/Deaktivierung von Bass-Roll-Off und Mid-Boost zwei weitere Schieberegler. Sie sind horizontal angeordnet und dienen zum Bypass der Preamp-Sektion und zur Auswahl des Vorverstärkungsgrades. Hier kann zwischen einer moderaten Verstärkung von +18 dB und einem extremeren Gain von +28 dB gewählt werden. Wobei es der Anwender im Bypass-Modus mit einem „herkömmlichen“ SM7B zu tun hat. Gegenüber dem SM7B erhält der Käufer hier also einen optimal auf das Mikrofon abgestimmten Preamp inklusive.
Ob das einen Aufpreis von rund 200,- € rechtfertigt oder ob es stattdessen auch ein SM7dB mit einem Triton FetHead mit +27 dB sein darf, müssen Interessenten individuell entscheiden. Solch eine Lösung ist dann zwar flexibler, aber auch aufwändiger zu verkabeln, mit Strom zu versorgen und insgesamt weniger mobil.
Der große Lochblech-Mikrofonkorb des Shure SM7dB sorgt für einen erzwungenen Abstand des Sängers/Sprechers zur Mikrofonmembran. So lässt sich das Mikrofon hervorragend für laute Stimmen einsetzen. Und auch die Arbeit mit ungeübten Sängern ist deshalb bei gut eingepegeltem Signal völlig unproblematisch. Außerdem wird der Nahbesprechungseffekt dadurch deutlich eingeschränkt. Im Inneren ist die Mikrofonkapsel schockabsorbierend gelagert. Der vorinstallierte Poppfilter diffundiert auftreffende Ausatmer und vermeidet Popps und andere Luftstromgeräusche auch dann, wenn der Sprecher oder Sänger sich direkt vor dem Mikrofon befindet. Im Inneren ist die bewährte Abschirmung gegen elektromagnetische Störungen übernommen worden.
Technische Werte des Shure SM7dB
Abgesehen vom Preamp und seinen Werten sind die technischen Spezifikationen des SM7dB identisch mit denen des SM7B. Es arbeitet mit einer Nierencharakteristik und überträgt Audio im Frequenzbereich zwischen 50 Hz und 20 kHz. Damit reicht es in den Höhen bis zur typischen Hörschwelle und in den Bässen tief genug, um Stimmen jeglicher Couleur aufgreifen zu können. Auch die Nennimpedanz von 150 Ohm und die ‑59 dB Empfindlichkeit sind gleich den Werten des älteren Geschwister-Mikrofons. Die schaltbaren Vorverstärkungen von +18 dB und +28 dB verstehen sich als zusätzlichen Boost zu der Vorverstärkung eines nachfolgenden Mikrofon-Preamps. Damit sollte ausreichend Kraft für den Einsatz an Audio-Interfaces und Podcast-Stations und ähnlichem gegeben sein. Aufgrund des integrierten Verstärkers muss das Shure SM7dB, obwohl es sich um ein dynamisches Mikrofon handelt, mit einer Phantomspannung versorgt werden.
wiesel sagt:
#1 - 04.01.2024 um 16:55 Uhr
Moin, eine echte Alternative zum SM7dB wäre eher das Aston stealth, auch dynamisch frontfire, auch mit eingebautem Vorverstärker zu einem wesentlich geringeren NP und besten Kritiken. haut rein Leute
Nick Mavridis sagt:
#1.1 - 05.01.2024 um 08:22 Uhr
Hallo an alle, wer den Stealth-Test lesen möchte: https://www.bonedo.de/artikel/aston-microphones-stealth-test/ Beste Grüße Nick Mavridis (Redaktion Recording)
Antwort auf #1 von wiesel
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