Lässt man sich von der Suchmaske eines großen Musikhauses die verfügbaren Kleinmembran-Kondensatormikrofone anzeigen, erscheinen aktuell 325 Modelle und man darf davon ausgehen, dass es noch mehr werden. Das Shure SM81 ist eines davon, mit 38 Dienstjahren gehört es allerdings nicht zu den Neuentwicklungen, sondern ist drauf und dran, sich in die Galerie der Evergreens mit Shure SM57, Neumann U87, Sennheiser MD421 und AKG C414 einzureihen.
Dorthin schaffen es in der Regel nur Modelle, die an nahezu allen Schallquellen verwendbare bis exzellente Ergebnisse erzielen, haltbar gebaut sind und aufgrund dieser Eigenschaften irgendwann so viele musikalische Referenzen vorweisen können, dass ihnen quasi blind vertraut wird. Obwohl das Shure SM81 für viele Instrumente und sogar Vocals ausgelegt ist, prädestinieren Bauform und Ausstattung es natürlich besonders für die Abnahme transientenstarker, lauter Schallquellen wie sie rund um das Drumset zu finden sind. Ob unser Testkandidat die hohen Erwartungen erfüllen kann, lest ihr im Folgenden.
Details
Das SM81 ist deutlich länger als die meisten Konkurrenzmodelle
Im Gegensatz zu vielen anderen Shure-Mikrofonen der Preisklasse unterhalb von 500 Euro kommt das SM81 nicht in einem Kunstledertäschchen, sondern in einem stabilen, grauen Kunststoff-Case. Darin finde ich ein Mikrofon, welches deutlich länger ist als erwartet. Mit gut 21 Zentimetern zählt es zu den längsten Vertretern seiner Gattung, gleichzeitig liegt es mit 230 Gramm satt in der Hand. Eine edel und strapazierfähig wirkende Vinyl-Metallic-Lackierung ziert den Stahlkorpus, welcher sich im oberen Viertel etwas verbreitert. Dort fällt der Blick auf einen schmalen Metallring, der sich direkt unterhalb des Kapselkopfes befindet und mit den Ziffern 0 sowie -10 beschriftet ist. Dreht man ihn, aktiviert er ein -10db-Dämpfungsglied. Ebenso unkonventionell wird ein dreistufiges Hochpassfilter betätigt, denn hier kommt ein Drehregler zum Einsatz, mit welchem sich anwählen lässt, ob das Mikrofon “flat” betrieben werden oder eine Begrenzung des Bassbereichs geschaltet werden soll. Anstelle zweier Roll-off-Frequenzen lässt sich die Flankensteilheit des Filters bestimmen, 6 oder 18 dB/Oktave stehen zur Verfügung. Ein Halter, ein Windschutz sowie eine Anleitung komplettieren den Lieferumfang des insgesamt sehr hochwertig wirkenden Schallwandlers.
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Die Membran ist permanent polarisiert
Technisch betrachtet handelt es sich beim SM81 um ein sogenanntes Elektret-Mikrofon, statt einer Echtkondensator-Konstruktion haben sich die Shure-Techniker also für eine vorpolarisierte Membran entschieden. Ein Frequenzgang von 20 bis 20.000 Hertz darf als Norm in diesem Mikrofonsegment gelten, eine Empfindlichkeit von 5,6 mV/Pa ist für ein Kondensatormikrofon ein allerdings eher geringer Wert, bedenkt man das Einsatzgebiet an lauten Quellen, relativiert er sich aber wieder etwas. 136 dB Grenzschalldruckpegel sprechen eine deutliche Sprache, das SM81 lässt sich also auch von nah mikrofonierten Snaredrums nicht beeindrucken.
Max sagt:
#1 - 09.05.2022 um 22:16 Uhr
Ich glaube die Soundfiles funktionieren nicht. Ich kann sie weder auf dem Smartphone noch auf dem Laptop abrufen. Bei anderen Reznsionen habe ich das Problem nicht.
Nick Mavridis sagt:
#1.1 - 10.05.2022 um 09:33 Uhr
Hi Max, danke für den Hinweis. Wir haben wegen einer komplexen Systemumstellung da noch ein paar Problemchen. Ich schaue, dass ich das löse. Solange sollte es aber funktionieren, wenn Du den Schalter im Player auf "HQ" stellst – also zumindest auf meinem System geht das. Beste Grüße, Nick
Antwort auf #1 von Max
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