Details
Typisch Shure: Robustheit!
Ich habe mal ein SM58 in der Hand gehalten, welches als solches nicht mehr erkennbar war: Das Mikrofon von Rammstein-Sänger Till Lindemann musste eine dieser Feuershows der Band an einen Mikrofonständer gefesselt verbringen. Moderne Audiogerätefolter mit zahlenden Gästen also. Das Erstaunliche war, dass man an diesen verkohlten Metallklotz ein XLR-Kabel anschließen konnte und es immer noch funktioniert hat. Ich bezweifle zwar, dass das X2u ein derartiges Martyrium ähnlich gut wegstecken würde, doch zumindest das Gehäuse verfügt über entsprechendes Rüstzeug. Als einziges Gerät im Test kommt es mit richtig schwerem Druckguss daher und hinterlässt so einen wahrhaft professionellen Eindruck. An einer Längsseite des Shure sind zwei Schlaufenöffnungen zu erkennen, darunter eine kleine Gummimatte.
Per Klettbänder ans Stativ
Mit den beiden mitgelieferten Klettbändern kann sich das X2u hier am Mikrofonständer festklammern. Das ist praktisch, da scheint wirklich jemand mitgedacht zu haben! Der kopfseitig verbaute XLR-Stecker ist zwar keine mir bekannte Markenware (und sieht auch nicht danach aus), es scheint jedoch generell nicht ratsam, ein Mikrofon direkt an das kleine Interface anzuschließen. Aus dem Physikunterricht wissen wir, was Hebelkräfte so alles anzurichten vermögen. Auf der gegenüberliegenden Seite des XLRs wartet eine angenehme Überraschung: Nicht die fimschige fünfpolige Mini-B-Buchse kommt hier zum Einsatz, sondern “a proper solution”: USB Typ B. Arretierend ist keine USB-Verbindung. Um das nötige Maß an Betriebssicherheit zu erhalten, sollte man auch hier also auf den Zug achten.
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Direct Monitoring
Bedienelemente gibt es vier Stück, davon drei in Form von Rädern. Von oben nach unten handelt es sich dabei um Gain für den Mic-Pre, Kopfhörer-Volume und einen Regler namens “Monitor”. Nördlich des Gains befindet sich eingelassen eine kleine LED, die mit Leuchten in Grün, Orange und Rot Auskunft über den jeweiligen Pegel nach der Wandlung gibt (-30, -12 und 0 dBFS). Am Fußende leuchtet eine blaue LED, wenn man mit dem darüber liegenden Schalter die Phantomspeisung aktiviert hat. Komplettiert wird die Ausstattung des X2u mit einer grünen LED namens “USB” und einer seitlich eingelassenen 3,5mm-Kopfhörerbuchse. Die vom Hersteller angegebenen Werte können sich sehen lassen. So wird der Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz mit einer Toleranz von nur +/-1 dB angegeben. Da keine anderslautenden Angaben zu finden sind, ist davon auszugehen, dass diese Zahlen nicht nur für Mic-Pre oder ADC gelten, sondern für das gesamte Gerät. Wandeln kann das Gerät mit 44,1 oder 48 kHz Samplingrate, zur digitalen Darstellung der gemessenen Spannung muss ein 16 Bit langes Wort genügen, 24 Bit Quantisierung wird nicht ermöglicht. Wie alle Geräte des Testmarathons bedarf auch das Shure keiner Installation –einstecken, auswählen, benutzen.