ANZEIGE

Sire Marcus Miller M2 5 TBL Test

Werks-Setup beim Testbass: Luft nach oben!

Das Thema „Setup“ ist besonders bei Bässen der unteren Preiskategorie ein heikles, da Bassneulinge in der Regel über wenige Kenntnisse in diesem Bereich verfügen. Sie können daher ggf. nur feststellen, dass sich der neu erworbene Bass schwer bespielen lässt und sind dann schnell frustriert, obwohl das Problem vielleicht mit ein paar Handgriffen aus der Welt zu schaffen wäre.

Genau das ist auch der Grund, warum Sire prinzipiell großen Wert darauf legt, dass die Marcus-Miller-Bässe gut eingestellt zu den Kunden gelangen und quasi aus dem Karton leicht und angenehm gespielt werden können.

Mein Testbass ist in diesem Punkt leider nicht gerade ein Paradebeispiel, denn er kam in der Tat miserabel eingestellt bei mir an. Der Hals besaß keine Krümmung, sodass der Bass fast nur Scheppergeräusche erzeugte. Zudem war die Saitenlage seitens der Bridge ebenfalls deutlich zu hoch und die einzelnen Saiten recht ungleichmäßig im Niveau justiert.

Und auch am Sattel gab es noch viel Luft nach oben. Die Kerben der H – und D-Saiten wurden nicht tief genug gefeilt, sodass sich der Bass in den ersten Lagen relativ schwer spielen ließ. Viele kleine Baustellen also, die ein Fachmann natürlich relativ schnell in den Griff bekommt, bei einem neuen Bass allerdings bereits ab Werk beseitigt sein sollten.

Das ist schon ärgerlich – nach meiner umfangreichen Erfahrung mit Bässen von Sire kann ich aber sagen, dass es sich bei meinem Testbass wirklich um eine Ausnahme handelt. Bei keinem der älteren Tests von Sire-Bässen musste ich mich bislang mit derartigen Mängeln befassen, sondern konnte immer direkt nach dem Auspacken ohne größere Einstellarbeiten loslegen.

Sire Marcus Miller M2 5
Sire Marcus Miller M2 5

Sehr gutes Handling – nach dem nachträglichen Einstellen

Aber wie auch immer – die gute Nachricht ist, dass sich der Sire Marcus Miller M2 5 nach meiner „Behandlung“ mit geeigneten Werkzeug außerordentlich komfortabel spielen lässt.

Der C-förmige Hals ist nicht allzu flach, liegt aber sehr angenehm in der Hand und fühlt sich durch die matte Versiegelung sehr seidig und organisch an. Durch die abgerundeten Griffbrettkanten wirkt der Hals insgesamt sehr hochwertig und kompakter, als er in Wirklichkeit ist – dieses Feature hat durchaus einen nicht zu unterschätzenden Effekt auf dem Spielkomfort!

Das niedrige Gewicht hatte ich ja bereits in der Detailbeschreibung erwähnt und erfreulicherweise wirkt sich der leichte Korpus auch nicht negativ auf die Balance aus. Ganz im Gegenteil – mein Testkandidat hängt in einer perfekten Spielposition am Bassgurt und lässt sich auch über lange Zeit sehr angenehm bespielen. Wer einen Fünfsaiter für Marathon-Gigs sucht, ist beim Sire Marcus Miller M2 5 also durchaus an der richtigen Adresse!

Sire Marcus Miller M2 5
Der gefürchtete “Neck Dive” ist nur der Kameraposition geschuldet – der M2 ist sehr gut ausbalanciert.

Kräftiger Ton ohne Deadspots

Aus klanglicher Sicht stehen die Vorzeichen ebenfalls gut, denn der Sire Marcus Miller M2 5 liefert schon rein akustisch gespielt über das gesamte Griffbrett einen kräftigen Ton mit viel Sustain und klaren Konturen.

Fundamentschwache oder stumpfe Töne sind nicht einmal an den neuralgischen Punkten um den fünften Bund auszumachen – das ist für einen Schraubhals-Bass der unteren Preisklasse schon bemerkenswert!

Wie es mit dem verstärkten Sound aussieht, werden wir nun anhand der folgenden Audiobeispiele herausfinden. Der Bass ging bei der Aufnahme ohne Umwege in mein Audiointerface und wurde auch nicht mit klangveränderten Plugins in der DAW nachbearbeitet.

Sire Marcus Miller M2 5
Die klassische Schraubhals-Konstruktion verspricht eine attackstarke Tonansprache.

Sire Marcus Miller M2 5: Sound

Der Mahagonibody und die fetten Humbucker drücken dem Sire Marcus Miller M2 5 einen unverkennbaren Stempel auf. Der Fünfsaiter liefert bereits im passiven Modus einen fetten und leicht komprimierten Sound mit kompakten Bässen, sehr starken Mitten und leicht gedimmten, aber dennoch klaren Höhen, der sich sicherlich in Rock- und Metalbands gut macht. Ohne Frage kann dieser Sound aber auch in anderen Musikrichtungen eingesetzt werden.

Auch die H-Saite liefert – sicherlich nicht zuletzt aufgrund der extralangen 35“-Mensur – bestens definierte und sehr fundamentstarke Töne und passt klanglich ausgezeichnet zu den höheren Saiten!

Audio Samples
0:00
Passiv, beide PU, Ton: 100%

Wenn man auf den Halstonabnehmer blendet, liefert der Sire Marcus Miller M2 5 sogar Sounds mit klassischen Vibes und erinnert an einen Precision Bass. Im ersten Beispiel war die Tonblende weit zugedreht, und im zweiten (aktiven) Soundbeispiel sorgt ein Tiefmitten-Boost für mehr Wärme und Fülle.  

Audio Samples
0:00
Passiv, Neck-PU, Ton: 20% Neck-PU, LoMid-Boost

Als nächstes hören wir zwei rockigere Sounds, für die ich den flexiblen Dreiband-EQ zur Hilfe genommen habe. Der klassischere Plektrum-Rocksound kommt mit einem deutlichen Bass- und Höhen-Boost. Interessant: Für mein Empfinden ist der Attack nicht ganz so spritzig, wie man es vielleicht von einem Schraubhalsbass mit Ahorngriffbrett erwartet – das weiche Mahagoniholz und die dicken Humbucker komprimieren den Anschlag hörbar. Dieser Klang „rockt“ aber trotzdem 1a, wie ich finde!

Für den progressiveren Sound habe ich auf den Stegtonabnehmer geblendet und sowohl die Bässe als auch Hochmitten und Höhen deutlich angehoben.

Audio Samples
0:00
Beide PU, Bass-Boost, Treble-Boost, Plektrum Bridge-PU, Bass-Boost, HiMid-Boost, Treble-Boost
Sire Marcus Miller M2 5
Die Sire Marcus Miller M-Reihe ist weitaus weniger bekannt als die V-Serie, die sich dem Jazz Bass verschrieben hat.

Hat jemand Slappen gesagt? Nun, das funktioniert mit dem Sire Marcus Miller M2 5 natürlich auch, und zwar am besten mit dem Halstonabnehmer und einer kräftigen Bass- und Höhenanhebung:

Audio Samples
0:00
Neck-PU, Bass-Boost, Treble-Boost, Slapping

Und zum Abschluss gibt es noch zwei Beispiele mit beiden Tonabnehmern und unterschiedlichen EQ-Einstellungen. Der Scoop-Sound im ersten Clip kommt mit starken Bass- und Höhenanhebungen, und für den prägnanten Fingerstyle-Sound des letzten Clips habe ich zusätzlich die Hochmitten bei etwa 800Hz verstärkt.

Audio Samples
0:00
Beide PU, Bass-Boost, Treble-Boost Beide PU, Bass-Boost, HiMid-Boost, Treble-Boost

Sire Marcus Miller M2 5 TBL – das sind die Alternativen

FeaturesSire Marcus Miller M2 5 TBL  Spector Performer 5 WHMarcus Miller M2 5 TBK
Mensur35“35“35“
ElektronikSire Marcus Heritage 3-Band-EQ mit MittenfrequenzwahlpassivSire Marcus Heritage 3-Band-EQ mit Mittenfrequenzwahl
TonabehmerMarcus Blue Humbucker Set2 HumbuckerMarcus Blue Humbucker Set
KorpusMahagoniNatoMahagoni
HalsAhorn geschraubt, AhorngriffbrettAhornhals, AmaranthgriffbrettAhorn geschraubt, Palisandergriffbrett
Preis429,- Euro479,- Euro429,- Euro
Produkt bei ThomannSire Marcus Miller M2 5 TBL kaufen (Affiliate)Spector Performer 5 WH kaufen (Affiliate)Marcus Miller M2 5 TBK kaufen (Affiliate)
Sire Marcus Miller M2 5
Sire Marcus Miller M2 5
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.