ANZEIGE

Sire Marcus Miller M5 5String Test

Top Bespielbarkeit

Sire legt großen Wert darauf, dass die Marcus-Miller-Bässe gut eingestellt zu den Kunden gelangen und quasi aus dem Karton leicht und angenehm gespielt werden können. Mein Testexemplar bildet hier erfreulicherweise keine Ausnahme und kam mit einer schönen flachen Saitenlage an meiner Haustür an.

Auch aus ergonomischer Sicht legt der M5 dem Spieler keine Steine in den Weg: Der kompakte Korpus liegt angenehm am Körper und verursacht aufgrund der weich abgerundeten Kanten ringsum keinerlei Druckstellen. Das niedrige Gewicht von 3,9kg habe ich ja bereits in der Beschreibung erwähnt.

Der fünfsaitige Sire Marcus Miller M5 punktet mit einer hervorragenden Bespielbarkeit!
Der fünfsaitige Sire Marcus Miller M5 punktet mit einer hervorragenden Bespielbarkeit!

Am Gurt fühlt sich der M5 in meiner Wahrnehmung eine Spur schwerer an, weil die Balance nicht ganz perfekt ist. Sein Hals ragt durch die extralange 35“-Mensur relativ weit aus dem Korpus heraus, sodass sich der Bass eher in der Waagerechten einpendelt und etwas auf die linke Schulter drückt. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau, denn mit einem breiten Gurt lässt sich der leichte M5 problemlos auch über lange Zeitdistanzen spielen.

Beim Spielgefühl spielt natürlich besonders der Hals eine entscheidende Rolle. Und auch hier hat Sire in meinen Augen bei den wichtigsten Parametern die richtige Wahl getroffen. Das C-Profil ist angenehm flach, gleichzeitig aber nicht allzu grazil, und liegt in allen Lagen ausgezeichnet in der Hand. Zudem sorgt das dezente Finish für eine seidige Haptik ohne Klebeeffekt. Für einen ausgewachsenen Fünfsaiter der unteren Preisklasse bietet der moderne Marcus Miller M5 wirklich einen erstaunlich hohen Spielkomfort!

Wissenswert: Das sind die gängigen Halskonstruktionen beim Bassbau!
Wissenswert: Das sind die gängigen Halskonstruktionen beim Bassbau!
Halskonstruktionen im Bassbau

Die wichtigste Disziplin ist allerdings der Sound – und auch hier sind die Vorzeichen positiv: Sire verwendet qualitativ hochwertige Hölzer und legt Wert auf eine sorgsame Verarbeitung. Die Grundkonstruktion zeigt sich entsprechend schwingungsstark – der Bass liefert bereits akustisch gespielt einen soliden und prägnanten Sound. Alle Töne schwingen gleichmäßig aus, Deadspots sucht man auf dem Zwei-Oktaven-Hals vergebens.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: Der Sire M5 ist ein fantastischer E-Bass zum mehr als fairen Preis!
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: Der Sire M5 ist ein fantastischer E-Bass zum mehr als fairen Preis!

Klangbeispiele

Na, dann mal ab zum Amp, damit wir uns ein Bild vom verstärkten Sound des preisgünstigsten Fünfsaiters machen können: Wir steigen im passiven Betrieb ein und hören uns die verschiedenen Spulenverschaltungen mit beiden Tonabnehmern in gleicher Lautstärke an.

Im ersten Durchgang sind die Spulen beider Tonabnehmer parallel geschaltet, danach kommt der Singlecoil-Modus, und im letzten Lauf hört ihr den seriellen Modus. Im Singlecoil-Betrieb der Humbucker klingt der M5 erwartungsgemäß etwas Jazz-Bass-mäßiger – der Sound ist in den Mitten etwas ausgehöhlter und in den Höhen luftiger. Das volle Pfund mit deftigen Tiefmitten bekommt man im seriellen Betrieb der Pickups.

Audio Samples
0:00
Passiv, beide PU, Spulen-Kombinationen

Da beide Humbucker unabhängig voneinander geschaltet werden können, sind natürlich noch einige weitere Variationen möglich. Am besten gefiel mir der Sound mit dem Halstonabnehmer im Singlecoil-Modus und dem Stegtonabnehmer im seriellen Modus. Der M5 besitzt dann ordentlich Mittenpunch, klingt in oberen Bereich aber trotzdem offen und crunchy.

Welcher Basssound für welchen Style?
Welcher Basssound für welchen Style?
E-Bass Soundeinstellungen – und was sie bewirken

Mir gefallen die von Sire entwickelten „Marcus Miller Pure“-Humbucker alles in allem wirklich sehr gut, denn sie bilden den satten Grundklang des Basses durchaus ausgewogen und sehr detailreich ab.

Wir bleiben noch im Passivbetrieb, blenden jetzt aber komplett auf den Halstonabnehmer. Der Sound wirkt nun nicht mehr ganz so komplex, überzeugt aber mit einem wunderbar runden Fundament und einer sehr guten Durchsetzungskraft. Ein wirklich simpler, aber sehr cooler Allround-Sound, der in vielen Musikrichtungen bestens funktioniert:

Audio Samples
0:00
Passiv, Neck-PU parallel, Tone: 80%

Der M5 ist bereits im passiven Betrieb sehr flexibel und bietet durch die verschiedenen Spulenverschaltungen in Kombination mit der Tonblende viele Möglichkeiten der Klanganpassung. Nimmt man dann noch den aufwendigen und wirklich sehr gut klingenden Heritage-3-Preamp zur Hilfe, wird der Fünfsaiter wirklich zu einem Soundchamäleon, mit dem man in nahezu jeder Musikrichtung bestehen kann. Für den folgenden Slapsound habe ich die Bässe und die Höhen deutlich angehoben – das Ergebnis kann sich hören lassen, wie ich finde!

Sire Marcus Miller M5 5String

Wuchtig, ohne zu dröhnen!

Das Fundament ist wuchtig ohne zu dröhnen und die Höhen erscheinen wunderbar crisp und knackig. Unschöne Frequenzen werden von den Filtern allerdings nicht verstärkt, was für die Qualität der Elektronik und eine musikalische Abstimmung der einzelnen Bänder spricht. Dass die Elektronik aus hochwertigen Komponenten besteht, kann man auch an der außerordentlich nebengeräuscharmen Arbeitsweise hören. Außerdem verändert der Preamp bei neutraler Equalizer-Einstellung den passiven Klang nur minimal; der Bass klingt hier dann lediglich eine Spur komprimierter und nicht mehr ganz so luftig und dynamisch.

Audio Samples
0:00
Aktiv, beide PU parallel, Bass-Boost, Treble-Boost

So, nun gehen wir mal in die entgegensetzte Richtung: Der Sound wird jetzt in den Mitten nicht ausgehöhlt, sondern verstärkt, damit etwas mehr Biss ins Spiel kommt.  Zusätzlich habe ich für den enorm durchsetzungsstarken Sound die Höhen leicht angehoben.

Die durchstimmbaren Mitten des Heritage-3-Preamps mit einem Frequenzspektrum von 200 Hz bis 1 kHz sind wirklich ein Highlight des M5. Mit etwas Übung und einem guten Gehör findet man schnell die richtige Frequenz, um einen bestimmten Klangcharakter effektiv zu verstärken!

Audio Samples
0:00
Aktiv, beide PU seriell, HiMid-Boost, Treble-Boost

Jetzt hören wir uns an, wie der Stegtonabnehmer mit verschiedenen EQ-Einstellungen klingt. Für den ersten Clip wollte ich einen prägnanten Fingerstyle-Sound, der sich für Fusion-Stile oder Solobass-Einlagen eignet, und habe dafür die Bässe und die Tiefmitten etwas angehoben. Der zweite Sound kommt mit einer deutlichen Bass- und Höhenanhebung und wirkt deshalb etwas breiter und mächtiger:

Audio Samples
0:00
Aktiv, Bridge-PU parallel, Bass-Boost, LoMid-Boost Aktiv, Bridge-PU parallel, Bass-Boost, Treble-Boost
Platzsparend: Einige Regler der Sire-Elektronik sind als Doppelstock-Potis ausgelegt.
Platzsparend: Einige Regler der Sire-Elektronik sind als Doppelstock-Potis ausgelegt.

Wenn ein schlankerer Sound gefragt ist, bietet sich natürlich der Singlecoil-Mode an. Mit einem zusätzlichen leichten Bass-Boost liefert der M5 einen vollen und geschmeidigen Allround-Sound, der durchaus an den Jazz Bass erinnert:

Audio Samples
0:00
Aktiv, beide PU als Singlecoil, Bass-Boost

Zum Abschluss wird es nun noch einmal deftiger. Der Halstonabnehmer klingt im seriellen Modus sehr knurrig und liefert einen tollen Sound für schwere Grooves. Mit einer leichten Höhenanhebung habe ich die Attacks der Noten etwas verstärkt:

Audio Samples
0:00
Aktiv, Neck-PU seriell, Treble-Boost
Sire Marcus Miller M5 5String
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.