Praxis
Mit 4,2 Kilogramm ist der Sire-Bass kein Leichtgewicht, aber das Gewicht geht für einen ausgewachsenen Fünfsaiter absolut in Ordnung. Die J-Bass-typische Kopflastigkeit zeigt sich ebenfalls beim Sire V10 – als Fan solcher Bässe ist dieses Phänomen aber nicht nur bekannt, sondern man hat sich ja auch längst daran gewöhnt. Und: Mit Gurt im Stehen fällt das Ganze kaum noch ins Gewicht – der V10 hängt in einer angenehmen Spielposition vor dem Körper.
Der Hals aus Roasted Maple fasst sich mit seinem matten Finish wirklich toll an! Zusammen mit den abgerundeten Bundenden an der Griffbrettkante ergibt dies eine komfortable Bespielbarkeit, die einem keinerlei Hürden in den Weg stellt. Das etwas kräftigere D-Profil des Halses stellt für mich einen guten Kompromiss aus “Vintage” und “Moderne” dar und lässt den Hals nicht zu klobig werden.
Bereits im akustischen Klangtest erweist sich der V10 hörbar differenzierter und direkter als alle Sires, die ich bisher in den Händen hatte. Das sind zwar nur Nuancen, welche im Bandkontext sicherlich keine große Rolle spielen, aber man kann sie dennoch eindeutig feststellen.
Sehr ausgewogen und souverän tönt der V10 über das gesamte Griffbrett. Dabei ist es natürlich schwierig zu sagen, welchen Anteil das “Rösten” des Ahorns hier hat. Was sich aber feststellen lässt: Mein Testbass wirkt so, als wäre er bereits gut eingespielt. Eine gewisse “Härte”, die neue Bässe häufig mit sich bringen, konnte ich hier nicht wahrnehmen.
Ab geht’s zum Klangtest:
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Der Sire V10 liefert meiner Meinung nach genau das, was man von ihm erwartet: Ähnlich authentische Sounds wie der “Standard” V7, allerdings kultivierter in Sachen Definition und Auflösung. Auch die tiefe B-Saite weiß in seiner Preisklasse absolut zu überzeugen. Die Option, ihn passiv oder aktiv mit 3-Band-EQ zu betreiben, macht ihn dazu noch klanglich fit für jede Stilistik und Spieltechnik.