Der Z7 ist das High-End-Modell der neuen Marcus Miller Z-Serie, in der Sire Vier- und Fünfsaiter bietet, die unverkennbar dem legendären Stingray aus dem Hause Music Man nachempfunden sind. Als besondere Ausstattungsmerkmale haben die Südkoreaner ihrem Topmodell einen zusätzlichen Singlecoil-Pickup in der Halsposition sowie die aufwändige Marcus Heritage-3 Elektronik samt passiver Tonblende und durchstimmbaren Mitten spendiert. Klanglich ist der Sire Marcus Miller Z7-5 mit diesen Features also zweifellos flexibler aufgestellt als der deutliche günstigere Z3. Nachdem uns der viersaitige Z7 in einem vorangegangenen Test bereits überzeugen konnte, knöpfen wir uns jetzt die fünfsaitige Modellvariante vor. Ob der Sire Marcus Miller Z7-5 Antique White genauso souverän mit Stingray typischen Qualitäten punkten kann, wollen wir in diesem Test herausfinden.
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Klare Hommage an den Music Man Stingray
Auch wenn Sire längst nicht jedes Detail für den neuen Z7 vom ikonischen Vorbild übernommen hat, erinnert das Design doch relativ eindeutig an den legendären Stingray. Der Korpus besitzt die typische bauchige Form, das Pickguard ist oval, und natürlich darf auch die bananenförmige Kontrolplatte für den typischen Look nicht fehlen.
Der Korpus besteht bei allen Modellen – mit Ausnahme der transparent lackierten Variante „Natural“ – aus altbewährter Erle. Bei unserem Testbass wurde der Korpus mit einer Hochglanzlackierung in „Antique White“ versehen. Daneben bietet Sire seinen Z7 aber auch in den Farben „Burgundy“, „3-Tone Sunburst“, „Mint“ und mit der bereits erwähnten transparenten Lackierung des Esche-Modells an.
Komplettiert wird der Stingray-Look bei unserem „Antique White“-Testmodell mit einem ovalen dreilagigen Pickguard in Schwarz/Weiß/Schwarz. Auch hier weicht Sire also designmäßig vom Music-Man-Original ab, das bekanntermaßen mit einem bis über das Reglerfeld laufenden Pickguard ausgestattet ist.
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Hals/Headstock
Die Halskonstruktion wurde mit fünf Schrauben am Korpus befestigt und besteht aus hartem Ahorn, für das Griffbrett kommt bei unserem Testbass pechschwarzes Ebenholz zum Einsatz. Wer eine Vorliebe für Ahorngriffbretter hegt, muss sich für eine der Modellvarianten „Mint, „3-Tone-Sunburst“ oder „Natural“ entscheiden. Die Kanten des Griffbretts sind leicht abgerundet und der Halsrücken trägt lediglich ein sehr dezentes Matt-Finish – für eine angenehme Haptik sollte also gesorgt sein. Im Ebenholzgriffbrett parken schließlich 22 Bünde aus Edelstahl und runde Einlagen für die Lagenorientierung.
Bei der Kopfplatte bleibt sich Sire treu und verwendet das altbekannte Design der V-, P- und U-Serien aus eigenem Hause. Hier finden wir vier in einer Reihe installierte Stimmmechaniken im Vintage-Stil, die Sire mit der Bezeichnung „Premium Open Gear“ versieht. Qualitativ kann ich keinen signifikanten Unterschied zu den „Standard Open Gear“-Mechaniken der Z3-Bässe ausmachen – beide Modelle laufen recht leicht und halten die Stimmung zuverlässig. Hinter dem Knochensattel sitzt zudem ein stabiler Saitenniederhalter, der lobenswerterweise alle fünf Saiten umfasst und für den nötigen Auflagedruck auf den Sattel sorgt.
Am Korpus werden die Saiten von einer simplen Winkel-Brückenkonstruktion (Sire Premium MM Bridge) gehalten, die optisch durch die rundliche Grundplatte an eine Music-Man-Bridge erinnert. Sie bietet die üblichen Einstellmöglichkeiten für Intonation und Saitenlage und die Möglichkeit der Saitenführung durch den Korpus. Ab Werk wurden die Saiten beim Sire Marcus Miller Z7-5 Antique White dann auch in der Tat durch den Korpus aufgezogen, um eine optimale Übertragung der Schwingung in den Korpus zu gewährleisten.
Pickups/Elektronik
Für den Sound ist beim Sire Marcus Miller Z7-5 Antique White selbstverständlich ein Humbucker mit großen Magneten zuständig, der in der typischen Stingray-Position installiert wurde. Für zusätzliche Klangmöglichkeiten werden die Topmodelle der Z-Serie zudem mit einem Singlecoil-Tonabnehmer in der Halsposition ausgestattet. Diese Tonabnehmerkombination hört auf den Namen „Sire Premium J+MM Pickup Set“ und schickt das Signal direkt weiter an die Marcus Heritage-3 Elektronik, welche von zahlreichen anderen Modellen der Marcus-Miller-Serie hinlänglich bekannt ist.
Installiert wurde der Sire-Preamp zwar auf einer Kontrollplatte in Bananenform, funktional unterscheidet er sich aber deutlich von einem typischen Stingray-Preamp. Er bietet neben den Lautstärke- und Panorama-Potis eine extrem flexible 3-Band-Klangregelung mit durchstimmbaren Mitten (200 Hz bis 1 kHz) sowie eine zusätzliche Tonblende, die sowohl im aktiven als auch im passiven Betrieb funktioniert.
Aufgrund der zahlreichen Funktionen verwendet Sire für den Preamp zwei Doppelpotis – die Tonblende wird im unteren Ring des Lautstärkereglers und die Mittenfrequenzwahl im unteren Ring des Mittenreglers bedient. Wer den Sire Marcus Miller Z7-5 Antique White lieber passiv spielen möchte, zieht einfach am Bassregler (Push/Pull-Funktion) und hat dann immer noch die Tonblende für Klanganpassungen zur Verfügung.
Das funktioniert natürlich auch ohne Batterie, für den aktiven Betrieb werden allerdings zwei 9-Volt-Blöcke benötigt, die in einem praktischen Klappmechanismus auf der Rückseite des Basses Platz finden. Übrigens verwendet Sire bei den etwas höherpreisigen Modellen – zu denen auch unser Testkandidat zählt – Potiknöpfe aus Aluminium, die erstens etwas hochwertiger als die Plastikknöpfe wirken und zweitens das bei Sire-Bässen oftmals bemängelte Mitdrehproblem beseitigen.