Praxis
Mit dem Werks-Schlagfell klingt die Alpha etwas belegt
Auf dem Snare-Stativ überzeugt die SJC Alpha zunächst mit einwandfreier Funktionalität. Alle Stimmschrauben laufen sauber und mit guter haptischer Rückmeldung, die einfache Abhebung tut, was sie soll, und auch in puncto Gewicht ist das Instrument – dem Alukessel sei Dank – nicht so massiv wie es aussieht. Die ersten Schläge auf das dicke Evans-Werksfell machen allerdings schnell klar, in welche Richtung diese Trommel designt wurde: trocken und obertonarm geht es zu. Rechnet man die relevanten Faktoren zusammen, ist das auch kein Wunder, denn nahezu alle Ausstattungsmerkmale begünstigen diesen Klangcharakter. Um einen besseren Eindruck von der Snare zu bekommen, habe ich einen Teil der Soundfiles sowie das komplette Video mit einem Remo Ambassador coated Schlagfell aufgenommen.
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Mehr InformationenSehr hohe Stimmung
Snares aus Aluminium mögen sehr hohe Stimmungen gerne, sie erzeugen dann einen funky „Pock“, der sich im weiten Feld zwischen HipHop und Funk besonders wohl fühlt. So ist es auch bei der Alpha. Im Vergleich zu anderen Alu-Snares wirkt sie allerdings selbst mit dem Remo Schlagfell noch etwas kontrollierter. Die Gussreifen sowie der breite Teppich begrenzen den Kesselton, gleichzeitig kommt etwas mehr „Geraschel“ hinzu. Die Rimclicks gefallen mir sehr gut.
Mittelhohe Stimmung
Auch dieses Tuning hört ihr mit dem Remo Ambassador Schlagfell. Reduziert man die Spannung des Schlagfells etwas, wird der Attack der Alpha breiter und verbindet sich mit der kurzen Kesselnote zu einem sehr Recording-freundlichen Sound mit guter Durchsetzungskraft. Auch im Proberaum mit lauten Gitarren erzeugt der Testkandidat ordentlich Druck, während der breite Teppich für den akustischen Zuckerguss sorgt.
Mittlere Stimmung
In der mittleren Lage habe ich beide Felle gegenüber gestellt, und es ist gut zu hören, dass das Evans einen deutlich belegteren Eindruck macht. Die spritzigen Obertöne verschwinden, die Trommel wird – für meinen Begriff – etwas stumpf und leblos, auch die Dynamik wirkt deutlich reduziert. Mit dem einlagigen Remo gefällt mir die Snare wesentlich besser. Wer seine Snares jedoch „aus dem Laden“ möglichst kontrolliert mag, ist mit dem Werksfell sicherlich besser bedient.
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Sehr tiefe Stimmung
Als nächstes sind die platschigen Sounds an der Reihe. Auch hier habe ich einmal das Remo verwendet, noch etwas weiter heruntergedreht dann das Evans. Es zeigt sich, dass das Remo einfach mehr Sound macht, lauter und offener klingt. Das dicke Evans fühlt sich aber auch nicht unwohl, denn es reduziert einige der unerwünschten Mittenfrequenzen, die eine solch tiefe Stimmung nun einmal mit sich bringt. Im Vergleich zu anderen Aluminium-Snares finde ich die Alpha hier jedoch etwas unkonkret im Kesselton.