Im ersten Teil meines Pentatonik-Workouts kümmern wir uns um das Fundament und lernen die fünf Skalen-Positionen kennen. Aber keine Sorge: Auch die Praxis wird nicht zu kurz kommen.
Doch bevor wir ins Detail gehen, möchte ich zunächst einmal eine Impro über einem Dm – A7 Groove vorspielen, in der ich von der absoluten Basicanwendung der Pentatonik bis hin zu moderneren Sounds die gesamte Palette auszureizen versuche. Und versprochen: Alles, was ihr hört, ist pentatonisch!
Und als kleiner Service, hier die kompletten Noten/Griffbilder des Workshops als PDF-Download.
Die Basics
Starten wir mit dem theoretischen Überbau. Die Pentatonik ist eine fünfstufige Tonleiter (das Griechische „penta“ bedeutet fünf) ohne Halbtonschritte. In C-Dur (das deutsche H wird hier international als B bezeichnet), stellt sich das Ganze folgendermaßen dar:
C-Dur Pentatonik:
Im Vergleich hierzu die „normale“ C-Dur Tonleiter:
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Da C-Dur als parallele Molltonart A-Moll hat, schlagen wir hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und bekommen es, neben der C-Dur Pentatonik, auch mit der A-Moll Pentatonik zu tun, die bei uns Gitarristen extrem beliebt ist und – ganz nebenbei – die Basis für die Blues-Scale bildet. Wir fassen zusammen: Die A Moll Pentatonik besitzt also die gleichen Töne und Fingersätze wie die C-Dur Pentatonik – ziemlich praktisch!
A-Moll Pentatonik:
Und im Vergleich dazu die „normale“ A-Moll Skala:
A Molltonleiter:
Und die A-Blues-Scale mit der Blue-Note „Eb“
Ihr seht also: Die Pentatonik ist komplett in der Durtonleiter enthalten, lediglich die Leittöne, F und B fehlen. Und das ist gar nicht so unpraktisch. Vielleicht ist dem einen oder anderen schon aufgefallen, dass gerade diese beiden Töne in der Improvisation mit Vorsicht zu genießen sind – wer über einem C-Dur Akkord längere Zeit auf der Note F stehenbleibt, der weiß, was ich meine. Wer nicht: Unbedingt ausprobieren, das schmerzverzerrte Gesicht wieder ablegen und weiterlesen.
Das Fehlen der Leittöne macht die Pentatonik nahezu universell einsetzbar, was wohl auch ein Grund für ihre Beliebtheit ist – und qualifiziert sie natürlich auch als „Einsteigertonleiter“.
Die fünf Positionen der Pentatonik
Am Anfang unserer Aktivitäten steht das Erlernen der Fingersätze, eingeteilt in fünf Positionen (Pattern) quer über das Griffbrett – jeder Gitarrist sollte diese Pattern auswendig auf der Pfanne haben. Sollte das bereits der Fall sein, um so besser!
Das Lernen an sich muss nicht dröge und theoretisch vonstattengehen. Man lernt die Fingersätze auch sehr schnell, wenn man sie sich zu Jamtracks (die ihr noch zu Genüge bekommen werdet) „erspielt“.
TIPP: Prägt euch unbedingt die jeweilige Lage der Grundtöne ein, hier A als Startton für die A-Moll-Pentatonik und C als Ausgangspunkt für die C-Dur-Pentatonik.
Über dem folgenden Beispieltrack in Am (für Am-Pentatonik) könnt ihr euch austoben und erst einmal den Sound der Skala verinnerlichen. Kleiner Tipp: Tonleiter langsam spielen, Ton für Ton und den Sound jeder Note anhören – oder wie mein alter Professor zu sagen pflegte: „meditiert über der Tonleiter“ (dieses Bild trifft es ganz gut, wie ich finde).
Werner sagt:
#1 - 06.01.2012 um 02:19 Uhr
Bin vor ca 30 Jahren mal kurz mit der Pentatonik in Berührung gekommen. Bin durch Zufall auf deinen Artikel mit den Beispielen gekommen und finde diesen richtig gut. Wie geht es weiter, Wie kann ich mehr dazu erfahren. Bin auf jeden Fall neugierig auf Deine Antwort.
Auf jeden Fall weitermachen.
Herzliche Grüße
Werner
Irfan Oeksuez sagt:
#1.1 - 23.12.2016 um 13:06 Uhr
Hallo,
sehr lehrreich. Leider sind aber die Sequenz-Variantenzuordnungen aeusserst unübersichtlich, zum Teil fehlerhaft. Bei soviel Mühe haette man dieses wichtige Detail nicht ausser Acht lassen dürfen. Trotzdem vielen Dank.
Antwort auf #1 von Werner
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHaiko sagt:
#2 - 07.01.2012 um 16:40 Uhr
Hallo Werner,Vielen Dank! Da gehts ja noch weiter - klick einfach auf die Hauptseite und Du kannst dir alle sieben Folgen zu Gemüte führen. Viel Spass und viel Erfolg damit.
Grüße,
Haiko
Patrick sagt:
#3 - 06.09.2013 um 14:42 Uhr
Super geil. Ich bin echt schon lange unterwegs und schätze mich als sehr professionellen "Hobby-Gitarristen" ein. Sehr interessante Ansätze, da eigentlich so simpel und offensichtlich.Bitte mehr davon, der geübte Spieler ist hiermit in der Lage binnen von 30 Minuten (so lange dauert wohl das "Auswendig-Lernen") in neue klangliche Welten einzutauchen.Auf diese Intervall-Geschichten kam ich noch gar nicht!Hammer! Hammer! Hammer!
Roland sagt:
#4 - 11.09.2013 um 09:17 Uhr
Schade, die Klangbeispiele funktionieren nicht... Aber trotzdem toller Workshop! Werde mich mal austoben.
bonedo Hansi sagt:
#5 - 11.09.2013 um 12:03 Uhr
Hallo Roland,
wir haben das gerade überprüft: Die Audios funktionieren sowohl auf Mac als auch auf PC.
Viele Grüße Hansi Tietgen
Roland sagt:
#6 - 13.09.2013 um 17:25 Uhr
Danke, funktioniert nun auch bei mir... Ich war nicht bei mir zu Hause und es war wahrscheinlich die schlechte Internet-Verbindung schuld. Sorry für die Mühe! Viele Grüße: Roland
paul sagt:
#7 - 13.10.2013 um 11:51 Uhr
Vielen Dank.
Damit kann ich meine Finger trainieren und die Skalen erlernen.
Christian sagt:
#8 - 03.11.2013 um 00:26 Uhr
Wirklich klasse Workshops von dir, Haiko (ich schnüffele gerade auch im Voicing-Workshop). Eröffnet mir als Vielüber ganz neue Perspektiven. Wenn man akkurat dran bleibt, kann man echt 'ne Menge draus schöpfen! Vielen vielen Dank!
Philipp sagt:
#9 - 17.11.2013 um 00:14 Uhr
Hallo
Stimmt im Schaubild von Sequenz 2 die fünfte Note? Ist zwar in der Pentatonik aber sollte das nicht ein e sein, aber es steht ein d?
gitarre sagt:
#10 - 20.01.2014 um 03:31 Uhr
Super Artikel! Aber in der Sequenz 2 - Variante 1 der 5. Ton muß im 7. Bund gespielt werden. ;)