Die Volksmusikikone Heino wirft man nicht gerade mit Alice Cooper in einen Topf. Wer hätte gedacht, dass der Schunkelbarde es noch einmal zum Skandal-Rocker schafft?
Gerade einmal einen Tag ist es her, dass uns eine Meldung über das Erscheinen des neuen “Skandal-Albums” von Volksmusik-Ikone Heino informierte. Passend zur Meldung trug er im Foto nietenbesetzte Lederjacke und Heino-Totenkopf-Logo im Hells Angels Stil. Kein Wunder, dass die Pressemaschine sofort auf Hochtouren läuft: Heino polarisiert schließlich schon ohne Rocker-Kutte gehörig. Auf dem neuen Werk mit dem Titel “Mit freundlichen Grüßen” werden Heino-typisch keine selbstkomponierten Stücke interpretiert. Nur handelt es sich dabei eben nicht um aufgefrischte Volksmusik-Klassiker: die meisten der enthaltenen Songs hätten noch nicht einmal das Teenageralter erreicht.
Alle gegen Heino?
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Rammstein, Die Ärzte und Sportfreunde Stiller heißen die Urheber des verwendeten Liedguts. Außer Rammstein würden diese eine solche “Verschlagerung” nicht unbedingt gutheißen. Wird man von Heino gecovert, heißt das ja, dass die Werke zum “Volkslied” geworden, und auch der letzte Funken Protest verloren gegangen ist. Willkommen im Volksgedächtnis – im grau-in-grau der Hänschen kleins. Klar, das da von Farin & Co Protest kommen muss, man sieht Florian Silbereisen einfach nicht als den richtigen Gastgeber der eigenen Show. Alt werden ist halt nichts für Ärzte.
Dem entsprechend war auch in einem allseits bekannten Springer-Blatt mit 4 Buchstaben von einer entrüsteten Reaktion der betroffenen Musiker zu lesen: Vom “Rockerkrieg” sprach man da. “Aus dem Rammstein-Umfeld heißt es, die die Band fände das “zum Erbrechen!”“. “Was denkt sich dieser Schunkel-Opa, der soll seine Rentner-Schnulzen trällern!“ So soll die Reaktion der deutschen Rockstars – Namen werden nicht genannt – auf die Interpretation ihrer Werke ausgesehen haben. Auch von einem Rechtsstreit ist die Rede, den die Ärzte gegen eine Veröffentlichung des Videos zu “Junge” angedroht haben.
Echte Entrüstung oder PR-Gag?
Sehr humorlos! Das hätte man diesen Bands gar nicht nicht zugetraut, die doch jahrelang Witzeleien oder Provokationen ihren Erfolg zu verdanken haben. Es passt daher eher ins Bild, wenn sowohl Rammstein, als auch die Ärzte ihre Aussagen dementierten. Die Seite schlagr.de ging sogar weiter und warf die Frage eines von langer Hand geplanten PR-Gags auf.Schließlich soll es sich laut Informationen des Heino-Managements um “ausschließlich Lieblingslieder handeln”. Heinos Kommentar dazu an die Bild zum Rammstein-Titel “Sonne”: “Ein wirklich schönes Stück Volksmusik. Die Kollegen haben durchaus Talent für volkstümliche Texte.” Ein bisschen muss sich das für Till Lindemann doch auch wie ein Ritterschlag anfühlen, oder?Der Meister selbst lässt sich von dem Wirbel um seine Person offenbar nicht aus der Ruhe bringen: “Ich lasse mir von niemandem das Singen verbieten. Jahrelang hat man mit meiner Person Schabernack getrieben – jetzt zeige ich den jungen Leuten mal, was man aus ihren Liedern machen kann.” Klingt ein bisschen wie eine Abrechnung mit allen denen, die den Heino nie richtig ernst genommen haben. Es war ja auch nicht immer leicht in der langen Karriere des Schlagerstars. Nach fast 50 Jahren Showgeschäft, mehr als 50 Millionen verkaufter Tonträger und einem Bekanntheitsgrad von ungefähr 99% bleiben solche “Konflikte” eben nicht aus – und das Fell dürfte bei Heino mittlerweile dick genug sein.Das Album “Mit freundlichen Grüßen” von Heino ist ab 01.02.2013 im Handel erhältlich.
Tracklist:
- Junge
- Haus am See
- Ein Kompliment
- Augen auf
- Sonne
- Gewinner
- Willenlos
- Leuchturm
- Vogel der Nacht
- MfG
- Kling Klang
- Liebes Lied
rammelstein sagt:
#1 - 25.01.2013 um 20:49 Uhr
Heino fand ich eigentlich schon immer sch****, das hat sich mit dieser Aktion aber gehörig geändert! Ich hoffe Ärzte und Rammstein haben Geld dafür bekommen, zu sagen, der wäre scheiße, sonst denk ich zumindest, das in Wahrheit sie die größten, selbstgerechten Scheißer sind! ;-)
easy ... sagt:
#2 - 05.02.2013 um 05:23 Uhr
... war am Ende doch nur springer-pr.
noetigenfallz sagt:
#3 - 05.02.2013 um 14:59 Uhr
Hört euch mal "Junge" an. Mit diesem Gesang von Heino kommt der Text doch erst richtig zum tragen!