Teil 2: Die Greifhand
Und weiter geht’s mit dem nächsten großen Thema beim Slappen. Auf dieser Seite stehen zwei wichtige Dinge im Mittelpunkt: Zum einen die für die Slaptechnik schon fast identitätsstiftenden perkussiven Elemente, wie Deadnotes und der sogenannte „Left Hand Slap“. Zum anderen das Abdämpfen der Saiten – eine eigentlich profane, aber doch recht anspruchsvolle Aufgabe. Für das Abdämpfen entfällt beim Slapping nämlich die Anschlagshand, die beim herkömmlichen Pizzicato-Spiel 90% dieses Jobs übernimmt.
Slaptechnik – Das Abdämpfen der Saiten
Dieses Thema kann einen wirklich manchmal zur Weißglut treiben! Normalerweise – will sagen: beim „normalen“ Bassspiel mit den Fingern – haben wir nämlich beide Hände zum Abdämpfen der Saiten zur Verfügung. Und den allergrößten Teil des Jobs übernimmt dabei – na? Genau: die Anschlagshand! Diese ist jedoch beim Slapping mit anderen Dingen beschäftigt und fällt somit aus.
Die Verantwortung liegt also zu 100% bei der Greifhand, und daher müssen wir uns hier mit einigen ungewohnten Griffen behelfen:
- Möglichst viel mit Zeige- und kleinem Finger greifen
- Zeigefinger möglichst flach auf die Saiten legen
- Mittel- und Ringfinger zum Dämpfen tieferer Saiten einsetzen
- Daumen der Greifhand im Notfall über die Griffbrettkante legen, um E-Saite abzudämpfen
Hier ein Video sowie ein paar Übungen zu diesem Thema:
Slaptechnik – Deadnotes
Der große Larry Graham musste aufgrund des Fehlens eines Drummers notgedrungen Bassline und Schlagzeug gleichzeitig spielen. Letzteres ist an besten durch Deadnotes zu ersetzen. Diese dienen mit dem Daumen auf den tiefen Saiten gespielt als „Bassdrum“ und gerissen auf den hohen Saiten als „Snare“.
Für uns ändert sich dabei nichts an der Technik der Anschlagshand. Lediglich die Greifhand lupft bei Deadnotes kurz den entsprechenden Finger, ohne dabei aber die Saite zu verlassen. Auf diese Weise kann diese nicht unkontrolliert schwingen, was uns abermals wieder zum Abdämpfen führt. Zu Sicherheit kann man auch die restlichen Finger für die Dauer der Deadnote auf die Strings legen.
Hier sind ein paar Übungen zum Thema “Deadnotes”:
Slaptechnik – Left Hand Slap (LHS)
Die Grenze zwischen Dämpfen und dem Left Hand Slap ist fließend! Bei Ersterem legt man die Finger der Greifhand flach auf die Saiten. Beim LHS macht man im Prinzip nichts anderes – allerdings mit einer schnellen „Zuschnapp“-Bewegung der Greifhand. Auf diese Weise erzeugt man eine weitere Deadnote.
Die einfache Variante des LHS ist im Wechsel mit angeschlagenen Leersaiten. Etwas umständlicher wird es, wenn der Ton vor dem LHS gerissen wird. Ganz entscheidend dabei ist, dass dies nur funktioniert, wenn wir mit dem Zeigefinger greifen und noch drei Finger für den LHS verbleiben.
Hier ein kurzes Video zur Demonstration dieser Technik sowie einige Übungen für beide Varianten:
Bekannte Slap-Songbeispiele
Und natürlich wollen wir sobald wie möglich, die erlernten Techniken mit bekannten Basslines in die Praxis umsetzen.
Viel Spaß – wir sehen uns auf der nächsten Seite beim dritten Teil unseres großen Slap-Workshops!
Thomas Meinlschmidt