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Slate Digital The Monster Extreme Dynamic Processor Test

Virtual Mix Rack nennt die Softwareschmiede Slate Digital ihre virtuelle Nachbildung der System-500-Serie. Neben den käuflich zu erwerbenden Modulen, die allesamt analoge Vorbilder emulieren, hat der Hersteller auch Freeware-Module im Programm. So haben die Entwickler von Steven Slate eine spezielle Urei 1176 Kompressor-Emulation entwickelt. 

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Die reine Emulation des gesamten 1176-Schaltkreises ist unter dem Namen FG-116 erhältlich, die wir bereits in unserem Testbericht zum Slate Digital Virtual Mix Rack genauer unter die Lupe genommen haben. Die Freeware-Variante „The Monster“ emuliert den berühmten „All Button Mode“. Schauen wir uns dieses Gratis-VMR-Modul doch einmal genauer an. 
Weitere kostenlose Plug-ins und Software-Synths findet ihr in unserem großen Freeware-Special.

Details

Allgemeines

Die virtuellen Module werden in das Virtual Mix Rack geladen, das für Windows 7 oder höher und für Mac ab OS X 10.7 erhältlich ist und die Formate AU, VST, VST3 sowie AAX unterstützt. Voraussetzung zur Nutzung ist ein iLok 2 Dongle sowie ein dazugehöriger iLok-Account. Die Lizenz bekommt ihr gegen eine vorherige Registrierung eurer E-Mail-Adresse bei Slate Digital.
Das kostenlose Plug-in findet ihr hier!

Bedienoberfläche und Konzept

Auch The Monster bildet einen Klassiker unter den Hardware-Kompressoren nach: den Urei 1176. Genau genommen wird hier nicht die komplette Schaltung emuliert, sondern der legendäre All Button Modus: Im Gegensatz zu herkömmlichen Kompressoren, deren Kompressionsraten sich frei einstellen lassen, besitzt der 1176 feste Rates (4:1, 8:1, 12:1, 20:1), die sich per Button auswählen lassen. Auch Rekonstruktionen des 1176, etwa der Warm Audio – WA76, besitzen genau diese festgelegten Kompressionsraten, da diese zum färbenden Klangcharakter des Originals beitragen.
Der Urei 1176 hat sich recht schnell seinen Platz in professionellen Studios als Kompressor und Limiter erarbeitet. Im Laufe der Zeit haben Toningenieure eine weitere Möglichkeit entdeckt, seine klangfärbenden Eigenschaften komplett auszureizen: All Button In. Hierbei handelt es sich um das gleichzeitige Eindrücken aller (!) vier Kompressionsraten. Das eingehende Signal durchläuft demnach den Kompressor mit allen vier Raten gleichzeitig. Das war von den Entwicklern so zwar nicht vorgesehen, hat aber schon etlichen Hit-Produktionen zu einem brachialen Sound verholfen.
Für die meisten Anwendungen ist diese Einstellung jedoch zu extrem, um sie als Einschleif-Effekt zu verwenden. Daher lohnt es sich, den 1176 im All Button Mode als Send-Effekt zu verwenden: Das zu bearbeitende Signal wird dann dem extrem-eingestellten 1176 anteilig hinzugemischt. Als Resultat entsteht ein extrem gefärbter, charaktervoller Sound, der dennoch die Dynamik des Original-Signals beibehalten kann, da Transienten weitestgehend erhalten bleiben (Parallele Kompression, auch New York Compression genannt). The Monster bewältigt diese Aufgabe hervorragend gut!
Audio Samples
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01. Drums (dry) 02. Drums (100 %) 03. Drums (50 %)

Erweiterte Parameter

Die Herrschaften bei Slate Digital haben dem Kompressor weitere Parameter hinzugefügt, die es ermöglichen, den extrem färbenden Sound besser zu kontrollieren. Viele Toningenieure filtern je nach Anwendung bestimmte Frequenzen noch vor der Komprimierung heraus, damit diese gar nicht erst in den Kompressor gelangen. Zumeist werden energiereiche, tiefe Frequenzen eliminiert, die dem Kompressor zu schaffen machen. Dazu ist The Monster mit einem High Pass Filter ausgestattet, der Frequenzen bis zu 250 Hz in einem internen Sidechain-Eingang des Kompressors beseitigen kann. Das Schöne: Die herausgefilterten Frequenzen bleiben im Endresultat erhalten, lediglich bei der Komprimierung werden sie umgangen, was für saubere Ergebnisse sorgt.
Etwas anders verhält es sich mit dem Parameter „High Frequency Detection“. Hierbei wird eine Bell-Filter-Charakteristik dazu verwendet, hohe Frequenzen des Signals zu besänftigen. Anders als beim High Pass Filter ist hier nicht der Frequenzbereich, sondern der Pegel der Höhen einstellbar, der in den internen Sidechain gefahren wird. Dadurch ist es möglich, die Färbung des Kompressors zu erhalten, ohne dass hohe Frequenzen zu sehr hervorstechen, sehr gut!
Ebenfalls beim Original nicht dabei: der Punch-Button. Mit diesem bekommen Transienten mehr Attack; der Sound wird knackiger, was einem platten Signal wieder entgegenwirken kann und zu mehr Lebendigkeit verhilft.

Audio Samples
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04. Drums (50% + 200 Hz High-Pass) 05. Drums (50% + 200 Hz High-Pass +4 Khz HF Detection) 06. Drums (50% + 200 Hz High-Pass +4 Khz HF Detection) + Punch

Anwendungsbereiche

Wie man hören kann, eignet sich The Monster hervorragend für Summenkomprimierung des Drum-Bus. Letzten Endes ist es immer vom Ausgangsmaterial abhängig, wie man The Monster einsetzen möchte. Ich selbst würde das Plug-in wahrscheinlich so gut wie nie einsetzen ohne den Mix-Regler zu betätigen, da The Monster wirklich sehr hart zupackt. Auch im Vergleich mit anderen 1176-Emulationen mit aktiviertem All Button Mode ist er vergleichsweise aggressiv, was er mit seinen weiteren Parametern dann allerdings wieder kompensieren kann. Natürlich lässt sich The Monster auch auf Einzelspuren nutzen. Denn wie immer gilt: If it sounds right, it is right!
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • charaktervolle Kompression
  • einfache Bedienung
  • Herausfiltern tiefer Frequenzen vor dem Kompressor
  • Absenkung hoher Frequenzen mittels Bell-Filter
  • Mix-Regler zur Parallelen Kompression
  • knackiger Sound mittels Punch-Button
Contra
  • Meter zeigt ausschließlich Gain Reduction
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Slate Digital The Monster Extreme Dynamic Processor Test
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