Praxis
Was mir am SM Pro Monitor-Controller besonders gut gefällt, ist seine Robustheit und die saubere Verarbeitung. Das neue, abgerundete Design wirkt auf mich grundsätzlich ansprechend, nur der silberne Drehknopf auf dem Frontpanel passt für mich nicht so richtig stimmig ins Gesamtbild, denn ich finde, dass das dem Design einen leichten „Selfmade-Look“ gibt. Naja, ist wohl auch Geschmacksache.
Wer seinen Controller in ein Rack montieren möchte, wird das im Lieferumfang enthaltene, robuste Montage-Set zu schätzen wissen. Als Tischgerät verwendet, ist unser Testkandidat aufgrund des rechten Winkels des vorderen Anschlussfeldes zur Unterlage ergonomisch nicht ganz optimal aufgebaut. Das schräge Frontpanel des Vorgängers war in meinen Augen für diese Art der Anwendung definitiv besser geeignet.
Die Tasten des Gerätes arbeiten zuverlässig und ohne zu knacken. Der Drehschalter zur Regulierung des Pegels schaltet recht elegant von einer Stellung zur nächsten, ohne dabei Unterbrechungen des Signals oder Störgeräusche zu verursachen. In Sachen L/R-Balance macht der Drehschalter dank fester Widerstände zwar eine gute Figur, doch aufgepasst: Im Gegensatz zu einem stufenlosen Potentiometer wird das Signal auf der untersten Stufe der Skala nicht komplett abgesenkt. Wer es richtig still haben möchte, der muss sich mit der Mute-Taste behelfen. Die Abstufung der Dämpfung finde ich am Anfang der Skala etwas zu grob, während sich der Pegel gegen Ende leider nur noch um Nuancen ändert. Beim folgenden Audiobeispiel habe ich den Schalter in zeitlichen Abständen von fünf Sekunden nach unten und anschließend wieder hinaufbewegt.
Der Kopfhörerausgang reagiert im Gegensatz zu den beiden Stereo-Outputs nicht auf die Mute-Taste. Wähle ich mit der Input-Selection-Taste den Aux-Eingang als Quelle, so dient dessen Volume-Regler nicht (wie von mir zunächst angenommen) als Gain, sondern er justiert den Ausgangspegel des Gerätes unabhängig vom Stereo-Output. Im Gegensatz zu manch anderen Monitorcontrollern ist der Kopfhörer-Level an das Stereo/Aux-Volume gekoppelt. Wer die Monitorboxen deaktivieren möchte, während er mit dem Kopfhörer arbeitet, muss die Mute-Taste betätigen. Der Kopfhörerausgang ist erfreulich rauscharm, wenngleich der entsprechende Verstärker etwas mehr Leistung hätte vertragen können – es kann im oberen Aussteuerungsbereich auch zu leichteren Verzerrungen kommen. Der Sub-Bereich hätte zudem etwas mehr Druck und das Feld der oberen Mitten mehr Transparenz vertragen können. Doch in Anbetracht der Preisklasse des M-Patch V2 geht das Ergebnis dennoch in Ordnung.
Schließt man an den Stereo-Eingang ein symmetrisches Signal und an den Aux ein nicht symmetrisches an, so entsteht eine Pegeldifferenz. Der internationale genormte Studiopegel ( zum Beispiel XLR-Anschluss – symmetrisch) liegt bei +4dBu (Spannung U= 1,228 V), während der Heimtechnik-Pegel (meist Stereo-Cinch, nicht symmetrisch) bei -10dBV (Spannung U= 0,3162 V) liegt. Diese Differenz wird vom Gerät nicht automatisch ausgeglichen. Der höhere Pegel (+ 4dBu) lässt sich daher bei unserem Testgerät ausschließlich manuell mit dem Stereo-Volume-Drehregler auf einen Wert von – 10dBV reduzieren. Dies führt natürlich zu relativ ungenauen Ergebnissen. Ein optimaler A/B-Vergleich der beiden Signale ist beim M-Patch V2 so nur bedingt möglich.
Die Umschaltung des Ausgangssignals zwischen Mono- oder Stereo-Betrieb per Kippschalter erfolgt absolut störungsfrei. Allerdings ist die LED neben diesem Switch, die ich für eine Statusanzeige gehalten habe, nichts weiter als schicke Dekoration. Denn egal, in welcher Stellung sich der Hebel gerade befindet, leuchtet das Lämpchen immer blau auf. Und das unabhängig davon, ob nun ein Signal anliegt oder nicht. Im folgenden Sound-Beispiel habe ich taktweise von Stereo auf Mono umgeschaltet.
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Während sich für die Montage der Rack-Halterung alle Komponenten (inklusive der Schrauben) im Lieferumfang befinden, sieht es beim Wechsel vom Drehschalter zum Potentiometer leider anders aus. Zwar passt der beiliegende Drehwiderstand perfekt in die Frontblende, doch hat der Hersteller es versäumt, die passende Mutter und Unterlegscheibe beizulegen. Während der Drehschalter nämlich eine Gewindegröße von acht Millimetern hat, benötigt das Poti eine Mutter mit einem Innendurchmesser von sechs Millimetern. Schade, hier sollte der Hersteller nachbessern. Nun gut, dann besorge ich mir die Mutter halt selbst und montiere im Anschluss das stufenlose Potentiometer, welches im Test einwandfrei funktionierte. Auch an der Arbeitskurve des Drehwiderstands gibt es nichts auszusetzen. Wie erwartet, ermöglicht einem die Verwendung des Potis ein maximales Herunterregeln des Pegels. Unterm Strich kann ich dem SM Pro M-Patch V2 einen neutralen und unaufdringlichen Klang attestieren. Die passive Arbeitsweise des Controllers macht sich hier bewährt. Dennoch ist unser Kandidat ein eher simpler Monitorcontroller ohne viel Schnickschnack. Features wie Talkback, Cue-Output oder eine Dimm-Funktion sucht man hier vergebens.
Markus sagt:
#1 - 14.11.2012 um 03:16 Uhr
Wo ist denn der Unterschied zum M-Patch2? Außer einem runden Gehäuse und gerasterten Potis sehe ich keinen Unterschied. Verlangt der Hersteller dafür 70 Euro mehr?Mein momentaner M-Patch2 macht außerdem seit gut einem Jahr immer wieder zicken. Beim symmetrischen Eingang hat eine Ader einen Wackler, das heißt das Panorama verschiebt sich hin und wieder. Ein absolute NoGo für einen Monitorcontroller.Ich fürchte wer wirklich gute Qualität sucht, muss wohl mehr investieren.
Detlef Rick (Autor) sagt:
#2 - 15.11.2012 um 20:13 Uhr
@ Markus:Bezüglich der Features ist im Vergleich zum Voränger lediglich das gerasterte Poti und die neue Bauform dazu gekommen. Das stimmt. Diese ist meiner Meinung nach wesentlich besser für den Rackeinbau geeignet. Bezüglich der Qualität, hatte ich beim getesteten Gerät nichts zu bemängeln. Der Preisunterschied zum Vorgänger im Laden liegt übrigens bei ca. 40 € und nicht 70 €.
Frank sagt:
#3 - 27.08.2014 um 02:59 Uhr
Ich hatte die erste Version. Leider geben die Schalter schin nach kurzer Zeit ihren Geidt auf, wenn man das Teil tägkich zum Mischen benutzt und öfter hin und her schalten muss. Leider hat die neue Versiin exakt die selben billo Schalter. Schade, da ansonsten alles passte: Keine Klangfärbung da passiv und die Stereomitte war auch OK, bis die Schalter Kontaktprobleme bekamen.
Niels Dettenbach sagt:
#4 - 11.03.2018 um 18:56 Uhr
Ich bin - nach anfänglicher Begeisterung - doch etwas enttäuscht. Nach nunmehr ca. 2 fängt der "Mastering Grade" Poti im von mir häufiger genutzten, unteren Bereich doch kräftig zu kratzen an, was offenbar nicht staubbedingt ist. Zwar hört man das "nur" beim Umschalten - das aber ist in der Liga m.E. nicht hinnehmbar. Ich hoffe, irgendwo ein Ersatzpoti zu bekommen, da das Gerät sonst gut seinen Dienst tut.