Snare-Vergleich: Ludwig Black Beauty vs. Supraphonic vs. Acrolite

Praxis

Für den Praxistest habe ich zunächst für gleiche Verhältnisse gesorgt. Alle drei Snares bekommen mit dem einlagigen Remo Coated Ambassador als Schlagfell und dem klaren Ambassador Resonanzfell eine altbewährte Standardkombination. Da eine gute Teppichansprache für einen guten Snaresound im gesamten dynamischen Spektrum wichtig ist, werden für den Praxistest Canopus Vintage Modelle montiert. Im folgenden Video sind die Snares in drei Stimmungen zu hören.

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Nachdem wir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Material und Konstruktion erläutert haben, ist es an der Zeit, die klanglichen Aspekte zu bewerten. Zunächst fällt in allen drei Stimmungen auf, dass die Aluminiumkessel der Supraphonic und der Acrolite einen etwas trockeneren Klang haben, während der Messingkessel der Black Beauty fokussierter und luftiger klingt. In der tiefen Stimmung liefert die Supraphonic einen sehr runden Sound, der über lebendige, aber nicht zu vordergründige Obertöne und einen satten Bauch verfügt. Die Acrolite ist durch ihre acht Stimmschrauben in der tiefen und ungedämpften Stimmung wesentlich schwerer zu bändigen als die Supraphonic. Daraus resultiert ein nicht ganz so fokussierter Klang, der in dieser Lage eher nach Dämpfung verlangt. 
Die Black Beauty hingegen entwickelt einen ähnlich fetten Klang wie die Supraphonic, der keine Fragen offen lässt. Dabei offenbart sich der Charakter des Messingkessels, der einen durchsetzungsfähigen Sound liefert. Auch in den mittleren Lagen bestätigt sich dieses Resultat noch einmal. Dabei sind der Black Beauty knallige Rimshots zu entlocken, die zum Rand hin immer mehr Obertöne produzieren. In der Mitte des Fells entsteht ein satter Punch, der sich vor allem in lauten Gefilden durchsetzen wird.

Soundfiles Tiefe Stimmung 

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Supraphonic – solo Black Beauty – solo Acrolite – solo Supraphonic – im Set Black Beauty – im Set Acrolite – im Set

Die Supraphonic klingt in der mittleren Lage der Snare von John Bonham schon sehr ähnlich. Natürlich wird das Modell mit 6,5 Zoll Kesseltiefe im direkten Vergleich noch authentischer klingen, aber der markante Ton des Aluminiumkessels ist auch bei der kleinen Schwester absolut präsent. Die Acrolite klingt in der mittleren Stimmung etwas weniger lebendig und nicht so durchsetzungsstark wie der schärfer klingende Messingkessel oder der punchig-rockige Klang der Supraphonic. Dreht man die Stimmschrauben noch ein gutes Stück höher, werden alle drei Snares sehr funky. Die Kesselton der Black Beauty wird dabei immer vordergründiger, und doch bleibt die Snare auch völlig ohne Dämpfung sehr konkret. Der Snaresound der Supraphonic wird in den hohen Lagen immer schärfer und sorgt für knallige Rimshots. Die Obertöne der Acrolite sind in dieser Stimmung sehr fokussiert, womit sie der Supraphonic nun immer ähnlicher wird. Grundsätzlich haben die Snares in allen Lagen dank des hochwertigen Snare-Teppichs eine saubere und sensible Ansprache. Hier zeigt sich, dass man diesen Oberklasse-Snares mit der kleinen Nachrüstung noch ein klangliches Update verschaffen kann. Höchst verwunderlich, dass Ludwig seine hochpreisigen Premium-Modelle nach wie vor mit minderwertigen Snare-Teppichen ausliefert.

Soundfiles Mittlere Stimmung

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Supraphonic – solo Black Beauty – solo Acrolite – solo Supraphonic – im Set Black Beauty – im Set Acrolite – im Set
Gehört bei allen alten Modellen einfach dazu: der Innendämpfer
Gehört bei allen alten Modellen einfach dazu: der Innendämpfer

Soundfiles Hohe Stimmung

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Supraphonic – solo Black Beauty – solo Acrolite – solo Supraphonic – im Set Black Beauty – im Set Acrolite – im Set
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Profilbild von Knecht ruprecht

Knecht ruprecht sagt:

#1 - 27.03.2023 um 15:41 Uhr

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Beide snares klingen ,zumindest bei den aufnahmen,fast identisch.warum also die black beauty kaufen?

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