Praxis
Achtung, Handys weg vom Snareweight
Im Verlauf des Tests zeigte sich, wie stark dieser Magnet ist. Beim Hantieren mit den unterschiedlichen Modellen legte ich eines unachtsam auf meinem Telefon ab. Das Resultat waren wahnwitzig bunte Bilder auf meinem iPhone und ein anschließender zeitraubender Backup-Vorgang.
Für einen schlüssigen Überblick der Sound-Veränderung könnt ihr im folgenden Video alle Modelle der Reihe nach im selben Tuning hören. Als Instrument habe ich mit einer 14“x5 Ludwig Supraphonic und einem ungedämpften, einlagigen Remo Ambassador Fell ein hochwertiges Standard-Modell in offener, mittlerer Stimmung gewählt.
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Mehr InformationenSoundfiles Snareweight #4
Beide großen Modelle sind bereits die vierte Generation der Snareweights und bewirken schon alleine durch ihre relativ große Auflagefläche und ihr Gewicht einen Dämpfungseffekt. Das mitgelieferte Inlay erhöht diesen Wirkungsgrad spürbar. Das Snareweight zaubert aus der eben noch offen und singend klingenden Trommel einen knackigen, kompakten Sound, der an eine komprimierte Snare erinnert. Anders als bei Moongel, Dämpfungsringen oder dicken Streifen Gaffa ist trotzdem noch ein Oberton zu hören, der jedoch viel kontrollierter als vorher ist. Dieser Oberton wird live und im Studio nützlich sein, um der Snare die nötige Durchsetzungsfähigkeit zu verleihen. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der Drumsound von John Bonham. Auf so genannten „Isolated Drum Tracks“, die zuhauf durch das Internet geistern, ist es immer wieder erstaunlich, wie offen der Snaresound isoliert betrachtet ist und wie kompakt er letztendlich im Mix hinter den Gitarrenwänden von Jimmy Page erscheint.
Um die Sound-Veränderung zu verdeutlichen, spiele ich die Ludwig Supraphonic Snare zunächst völlig ohne Dämpfung und bestücke sie anschließend mit den Snareweights und ihren mitgelieferten Inlays. Der Unterschied zwischen dem Messing-Dämpfer und der günstigeren Chrom-Ausführung ist nur optisch bemerkbar. Klanglich liefern beide Dämpfer eine hörbare, jedoch nicht zu drastische Veränderung des Sounds. Da ein Fell ja nur in der Theorie komplett gleichmäßig gestimmt sein kann, ist auch die Position der Dämpfung für das klangliche Resultat entscheidend. Um die Variationen deutlich zu machen, habe ich im zweiten Klangbeispiel den Snareweight #4 Messing-Dämpfer ausgehend von der 12 Uhr-Position der Snare im Uhrzeigersinn um das Fell bewegt und die Trommel jeweils angespielt, was zu unterschiedlichen Sounds führte. Bei allen anderen Sound-Beispielen habe ich den Dämpfer links neben dem Snare-Mikro, bei etwa 10 Uhr, platziert.
Snareweight #4 mit optionalen Inlays
Als zusätzliche Inlays sind mit dem „Variety Pack“ zwei Lederdämpfer erhältlich, die sich, wie die mitgelieferten Inlays, einfach durch den Magneten unter die Snareweights clippen lassen. Dieses Pack besteht aus einem weichen, dünnen Lederstück, das relativ viel Oberton zulässt und einem dicken, groben Inlay, das die Snare noch kompakter klingen lässt.
Die so genannten „70’s Leather Strips“ sind breite Lederstreifen, die rechts und links vom Snareweight entlang der Fellkante verlaufen. Durch die breite Fläche wird der Oberton erheblich gedämpft und der Grundcharakter der Snare im Handumdrehen geändert. Auch in diesem Fall ist ein klanglicher Unterschied zwischen den verschiedenen Materialien der Snareweight-Modelle kaum zu hören.
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Soundfiles Snareweight Jr.
Die beiden Junior-Modelle der Snareweights dämpfen durch ihre geringere Auflagefläche von Grund auf weniger stark als die größeren Modelle. Dennoch wirkt auch hier die Kombination aus Lederdämpfung und Druck des Gewichts der Dämpfer auf das Fell für einen fokussierteren Sound.
Snareweight Jr. mit optionalen Inlays
Alle weiteren Inlays sind auch bei den Junior-Modellen eine sinnvolle Ergänzung. Die beiden unterschiedlich dicken Leder-Inlays des „Variety Packs“ verändern das Obertonspektrum nur relativ gering, während die „40’s Leather Strips“ auch hier den Sound grundsätzlich ändern. Die kleinen Brüder der „70’s Leather Strips“ dämpfen die Obertöne fast vollständig und lassen auch hier die Snare fett und trocken klingen.
Snareweight M1 Dämpfer zum Anklemmen
Das günstigste Modell des Sortiments ist der „M1“ Dämpfer, der losgelöst von den Snareweights angebracht werden kann. Durch eine einfache Klemmvorrichtung lässt sich der Lederstreifen kinderleicht über den Spannreifen ziehen. Ein weiteres Feature sind vernietete Magneten, mit denen sich selbst dieser schmale Lederstreifen noch einmal zusammenklappen und somit klanglich verändern lässt. Auf der Snare sorgt das für einen spürbaren Unterschied, und auch bei offen gestimmten, hohen Toms ist eine Veränderung bemerkbar. Im Klangbeispiel des 16 Zoll Toms ist die Wirkung des Dämpfers jedoch kaum zu spüren. Das heftig schwingende Fell lässt zudem das Leder ein wenig auf dem Fell „flattern“.
Snareweight Pro Lock
Das Snareweight Pro Lock ist ein Adapterstück für die Nutzung der Snareweights an Gussspannreifen, die nicht magnetisch sind. Dafür lässt sich das Adapterstück um die untere Falz des Spannreifen drücken und schließt an der oberen Kante magnetisch mit dem eigentlichen Snareweight ab. Im Test funktioniert das beim Messing-Modell einwandfrei, jedoch hat die Chrome-Version leichtes Spiel, was zu einem Verkanten führt. Nur mit Mühe kann ich den Dämpfer wieder vom Spannreifen entfernen. Hier macht ein Verarbeitungsmangel das Prinzip des schnellen Wechsels der Dämpfungen unmöglich. Auch der Preis ist für ein einfaches Adapterstück jeweils relativ hoch.
Felix sagt:
#1 - 02.07.2016 um 11:18 Uhr
Wo hast du denn den guten 13"-Tom-Schutz her? Genau so einen such' ich schon überall! Is' das hier in Deutschland irgendwo zu bekommen? :)
Alex Hoeffken sagt:
#2 - 04.07.2016 um 10:27 Uhr
Hallo Felix, die Teile heißen No Mo Pads. Ich habe damals bei Rusty Drums, einem Vintage Drum Händler in England, mein Radio King Drumset gekauft und habe ein Pad dazu bekommen. Vor allem bei den Vistalites aus Acryl lohnt sich das natürlich sehr. Umgerechnet kosten sie ca. 15€. Frag doch einfach mal Mark Jeffs per Mail auf der Seite an. Der Versand dürfte ja (noch) günstig sein.